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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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begleiten. Der insektoide Exoarchäologe würde dann Zeit haben, seine eigenen Forschungsergebnisse zu sichten.
     
    Den restlichen Tag über und die ganze Nacht hindurch zermarterte sich Pilwondepat den Kopf darüber, wie er nun weiter vorgehen sollte. Die Ankunft der AAnn und ihrer Frachttransporter wurde für den nächsten Morgen erwartet. Was konnte er also tun, um noch etwas in der kurzen Zeit, die ihm verblieb, zu bewegen? Er war ein einzelnes Mitglied der Familie der Won, ganz auf sich gestellt, unter vielen Menschen und AAnn. Wenn der menschliche Grabungsleiter schon nicht auf ihn hören wollte, würde das auch niemand anders tun. Pilwondepat konnte sich Riimadu vorstellen, wie dieser, zufrieden lächelnd, dass seine Fleischfresser-Zähne im hellen Licht seines Quartiers aufblitzten, mit seinen vier ›gut ausgebildeten‹ Kameraden ihr endgültiges Vorgehen absprach. Wer von diesen vier hatte die sorgsam kultivierten Sporen mitgebracht und in der Grabungsstätte freigelassen, damit sie sich dort vermehrten und ausbreiteten, um die ahnungslosen Säuger zu infizieren? Welche grundlegenden, wichtigen Geheimnisse hatte Riimadu auf seiner Liste, deren Kenntnis allein den AAnn zuwachsen sollte, sobald die Menschen, die sie überwachten, evakuiert waren? Pilwondepat in seinem Quartier abgeschottet von allen anderen, fühlte die Bedrohung und roch die Gefahr.
    Nun gut - er war allein. Wie ein einsamer Männlicher vergangener Tage, der während seines ruhmvollen, wenn auch kurzen Paarungsflugs über sich selbst hinauswuchs, würde auch er, Pilwondepat von den Won, nun zu handeln haben. Wenn er es nicht tat, taten es andere, und sein Flug wäre Vergeudung. Als Reaktion auf einen verhaltenen mandibularen Klicklaut erschien ein Chronometer-Holo unmittelbar vor ihm in der heißen, feuchten Luft des Raumes. Pilwondepat erwog seine Möglichkeiten.
    Er hatte immer noch Zeit.
    Gemeinsam mit allen anderen im Basislager - abgesehen von den ernsthaft Kranken -, war Pilwondepat am nächsten Morgen früh auf den Beinen. Er war zwar müde, weil ihn die Aufgabe, die er sich gestellt hatte, den Schlaf geraubt hatte, trotzdem blieb er wachsam und behielt alles im Blick. Er würde später schlafen, versprach er sich selbst. Tief und fest schlafen.
    Das Treiben innerhalb des gesamten Ausgrabungsfeldes nahm zu, als die Evakuierung langsam in Gang kam. Diejenigen, die von der Infektion zu geschwächt waren, versammelte man unter einem provisorisch im Freien errichteten Baldachin, der die Kranken vor Wind und Sonne schützen sollte. Nichtmedizinisches Personal, das bei den Erkrankten nicht gebraucht wurde, stapelte Gepäckstücke der einzelnen Grabungsteilnehmer ganz in der Nähe der am Flugfeld gelegenen Wartungshalle auf. Es war nicht allzu viel Gepäck, schließlich waren alle davon überzeugt, bald wieder zurück und an der Arbeit zu sein, sowie die geeignete Behandlungsmethode gegen die mysteriöse Krankheit gefunden war. Niemand machte sich Sorgen um persönliche Habseligkeiten, die im Lager zurückblieben. Nicht hier, mitten an einem Ort, der selbst in einer so spärlich besiedelten Welt wie Comagrave als Nirgendwo galt.
    Pilwondepat registrierte jede Einzelheit der Aktivitäten; gelegentlich blieb er stehen, um sich kurz mit einem Mitglied des Grabungsteams zu unterhalten, das er kannte. Er versuchte die Vorstellung aus seinen Gedanken zu verbannen, die Grabungsstätte, bei der er und jeder andere hier so hart gearbeitet hatten, um die Krypta freizulegen und zu untersuchen, würden sichjetzt die AAnn unter die Nägel reißen.
    Der Thranx fand Cullen Karasi in dessen Quartier; der Grabungsleiter war gerade dabei, eine kleine Reisetasche mit den Belanglosigkeiten zu packen, die Menschen scheinbar für notwendig erachteten, selbst wenn sie nur kurz verreisten. Pilwondepat verschwendete mehrere Minuten mit dem vergeblichen Versuch, einige der ihm nicht vertrauten Utensilien zu identifizieren. Die Funktion mancher der Gerätschaften hatte er im Laufe der Zeit kennen gelernt. Die viele Zeit, die er mit den Säugern verbracht hatte, hatte in jedem Fall seinen Bildungshorizont erweitert.
    »Ich bin gekommen, um Sie ein letztes Mal darum zu bitten, Ihre Meinung zu ändern, cirraatl«
    Der Grabungsleiter blickte über seine Schulter hinunter auf den sich neugierig vorbeugenden Thranx. »Hören Sie, es tut mir Leid, was für einen Ton ich gestern Ihnen gegenüber angeschlagen habe. Ich war müde und frustriert und … na ja, und wütend.

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