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Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3

Titel: Das Dorn-Projekt: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Zweijahresdepilaüon bestehst, wirst du jedes Zucken deiner Mundwinkel unter Kontrolle halten müssen, jede noch so kleine Bewegung deiner Augenbrauen und jedes Zucken deiner Wangenmuskulatur!«
    Botha antwortete, während er vorgab, den Boden zu seinen Füßen zu betrachten - was ihm ebenfalls erlaubte, seine Lippenbewegungen vor möglichen Beobachtern in der Ferne verborgen zu halten. »Tut mir Leid. Du hast Recht - ich muss wirklich besser aufpassen. Besonders jetzt, da wir so kurz davorstehen, etwas richtig Wichtiges in die Tat umzusetzen. Aber ist es denn echt notwendig, so vorsichtig zu sein, immer und jede Minute? Wir beide haben hier Nicht-Bewahrer gesehen, die augenscheinlich genauso fühlen wie wir; die haben aber keine Angst davor, ihre Gefühle offen zu zeigen.«
    »Das können die, weil es keine Rolle spielt, wenn sie jemand damit konfrontiert oder sie befragt.« Skettle hob die Hand und winkte einem Pärchen zu, das an ihnen vorbeischlenderte. Sie hatten zwei goldige kleine Mädchen bei sich. »Ohne dabei überschwänglich zu wirken, müssen wir den Anschein erwecken, wir gehörten zu denen, die engeren, nicht distanzierten Umgang mit diesen Käferviechern suchen. Wir dürfen auf gar keinen Fall Verdacht erregen; wir müssen unsere Gegner von uns ablenken, sie einlullen. Und dann erledigen wir sie ein für alle Mal! Das ist die Art, wie eukozyten Krebszellen abtöten.«
    Botha nickte, er hatte verstanden. Abgesehen von der Anwesenheit der Thranx, die in den nächsten ein, zwei Tagen allerdings unwichtig waren, bis die Tore der Messe mit allem, was dazugehörte, geöffnet wurden, fühlte sich Botha recht wohl. Das herrliche Wetter, die frische Luft, die Gerüche einer neuen Welt - das alles wollte genossen sein.
    Mehrfach am Tag nahmen sie sich Zeit für sich selbst, um etwas zu essen oder einfach nur dazusitzen und sich einen Drink zu genehmigen. Diese vielen Unterbrechungen gaben Gelegenheit zum Nachdenken. Und sie versetzten Botha in die Lage, mit Hilfe der hoch entwickelten Instrumentenausstattung, die in seine Kleidung eingewoben war, den zuletzt aktualisierten Plan des Messegeländes und die vielfältigen Schemata, die vorzubereiten ihn nahezu ein Jahr gekostet hatten, aufeinander abzustimmen. Die unauffälligen Datensätze glitten gelegentlich über das organische Display über seiner linken Pupille. Niemandem fielen sie auf, außer vielleicht einer sehr aufmerksamen Partnerin beim Liebesspiel.
    Am späten Nachmittag waren Skettle und Botha ein gutes Stück des Messegeländes abgegangen. Nachdem sie gestohlene Darstellungen des Messegeländes monatelang vor ihrem Eintreffen auf Dawn studiert hatten, konnten sie Sackgassen vermeiden und gingen nur die Areale ab, die persönlich aufzusuchen und abzuchecken unabdingbar waren.
    »Wir können uns noch einen weiteren Quadranten vornehmen.« Botha hatte das Ablesen des optischen Displays ohne zu blinzeln zur Perfektion gebracht. »Sie werden erst in frühestens einer Stunde hier schließen.« Sobald die Messe offiziell eröffnet war, würde das Gelände, wie sie wussten, rund um die Uhr für Besucher zugänglich sein. Das war ihren Plänen sehr zuträglich, die nächtliche Sightseeing-Touren nicht vorsahen.
    »Nicht nötig, die Dinge zu übereilen.« Skettle saß in einer Art Sessel, der über einen kleinen Weiher glitt. Dressierte Leeshkats, eine einheimische Amphibienart, schnellten wie in einer eleganten Choreografie immer wieder aus dem Wasser und spien sprudelnde Fontänen in die Luft. Ungeachtet der scheinbar zufällig gewählten Orte ihres Auftauchens traf bei ihrer fremdartig wirkenden Darbietung nicht ein Wassertropfen die Gäste einer kleinen Snackbar, die amüsiert das gebotene Schauspiel würdigten. Blüten mit rosafarbenen und zinnoberroten Streifen wiegten sich auf den Spitzen biegsamer Wasserwurzeln. »Wir kommen wieder und beenden die Sache morgen.«
    »Einverstanden. Alles stimmt bisher mit unserem Kartenmaterial überein. Ich habe noch nichts entdeckt, das unsere Aufgabe komplizieren könnte.« Mit einem plötzlichen Ruck setzte sich Botha in seinem Sessel auf, die Stirn vor Missfallen gerunzelt. Sein Haar wippte neckisch, als er sich so heftig bewegte. »Was ist denn das für ein scheußliches Gekreische?«
    »Eine Dichterlesung.« Skettle deutete mit einer Hand in die Richtung, aus der die Laute kamen, und nippte gleichzeitig an dem hohen selbstkühlenden Glas mit einem schillernd grünen Fruchtsaft. »Achte auf deinen

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