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Das Ding vom Mars

Das Ding vom Mars

Titel: Das Ding vom Mars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Grinnell
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Außerdem, dachte ich, während ich schon in den Krater stieg, war es schon immer mein Wunsch, eine der Raketen aus der Nähe zu sehen.
    Unter diesen Gedanken erreichte ich das Wrack und betrachtete es.
    Das Metall schien fugenlos. Ich konnte nicht feststellen, ob der Rumpf und die langen, gebogenen Flossen aus einem Teil gefertigt waren oder ob man sie aus mehreren Einzelstücken zusammengefügt hatte. Im letzteren Fall mußten die Verbindungsnähte nach einem Verfahren hergestellt sein, das den mir bekannten weit überlegen war. Und um eine Versuchsausführung konnte es sich kaum handeln, dazu sah es zu perfekt, zu ausgereift aus.
     



 
     
    Mir kam der Gedanke, daß das Gebilde überhaupt nicht auf der Erde gebaut sein konnte. Und diese Überlegung brachte mich darauf, daß es gesteuert sein mußte. Aber von wem? Oder von wo aus?
    Auf der anderen Seite des Rumpfes sah ich eine Inschrift. Es handelte sich um einige viereckige und halbmondförmige Zeichen, die ich nicht lesen konnte. Eine ringförmige Einkerbung zeigte, daß hier eine Tür sein konnte.
    Ich legte mein Ohr an die Einkerbung und lauschte.
    Irgend etwas bewegte sich hinter der Tür. Es war nicht viel zu hören, nur ein gelegentliches Kratzen und ein Geräusch, als ob jemand leise stöhne. Der Pilot war eingeschlossen und mußte verletzt sein. Es war wie ein Wunder, daß er überhaupt noch lebte.
    Aber wer kann sagen, was ein Wesen aus dem Weltraum tötet? Ich hatte einige verrückte Bücher über den Mars und seine Bewohner gelesen, Bücher von H. G. Wells, Burroughs und anderen Autoren. Deswegen dachte ich: Dieses Ding kommt vom Mars, und ein Marsmensch hat es gelenkt. Mir war, als hätte Wells ein ähnliches Erlebnis in einer seiner Erzählungen beschrieben.
    Ich trat einige Schritte zurück und betrachtete das Raumschiff. Vielleicht lebte ein gigantisches Gehirn in ihm, mit dem Körper einer Riesenkrake. Oder ein grüner Mann mit vier Annen und einer radioaktiven Strahlenpistole. Was sollte ich tun?
    Ich hielt mich nicht allzu lange mit solchen unnützen Einbildungen auf, denn ich zähle nicht zu jenen Menschen, die ein Geheimnis ungelöst lassen. Schon als Kind forderten mich verriegelte Türen, Vorhängeschlösser und geheimnisvolle Gewölbe heraus. Und hier lag das größte aller Geheimnisse vor mir eingeschlossen in einem abgestürzten Raumschiff!
    Ich sagte: Zum Teufel mit der Angst! und schlug kräftig gegen die Tür.
    Dann legte ich mein Ohr an die Wand. Nichts antwortete, das Stöhnen war verstummt.
    Ich wiederholte meine Attacke und hörte einen schwachen Schlag von innen.
    Ich kannte viele Methoden, Schlösser zu öffnen. Ich wußte, daß auch die Rakete zu öffnen war und fand bald heraus, wo ich meine Werkzeuge, die ich aus den Satteltaschen holte, anzusetzen hatte.
    Es dauerte über eine Stunde, bis ich die Verschraubungen der Tür gelöst und das Raumschiff geöffnet hatte. Mag sein, daß ich einige Hilfe von innen hatte, jedenfalls sprang nach harter Arbeit die Tür auf, und ich konnte in eine kleine, mit Geräten überfüllte Kammer blicken.
    Das erste, was ich sah, war der Mann. Kein Zweifel, es war ein Mann. Nicht ein Mensch wie wir und dennoch auf den ersten Blick als menschenähnliches Geschöpf zu erkennen.
    Er war zu der Tür geklettert und mußte versucht haben, sie zu öffnen.
    Der Absturz hatte ihm schwere Verletzungen beigebracht. Blaugraue Quetschungen zogen sich über seine zitronengelbe Haut. Eines seiner runden, dunkelbraunen Augen war zugeschwollen, das andere starrte mich verzweifelt an. Er hatte einen kleinen, dünnen Mund, eine hohe Stirn und trug eine silberfarbene Haube auf seinem haarlosen Kopf. Er mußte große Furcht empfinden, denn er zitterte am ganzen Körper. Er versuchte, mir etwas zu sagen, eine Hand auszustrecken und fiel plötzlich in sich zusammen. Ich konnte ihn gerade noch fassen, aus seiner Kammer heben und in dem Schatten der Rakete auf den Boden legen.
    Er war leicht und maß kaum mehr als viereinhalb Fuß. Ein zerrissener Anzug bedeckte seinen Körper. Verkrustetes, braunrotes Blut, dem unseren nicht unähnlich, zog sich in häßlichen Streifen über seine Gestalt.
    Noch lebte er, aber er konnte jeden Augenblick seinen letzten Atemzug tun. Ich dachte, daß er irgendeine innere Verletzung davongetragen haben mußte. Ich stieg in die Rakete und suchte nach weiteren Insassen, konnte aber keine entdecken. Er schien der einzige gewesen zu sein.
    Als ich wieder aus der Tür kroch, hatte der

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