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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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kühler Tag, doch der Gesandte der Thranx fühlte sich wohl nicht.
    »Nein, yrr!kk«, antwortete er, als sie vorschlug, sie könnten ins Haus gehen. »Hier draußen ist es zwar kalt, aber wir sind hier unter uns. Lassen wir Ihre Freunde ruhig in dem Glauben, wir würden hier über die Vorzüge der Rehabilitation mittels Gartenbau sprechen!« Er betrachtete ihr Gesicht und versuchte das Wissen anzuwenden, das er sich inzwischen über die zahlreichen Bedeutungen angeeignet hatte, die das wunderbar flexible Gesicht der Menschen auszudrücken vermochte. Soweit er das beurteilen konnte, zeigte es weder Anzeichen der Furcht noch irgendeines bleibenden Gesundheitsschadens. »Ich habe den offiziellen Bericht gelesen, der sich mit Ihrer bedauerlichen Begegnung befasst. Während Sie außerhalb von Daret Ihren Urlaub verbrachten, wurden Sie von fanatischen Anhängern einer xenophob-antimenschlichen Sekte namens ›Bwyl‹ angegriffen. Sie flohen, wurden verfolgt und schließlich von den örtlichen Ordnungshütern gerettet, die vom Personal dieses Ferienortes zu Hilfe gerufen worden waren, woraufhin Sie in Ohnmacht fielen.« Sein Tonfall verriet ehrliche Besorgnis. »Sie haben keine dauerhaften gesundheitlichen Schäden davongetragen, weder physisch noch psychisch?«
    Sie brachte ein dünnes Lächeln zustande. »Ich halte an meiner Vorliebe für Ihr Volk fest, falls Sie das meinen sollten. Körperlich geht es mir gut.« Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich in ebenso unvorhersagbarer Art und Weise wie die niedrig hängenden Wolkenformationen über ihnen. Fasziniert schaute Lyrkenparmew genauer hin.
    »Faszinierend! Es scheint, als würde eine wässrige Lösung aus den Höhlen treten, in denen Ihre optischen Sinnesorgane liegen.«
    Sie hob die Hand und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen, in die auf diese Weise einige Krümel Erde Hivehoms gelangten, was dazu führte, dass der Flüssigkeitsstrom, von dem ihr Besucher gesprochen hatte, noch zunahm. Während der Bevollmächtigte sie verwirrt betrachtete, mühte sich Fanielle, ihre Gefühle wieder in den Griff zu bekommen.
    »Das ist ein unwillkürlicher Ausdruck des Bedauerns«, erklärte sie und versuchte sich auf das Fachgebiet der Verhaltenslehre zurückzuziehen. »Es entspricht einigen Ihrer Gesten, mit denen Sie Ihrer Trauer Ausdruck verleihen. Wir nennen es ›weinen‹. Ich weine um Haflunormet.«
    »Das ehrt seinen Stock, seinen Clan und seine Familie.« Lyrkenparmew gestikulierte in angemessenem Maße Trauer. »Er hat sich sehr verdient gemacht.«
    »Sie haben ja gar keine Ahnung.« Sie stellte den Stickstoff-Fixierer ab und hockte sich in die Nähe der Gurken hin. In der sauberen Luft und dem nährstoffreichen Boden der Hochebene von Mediterrania gediehen sie prächtig, Hunderte von Parsecs von ihrer eigentlichen Heimat entfernt. Lyrkenparmew folgte Fanielles Beispiel, faltete die Beine unter den Leib und ließ sich auf die ventrale Seite seines Hinterleibs sinken.
    Fanielle schaute ihren Besucher geradewegs an. »Was wissen Sie über einen menschlichen Kolonieaußenposten namens Comagrave?«
    Der Bevollmächtigte vollführte eine emphatische Gebärde. »Bis vor kurzem, viyyrp, nur sehr wenig. Ein kleiner Außenposten, der angeblich erst von Ihrem Volk entdeckt wurde. Anscheinend ist dort kürzlich etwas sehr Unangenehmes geschehen, das dazu führte, dass sämdiche sich dort auf dem Planeten kurzfristig aufhaltenden AAnn ausgewiesen wurden.« Seine nächste Geste war alles andere als dazu geeignet, in Worte übersetzt zu werden, aber Fanielle wusste, was sie bedeutete. »Ich kann nicht behaupten, dass ich - oder irgendjemand anders aus unserer Gruppierung - von dieser Nachricht enttäuscht gewesen wäre. Man munkelt, die AAnn hätten an einer exoarchäologischen Grabungsstätte von beachtlicher Bedeutung ein Massaker angerichtet.«
    Fanielle nickte langsam, eingehüllt in den atavistischen, lehmigen Moschusgeruch frisch umgegrabener Erde. Irgendetwas Schwarzes, Glitschiges wand sich in der Nähe ihrer Beine durch das Erdreich. Konvergenie Evolution der Regenwürmer, dachte sie, als sie zuschaute, wie das Tier davonglitt. Ein guter Zufluchtsort für einen Verstand, der von Streitigkeiten galaktischer Tragweite schlichtweg überfordert ist… Nematoden krochen in der Nähe ihrer Zehen herum.
    Ich werde langsam albern, dachte sie, und dieser Besucher hier verdient, dass ich der Situation entsprechend ernst bleibe!
    »Dahinter steckt noch mehr. Viel mehr.« Mit

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