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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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sie zu sehen erwartet hatte, nirgends entdecken. »Ich hatte einen Unfall.«
    Toroni nickte sehr langsam. »Was ist das Letzte, woran Sie sich erinnern, meine Liebe?«
    »Ich habe meine Sachen gepackt, um nach Daret zu fahren. Nein«, korrigierte sie sich erneut. Vielleicht waren es die betroffenen Blicke der beiden Kollegen, die sie dazu brachten, sich zu erinnern. »Ich war schon auf dem Weg dorthin. In der Transportkapsel zum Flughafen. Mit…«, wiedersah sie an Toroni und Sertoa vorbei, ».. .Jeremy Hyguens.«
    »Er war ein guter Freund von Ihnen«, sagte Sertoa mit sanfter Stimme.
    »Ja. Wir sind …« Mitten im Satz brach sie ab, als Toroni dem anderen Mann einen ärgerlichen Blick zuwarf.
    Er war… Das war es gewesen, was Sertoa gesagt hatte. Er war. Fanielle sank in das sie schützende und weich stützende Aerogel zurück und wünschte, es wäre massig genug, damit sie sich darin hätte ersticken können. Als sie aufhörte zu weinen, als die Tränen so weit nachließen, dass Fanielle wieder Worte herauszubringen in der Lage war, hörte sie sich selbst flüstern: »Was… ist passiert?«
    Bernard Toroni setzte sich auf die Bettkante, das durchsichtige Aerogel gab unter seinem zusätzlichen Gewicht nach. Er wollte die Hand dieser außergewöhnlichen jungen Frau in die seine nehmen, wollte diese Hand festhalten, um sie zu trösten. Doch ein solches Verhalten verbot sich den reinen Lehren der hohen Diplomatie nach, und die Umstände geboten, dass er, der Botschafter, Distanz wahrte. Erwünschte, er hätte sie in den Arm nehmen können, wie er einst seine eigenen Kinder auf der Erde umarmt hatte, ehe er Aufgaben auf fremden Welten übernommen hatte.
    »Sie haben in einer Transportkapsel der Flughafenlinie gesessen. Vor Ihnen auf der Trasse fuhr eine leere Lastkapsel. Niemand hat bisher eine Erklärung dafür, wie es passieren konnte, aber es gab einen Programmfehler. Das Antriebsfeld der Lastkapsel brach zusammen. Die beiden Kapseln sind kollidiert, es war ein schwerer Zusammenstoß.«
    »Die Bewegungsenergie, die dabei freigesetzt wurde…«, setzte Sertoa an, doch ein Blick von Toroni brachte ihn zum Schweigen.
    »Einmal aufgebaut, pflegen die Antriebsfelder von Transportkapseln nicht zu kollabieren. Die Software ist absolut narrensicher. Schlimmstenfalls hätten die an Bord befindlichen hintereinander geschalteten Sicherheitsvorrichtungen die Fahrt stoppen müssen. Wäre das geschehen, hätten die bordeigenen Annäherungssensoren Ihrer Kapsel ausreichend Zeit gehabt, die Fehlfunktion auf der Strecke zu bemerken und die Kapsel noch vor dem Zusammenstoß zum Stillstand zu bringen.« Er machte eine Pause, um seine nächsten Worte mit Bedacht zu wählen. »An Bord der Kapsel, mit der Sie unterwegs waren, waren insgesamt zwölf Passagiere. Sie und ein Bursche namens Muu Nulofaaus der Ingenieurabteilung sind die einzigen Überlebenden.«
    »Jeremy …« Fanielle hatte nicht besonders hart geschluckt, dennoch brannte ihre Kehle wie Feuer.
    Toroni rutschte unbehaglich auf der Bettkante herum. Niemand sonst hatte Fanielle Anjou diesen ersten Besuch abstatten wollen. »Die Rettungskräfte, die Sie aus der Kapsel gezogen haben, fanden seinen Körper ausgestreckt über Ihrem. Sie vertreten die Theorie, dass dieser zusätzliche … Schutz … dafür gesorgt hat, dass Ihr Brustkorb nicht zusammengequetscht wurde, als die Vorderwand Ihrer Kabine nachgab. Für Jeremy kam jede Hilfe zu spät. Schwere zerebrale und innere Blutungen.« Er hielt inne. »Ich habe Jeremy Hyguens nicht gekannt, aber ich habe seither mit einigen seiner Kollegen gesprochen. Sie alle beschreiben ihn als einen feinen Menschen, der seine Arbeit geliebt hat. Und - anderes.«
    Fanielle hob den Blick, um dem von Toroni zu begegnen. Es war ihm nicht angenehm, aber er hatte viel zu viel Respekt vor der Frau, die dort in diesem Krankenhausbett lag, als dass er hätte wegschauen können.
    »Haben Jeremys Kollegen Ihnen auch erzählt, dass wir darüber nachdachten zu heiraten?«
    »Nein.« Der Botschafter presste die Lippen zusammen. »Nein, das hat mir gegenüber niemand erwähnt.«
    Sie löste ihren Blick von ihm, indem sie den Kopf zur Seite drehte, und das warme Aerogel unterstützte sie dabei, weil ihre Muskeln noch zu schlapp waren. »Wir haben nicht darüber gesprochen. So viel hat uns abgelenkt. Berufliches…« Sie erstickte fast an dem Wort.
    Minutenlang war es ganz still im Krankenzimmer. Niemand sagte ein Wort. Die beiden Männer schwiegen aus

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