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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Empörung hochkochen lassen, und zwar nicht nur bei Menschen wie ihm, Elkannah Skettle, sondern bei vielen, die vorher wenig Gedanken an das Problem verschwendet hatten.
    Und es war ein Problem. Wie könnte sich die Menschheit jemals wieder sicher fühlen und überhaupt eine Zukunft haben, wenn hohlköpfige Machthaber Fremdspezies erlaubten, sich über die üblichen Handelsbeziehungen und den diplomatischen Austausch hinaus, die ihnen bereits zugestanden worden waren, breit zu machen? Die Erkenntnis, dass ein derartiger Wildwuchs nicht allein gestattet, nein, darüber hinaus auch noch gefördert und vertraglich festgeschrieben worden war, war genug, um Skettle und andere, die wie er dachten, dazu zu bringen, die Grenze vom bloßen Protestieren zum Handeln zu überschreiten. Die Verhandlungen auf politischer Ebene, das wusste Skettle, steckten momentan in einer diffizilen Phase und konnten zu Fortschritten oder Rückschritten in den interspeziären Beziehungen führen. Zur rechten Zeit öffentlich Stellung zu beziehen würde vielleicht schon ausreichen, um diesem Schwachsinn, der an Staatsgefährdung grenzte, ein Ende zu bereiten.
    Anders als die anderen, die ähnlich empfanden, war Skettle nicht der Meinung, diese mit Blindheit geschlagenen Menschen, die engere Bande zu den Thranx befürworteten, seien Verräter. In seinen Augen waren sie einfach nur unwissend. Den Käfern war gelungen, diese Leute einzuwickeln. Die waren nämlich ziemlich schlau, diese Käfer. Stets und allzu höflich, sich immer der Gefühle anderer bewusst, hatten sie selbst vermeintlich scharfsinnige Leuten in Sicherheit gewiegt, und das in einer Art und Weise, wie die Menschheit es niemals zuvor erlebt hatte.
    Aber nicht uns alle!, dachte er entschlossen, während er seinen Koffer beim Zoll vorzeigte.
    Skettle wartete geduldig darauf, dass sein Gepäck die Scanner am Zoll durchlief. Er selbst war schon ohne Befund gefilzt worden. Jetzt musste das nur auch noch mit seinem Koffer klappen. Lawlor war das einzige schwache Glied innerhalb der Gruppe; was das anging, war sich Skettle ganz sicher. Der Mann konnte seine Nervosität nicht verbergen, selbst dann, wenn keinerlei Gefahr bestand. Das war der Grund, aus dem Skettle darauf bestanden hatte, diesen speziellen Koffer selbst zu tragen. Einem alten Mann traute man nicht so leicht zu, ein Schmuggler zu sein.
    Der ernsthafte junge Inspektor tippte sich an den Schirm seiner Dienstmütze und winkte Skettle mit einem gewohnheitsmäßigen Lächeln durch. Der nahm seinen Koffer hinter dem Scanner wieder in Empfang und setzte seinen Weg durch das Ankunftsterminal fort, sich immer in der Mitte des Stroms aus auscheckenden Passagieren haltend. Verglichen mit denen auf Hauptwelten wie Terra oder Amropolus, war das Terminal nicht besonders groß. Der Scanner an der Sicherheitssperre hatte nichts über das Erwartete hinaus im Inneren des Koffers entdeckt: Kleidung, Dinge, die Urlauber so mit sich führten, sein P-Comm, ein privates Kommunikationsgerät - also das Übliche, nicht weiter bemerkenswerte Sammelsurium von Reiseutensilien.
    Im Scanner war natürlich keine ausführliche Analyse des Gepäcks vorgenommen worden. Doch auch wenn jedes einzelne Gepäckstück einer weitaus gründlicheren Untersuchung unterzogen worden wäre, hätten sich die örtlichen Behörden immer noch ziemlich anstrengen müssen, um ihnen etwas nachzuweisen. Wären sie allerdings auf das Material, aus dem Lawlors Koffer bestand, aufmerksam geworden und dann auch noch auf den Koffer von Martine, und hätte man dann beide Gepäckstücke einer Kontrolle durch einen ausgebildeten Physikochemiker unterzogen, hätten die Behörden zweifelsohne weitere Ermittlungen angestellt.
    Jeder der drei Koffer war aus einem anderen Materiälmix hergestellt. Wenn man ganz bestimmte Stücke aus je einem dieser drei Koffer herauslöste, diese dann in bestimmten Verhältnissen übereinander schichtete und schließlich mit einem überall erhältlichen Bindemittel behandelte, erhielt man nette handliche Paketchen eines außerordendich effektiven Sprengstoffs. Mit diesem Endprodukt beabsichtigten Elkannah Skettle und seine Mitstreiter, der ankündigten ›Dawn-Interkultur-Messe‹ mehr einzuheizen, als deren Organisatoren lieb sein konnte. Das ›Dorn-Projekt‹, so hatten Skettle und seine Hintermänner ihr Unternehmen getauft. Denn was sie vorhatten, sollte ein Dorn im Auge derjenigen sein, die die Beziehungen zwischen Thranx und Menschen auf so

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