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Das Dante-Ritual: Thriller ***Weihnachtsaktion*** (German Edition)

Das Dante-Ritual: Thriller ***Weihnachtsaktion*** (German Edition)

Titel: Das Dante-Ritual: Thriller ***Weihnachtsaktion*** (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Lütke-Bohmert
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Handy weg und wandte sich wieder mir zu. „Wir werden bald sehen, ob Sie Recht haben. Wenn ja, sind wir einen großen Schritt weiter.“ Mit einem Mal wirkte er unsicher, als sei ihm gerade ein verwirrender Gedanke gekommen. „Gestatten Sie mir eine persönliche Frage, Herr Kramer. Frank Laurenz spricht Sie an mehreren Stellen der Videoaufnahme direkt an. Wie konnte er wissen, dass Sie das Band überhaupt zu sehen bekommen würden?“ Er zögerte. „Haben Sie hinter der Kamera gestanden, Philip? Bevor Sie antworten, muss ich Sie darauf hinweisen, dass Sterbehilfe in diesem Land strafbar ist. Ganz egal, wie gerechtfertigt sie auch erscheinen mag.“
    Ich lachte auf. „Ich habe keinen blassen Schimmer, wen Frank da angesprochen hat, Herr Rensing, aber bestimmt nicht mich. Kein Mensch nennt mich Phil .“
     
    Karl Hagner brauchte nur eine knappe Stunde, um mit der Vollmacht der Staatsanwaltschaft auf Akteneinsicht in die Klinik zu kommen. Rensing wandte sich umgehend an Professor Nachtweih und forderte die Herausgabe der Krankenakte Frank Laurenz. Nachtweih musste nicht groß überzeugt werden und setzte sich umgehend telefonisch mit der Poliklinik für Strahlentherapie in Verbindung, an die Frank überwiesen worden war, nachdem man in der Allgemeinen Chirurgie erkannt hatte, dass seine chronischen Kopfschmerzen auf einen Hirntumor zurückzuführen waren. Als die Akte eingetroffen war, stellte Nachtweih uns sein Büro zur Verfügung und beantwortete bereitwillig Rensings Fragen. Den Angaben des Chefarztes zufolge, war Pape im Institut höchst umstritten gewesen. Nicht, was seine Fähigkeiten als Chirurg anbelangte - seine Fachkompetenz stand nie zur Debatte, betonte er mit Nachdruck -, wohl aber wegen seines Auftretens und seiner Umgangsformen den Kollegen und Patienten gegenüber. Pape galt als ungeduldig und reizbar.
    Langsam fand jedes Mosaiksteinchen seinen Platz. Der dunkle Fleck auf den Aufnahmen hatte die Größe eines Tennisballs. Auch für einen Laien war unschwer zu erkennen, dass der Tumor bereits auf die linke Gehirnhälfte übergegriffen hatte. Bösartig und inoperabel. Franks Lebenserwartung hatte voraussichtlich noch ein halbes Jahr betragen.
    Warum hatte er gezögert, Pape auffliegen zu lassen?
    Es war nicht Pape gewesen, der die Diagnose gestellt hatte. Frank musste ihn zufällig auf den Gängen der Station gesehen haben. Vielleicht war es anfangs nicht mehr als ein Déjà vu gewesen. Ein flüchtiger Moment der Erinnerung. Bis man ihn schließlich an die Poliklinik für Strahlentherapie überwies, hatte Frank sich mehrmals für diverse Untersuchungen und Tests in der Allgemeinen Chirurgie eingefunden. Irgendwann musste er sich sicher genug gewesen sein, um Pape zur Rede zu stellen.
    Hatte Frank den Mord an Pape geplant? War es lediglich zu einem Handgemenge gekommen und Papes Tod die Folge eines tragischen Unfalls? Warum hatte Frank ihm – circa neunzig Minuten nach dessen Tod, wie Rensing erklärte – die Augäpfel ausgestochen? Sicher, Papes Augen mussten ihn in seinen Träumen verfolgt haben. An den Augen hatte er Dr. Doe wiedererkannt. Aber neunzig Minuten? Zu lange für eine panische Reaktion. Und wie hatte Frank diese neunzig Minuten in Papes Wohnung überbrückt?
    Professor Nachtweih erklärte, dass es sich bei den Pillen, von denen Bernhard Laurenz gesprochen hatte, lediglich um Schmerztabletten gehandelt habe. Zudem sei die linke Gehirnhälfte Sitz des Kurzzeitgedächtnisses. Kein Wunder, dass Franks Eltern den Eindruck geäußert hatten, er habe merkwürdig verstört und abwesend gewirkt. Kein Wunder auch, dass er abgeblockt und sich kaum noch bei ihnen gemeldet hatte. Was hätte er denn sonst tun können?
    Wie einfach es doch war, Antworten zu finden, wenn man die Fragen kannte. Die Symptome zu deuten, wenn die Ursache offensichtlich war.
    Nachtweihs Pager piepte. Er wurde andernorts gebraucht. Rensing, Hagner und ich blieben noch ein paar Minuten in seinem Büro sitzen.
    „Stehen wir jetzt am Ende oder wieder am Anfang der Geschichte?“, fragte Rensing in die Runde.
    Hagner warf seinem Chef einen Seitenblick zu. „Wieso sollten wir denn wieder am Anfang stehen? Spätestens jetzt ist doch alles sonnenklar.“
    Rensings Gesichtsausdruck verriet, dass er anderer Meinung war. „Dann erklär mir doch mal den Inhalt der Videoaufnahme. Wieso hat Frank Laurenz nicht frei von der Seele weg geredet? Warum die versteckten Botschaften? Die philosophischen Zitate, die Anspielungen auf die

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