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Das Dorf der verschwundenen Kinder

Das Dorf der verschwundenen Kinder

Titel: Das Dorf der verschwundenen Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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auf.
    »Hallo«, sagte sie.
    Sie hörte Schweigen, dann eine Frauenstimme. »Ich wollte mit Chief Inspector Pascoe sprechen …«
    »Hier ist Mrs. Pascoe.«
    »Detective Constable Novello, Shirley Novello. Hallo, Mrs. Pascoe. Es hat mir sehr leid getan, von Ihrer Tochter zu hören … Wie geht es ihr denn?«
    »Unverändert«, sagte Ellie, die nicht vorhatte, die Ahnung einer Hoffnung mit einer Frau zu teilen, die sie erst einmal kurz gesehen hatte. »Also sagen Sie mir, Constable Novello, was so wichtig ist?«
    Wieder Schweigen, dann: »Ich wollte nur kurz mit … Hören Sie, es tut mir leid, das ist kein guter Zeitpunkt, ich weiß. Es ist nur so, daß wir diese Spur verfolgt haben, die im Grunde seine Spur war, und es wäre vielleicht nützlich, so wie er die Dinge sieht … Es tut mir leid … das ist wirklich ziemlich unsensibel, vor allem … Eigentlich ist es nicht so wichtig, Mrs. Pascoe. Ich hoffe sehr, daß es Ihrer Tochter bald wieder bessergeht.«
    Sie meinte, vor allem, wo es um das Kind geht, das in Danby vermißt wird, dachte Ellie. Sie war die Frau, die gestern schon angerufen hatte. Peter hatte davon erzählt und bei ihr einen Ausbruch über solch eine Taktlosigkeit provoziert. Und was hatte Peter geantwortet?
Sie hat für Rosie eine Kerze angezündet.
    Ellie hatte für Religion keine Zeit, aber es konnte auch nicht schaden, seine Chancen durch gute altmodische Zauberei zu erhöhen.
    »Brennt die Kerze noch?« wollte sie wissen.
    »Bitte?«
    »Egal. Was genau wollen Sie, Miss Novello? Bevor Sie es Peter sagen können, muß ich es hören.«
    Fünf Minuten später ging sie ins Krankenzimmer.
    Pascoe blickte auf und sagte: »Immer noch alles ruhig. He, gehst du irgendwohin?«
    Ellie hatte sich das Haar gebürstet und ihr Mini-Make-up-Set für maximalen Effekt genutzt.
    »Nein, aber du. Ich möchte, daß du nach Hause fährst, ein Bad nimmst und ein paar Stunden schläfst, in einem richtigen Bett. Nein, keine Widerrede. Komm her.«
    Sie führte ihn zu einem Fenster und drehte die Scheibe, daß sie wie ein Spiegel wirkte.
    »Siehst du dieses alte Wrack neben dieser hinreißenden Frau? Das bist du. Wenn Rosie die Augen aufmacht und dich als erstes sieht, wird sie denken, sie hat wie Dornröschen hundert Jahre geschlafen. Also fahr nach Hause und leg das Handy unter dein Kissen. Bei der kleinsten Veränderung ruf ich dich an, versprochen.«
    »Ellie, nein …«
    »Doch. Und dann … hab ich dir eine Mitfahrgelegenheit verschafft, mit diesem netten jungen Mädchen aus deinem Büro … Shirley Novello, richtig? Sie sagte, sie wäre entzückt, dich nach Hause fahren zu dürfen. Sie wartet unten auf dem Parkplatz.«
    »Shirley? Schon wieder? Himmel …«
    »Zu dem hat sie wohl einen guten Draht, glaube ich. Hör zu, sie braucht Hilfe und scheint zu glauben, daß sie sie nur von dir kriegt, wenn sie dir bis hierher nachfährt. Vielleicht leidet sie an Wahnvorstellungen, aber ich glaube, in diesem Fall solltest du ihr helfen, wenn du kannst.«
    Er schüttelte den Kopf, nicht als Ausdruck von Ablehnung, sondern von Erstaunen.
    »Du bist … unglaublich«, sagte er.
    »Ach, ich weiß nicht. Ich freue mich schon auf unglaubliche Nächte, wenn das hier vorbei ist«, sagte sie leichthin. »Jetzt geh.«
    »Nur wenn du versprichst, das gleiche zu tun, wenn ich zurück bin.«
    »Mit einem Constable durch die Gegend fahren? Machst du Witze? Ja, ja, ich verspreche es.«
    Sie küßten sich. Ihr fiel ein, daß dies der erste intime Kontakt seit dieser Sache war, der nicht als Trost gemeint war.
    Sie sah ihm nach und hoffte, ihre homöopathische Theorie würde wirken, falls das der richtige Ausdruck für ihre Taktik war, ihn dem Schmerz anderer Eltern auszusetzen, die ihr Kind verloren hatten. Nein, das war nicht der richtige Ausdruck, sagte sie sich und sah zu ihrer Tochter. Sie würden ihr Kind nicht verlieren. Es brannte ja eine Kerze für sie. Und sie würde sogar sich selbst zur Kerze machen, falls das nötig sein sollte.
     
    »Hallo, Sir.«
    »Selber hallo, Shirley«, erwiderte Pascoe und stieg in den Wagen. »Nett von Ihnen, daß Sie mich nach Hause fahren. Sie haben Zeit von hier bis da, um mir zu erzählen, was Sie auf dem Herzen haben.«
    Novello dachte, wenn du wissen willst, wie ein Mann aussieht, wenn er alt ist, dann setz ihn ein paar Nächte ans Krankenbett seiner Tochter.
    Doch sie ging auf seine klare Anweisung ein, nicht auf sein Aussehen, und leierte ihre Zusammenfassung herunter, die sie mit

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