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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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wäre, es gebe da jemanden, irgendwen, der hinlänglich qualifiziert wäre … dass ich diesen Jemand nicht bereits mit der Aufgabe betraut hätte, noch ehe ich Ihnen diesen Besuch abgestattet hätte?«
    Ganz tief in Fanielles Innerem fühlte sich ein bestimmter Teil ihres zerrütteten Selbst geschmeichelt bei diesen aufrichtigen Worten eines Mannes, den sie so sehr respektierte. Aber wie so vieles, das eine Fanielle Anjou ausmachte, war dieser Teil ihres Selbst jetzt der Welt entzogen, isoliert und aus ihrem Bewusstsein verbannt durch den Albtraum, der ihr Leben zerstört hatte.
    »Ich habe es Ihnen bereits gesagt, Bernard: Es ist mir egal. Es hat keine Bedeutung mehr für mich.«
    Er nickte langsam, auch wenn sie ihn nicht ansah. Dieses Mal lastete die Stille länger auf ihnen als zuvor. Wieder war es der Botschafter, der das Schweigen brach.
    »Ein Programmversagen. Das Antriebsfeld der Transportkapsel schaltete nicht auf Notstrom. Das ganze System ist gespickt mit Sicherheitsroutinen - und jede einzelne versagte. Die Ingenieure arbeiten daran, und sie arbeiten wirklich hart daran. Es sind sogar ausgezeichnete Leute, und dennoch stehen sie vor einem Rätsel. Sie können es sich aber nicht leisten, ohne Antworten dazustehen, denn wir müssen wissen, was den Unfall verursacht hat. Wenn wir das nicht wissen, können wir eine Wiederholung eines solchen Unfalls nicht ausschließen. Wenn …«, schloss er, »… wenn es denn ein Unfall war.«
    Das brachte sie dazu, ihm wieder ins Gesicht zu schauen. »Bernard?«
    Jetzt ergriff Sertoa das Wort. »Fanielle, Sie wissen genauso gut wie jeder andere von uns, dass es Elemente sowohl unter den Thranx wie unter uns Menschen gibt, Elemente mit finanzstarken Hintermännern, die alles dafür täten, um diese Art von Bund zwischen unseren Spezies zu verhindern, den die Aufgeklärten unter uns anstreben. Ich spreche nicht von der großen Masse der Unentschlossenen auf beiden Seiten. Ich spreche von Fanaükern der rückständigsten Art. Ich spreche von einem Fanatismus, dem wir entgegentreten müssen.«
    Langsam begann sie zu begreifen, was ihre Kollegen ihr sagen wollten. Dachte darüber nach, betrachtete es aus einer Vielzahl von Blickwinkeln. Und jeder dieser Blickwinkel kam ihr am Ende gleich hässlich vor.
    »Sie sind also der Meinung, jemand hat vorsätzlich die Lastkapsel so programmiert, dass sie auf Rückwärtsfahrt ging und deshalb mit der zusammenstieß, die mich zum Flughafen bringen sollte?«
    »Wir meinen gar nichts.« Toroni war erleichtert, wieder einen kleinen Funken Lebhaftigkeit in den Augen seinerjüngeren Kollegin zu entdecken, auch wenn diese Lebhaftigkeit nichts mit ihrer beruflichen Aufgabe zu tun hatte. »Momentan spekulieren wir nur. Aber ich bin nicht der Einzige, der sich mit dieser Möglichkeit befasst. Die Behörden in Azerick prüfen die Angelegenheit mit äußerster Ernsthaftigkeit. Falls - und ich betone: falls sich die Hypothese mit Fakten untermauern lässt, würde das bedeuten, wir müssten unsere ganze Handlungsweise hier einer überaus strengen Revision unterziehen. Selbstverständlich werden wir unsere Arbeit energisch vorantreiben. Energischer sogar dennje. Aber wir werden eine Menge Dinge ganz anders angehen müssen.«
    Sie hörte jedes Wort, das er sagte, aber irgendwie klangen sie gedämpft. Sie war aufgewühlt, ihre Gedanken rasten. »Irgendwer da draußen soll demnach bereit sein, ein Dutzend Unschuldiger zu töten, nur um mich zu erwischen, damit ich nicht an diesem blöden Treffen teilnehme?«
    »Nicht blöd.« Die Schärfe, mit der Fanielle reagiert hatte, erlaubte es dem Botschafter, selbst einen energischen Ton anzuschlagen. »Höchst wichtig sogar. Möglicherweise ein Meilenstein in den bilateralen Beziehungen.«
    »Und vielleicht war es nicht irgendwer«, fügte Sertoa hinzu, »sondern irgend was!« Er bedachte Fanielle mit einem strengen Blick. »Bei den Thranx gibt es immerhin ebenfalls Fanatiker, wie Sie sich erinnern werden.«
    »Aber auf die Idee zu kommen, jemanden mit diplomatischem Status zu ermorden …« Sie verstummte ungläubig.
    »Warum nicht?« Sertoa wandte sich ab, begann langsam auf und ab zu gehen, während er seine Worte mit Gesten unterstrich. »Wenn sie Erfolg hätten, würden sie uns in unseren Bemühungen zurückwerfen, so lange bis wir jemanden gefunden hätten, der eine ebenso persönliche Bindung zu ihrer Spezies aufzubauen in der Lage ist wie Sie. Wären sie bei diesem Unterfangen im Vorfeld aufgeflogen,

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