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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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kulturelles Ereignis, eine Kunstmesse, nicht um eine Militärschau! Wir haben bereits entsprechende Vorbereitungen getroffen.«
    »Wie wäre es, ein wirksames Cyanotoxin in der Atmosphäre über dem Messegelände zum Einsatz zu bringen?«, schlug ein dem Plan durchaus aufgeschlossener S!k vor.
    »Das geht aus demselben Grund nicht, aus dem wir die Atmosphäre auch nicht mit tödlichem Haemolument verseuchen können.« Dieses Mal war die Holografie, die Beskodnebwyls Compact-Projektor generierte, detailreicher als die bisherigen, zeigte viele Schaubilder und Diagramme, die in der Luft vor den hier Zusammengekommenen flirrten. »Menschliches Blut bindet Sauerstoff mittels Eisen, nicht wie üblich mittels Kupfer. Ich bin sicher, mit Finanzmitteln in ausreichender Höhe und großzügig bemessenen Zeitvorgaben wird es möglich sein, geeignete Gifte zum Einsatz gegen die Menschheit zu entwickeln. Momentan aber haben wir weder das eine noch das andere. Ferner dürften höchstwahrscheinlich biologische Agenzien, die uns vernichten würden, den menschlichen Organismus durchlaufen, ohne Schaden anzurichten. Beispielsweise baut die Gin lgras-Schwindsucht, eine Krankheit, für die bisher kein Heilmittel gefunden wurde, Chitin ab. Mir wurde berichtet, der Krankheitserreger, so bösartig er auch ist, führe beim Menschen schlimmstenfalls nur zum Ausfall der Haare und Fingernägel. Dies wäre wohl kaum das verwegene politische Signal, das wir zu setzen wünschen!«
    »Was also beabsichtigt ihr zu tun?«, verlangte Uhlenfirslk von S!k zu erfahren.
    Beskodnebwyl unterstrich seine Antwort mit Gesten, sorgfältig bedachten Bewegungen von Antennen und Echthänden. Hinter ihm platschte ein Wasserhermot bei der Verfolgung eines Schwarms hartschaliger Couvins in den Fluss, Räuber und Beute gleichermaßen blind gegenüber der in der Nähe stattfindenden Versammlung, die so intensiv über Massenmord nachsann.
    »Explosivstoffe haben den Vorteil, nicht zwischen den Spezies zu unterscheiden. Freiwillige für die Durchführung des Vorhabens wurden bereits ausgewählt. Sie werden diese verabscheuungswürdige Veranstaltung infiltrieren und derart schreckliche Verwüstungen anrichten, wie sie kaum vorstellbar sind. Einzelne selbstständig ihr Werk verrichten zu lassen, ohne jegliche zentrale Kontrollinstanz, bietet die Gewähr, dass selbst dann, wenn einer oder mehrere der Freiwilligen entdeckt werden und dadurch gezwungen sind, ihre Mission aufzugeben, die anderen unbeeinträchtigt weitermachen können. Zusätzlich wird jeder, der an der Operation beteiligt ist, diesen Einsatz ausreichend bewaffnet durchführen.«
    Die, die ihrem Namen nach die S!k und die Abra anführten, beratschlagten sich, unterstützt von ihren zumeist tüchtigen Helfern. Als sie fertig waren, blickte Velhurmeabra von den Abra seine erwartungsvollen Mitstreiter auf der anderen Seite des Halbkreises an.
    »Obgleich wir von den Abra und den S!k ebenso wie ihr denken bezüglich dieser zu schnellen Entwicklung und des viel zu engen Umgangs der Spezies miteinander, haben wir beschlossen, nicht an eurem Unterfangen teilzunehmen, die Kunstmesse auf der Welt Dawn zu sprengen. Und obwohl wir nicht völlig gegen den Einsatz von Gewalt sind, sind wir der Meinung, dass der Einsatz von Sprengstoffen in einer so großen Veranstaltung doch zwangsläufig zu viele Künstler und einfache Besucher wahllos töten oder verletzen wird.«
    Einer der S!k ergriff das Wort: »Die Tötung eines Künstlers ist eine Abscheulichkeit. Das Vernichten einer solchen Kreativität, wie bescheiden sie auch immer sein mag, würdigt uns alle herab!«
    Beskodnebwyl gab sein Verständnis zu verstehen. Diesen Einwand hatte er vorausgesehen. »Menschen sehen das anders. Sie ziehen keine derart scharfe Trennlinie zwischen, sagen wir, einem Komponisten und einem Abwasserreiniger. Dies ist ein weiterer Beweis für die Entartung menschlicher Kultur!«
    »Aber ihr könnt nicht sicherstellen«, bestand Velhurmeabra unbeirrt auf seinem Einwand, »dass nur menschliche Künstler sterben.«
    »Unglücklicherweise«, erwiderte Beskodnebwyl, »ist Sprengstoff nicht in der Lage, sich seine Opfer gezielt auszusuchen. Daher müssen wir leider in Kauf nehmen, dass auch Thranx umkommen, wenn wir uns für unsere Sache einsetzen. Das ist unvermeidlich.«
    »Dann können wir uns an eurer Aktion nicht aktiv beteiligen!«, folgerte daraufhin der Abra.
    Beskodnebwyl erkannte sogleich die feine inhaltliche Einschränkung.

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