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Das Dornenhaus

Das Dornenhaus

Titel: Das Dornenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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wiederzusehen, Zac. Wirklich schön.«
    Er nahm sie in die Arme, und sein Geruch, die Wärme und die Form seines Körpers waren ihr angenehm vertraut. Aber sie spürte kein Verlangen, worüber sie sehr froh war.
    »Ich wollte dich wirklich wiedersehen … und Australien auch … aber hauptsächlich dich. Ich mache mir Sorgen um dich. Ich werde dir gleich sagen, warum. Erzähl mir erst mal, was du so gemacht hast.«
    Sie saßen zusammen am Flussufer, wie damals vor Jahren, und Odette erzählte ihm die ganze Geschichte von Zanana. Nachdem sie geendet hatte, schaute er sie nachdenklich an. »Natürlich darf Zanana nicht zerstört werden. Und du sagst, als du im indischen Haus warst, hast du eine Art von Präsenz gespürt und dachtest, du würdest eine Stimme hören?« Sie nickte. »Tja, du hast wohl tatsächlich eine Stimme gehört … einen Geist, der zu dir sprach.«
    »Ein Geist! Zac, bitte. Ich bin es, mit der du sprichst, die zynische Reporterin, vergiss das nicht.«
    Er lächelte sie an. »Du bist gar nicht so zynisch, Odette. Du hast eine sanfte, liebevolle Seele, aber du bemühst dich sehr, sie zu verstecken. Zanana gehört schon sehr lange zu deinem Leben, und ich glaube, es ist auch Teil deines Schicksals. Diese Stimme ist eine Stimme des Schicksals.«
    »Zac, hör zu …« Sie suchte nach den richtigen Worten. »Schau, Zanana hat eine wichtige Rolle in meiner Kindheit gespielt, und ich will nicht, dass es zerstört wird. Das ist alles. Und eine Menge Leute denken genau wie ich.«
    Zac nahm ihre Hände in die seinen und sah ihr tief in die Augen. Odette fröstelte leicht, erschrocken über seine Ernsthaftigkeit und seinen fast hypnotischen Blick.
    »Dahinter steckt viel mehr, Odette. Ich spüre eine Art von Gefahr. Eine Gefahr, die mit dem Haus verbunden ist. Und ich sehe das Bild eines Kindes vor mir. Ich bin zurückgekommen, um dich zu warnen.«
    Odette zuckte zusammen und versuchte, sich dem hypnotischen Starren zu entziehen. Sie wollte etwas sagen und war erstaunt, dass nur ein Flüstern herauskam. »Zac, ich bin kein kleines Kind mehr … ich will nichts mehr von diesem sechsten Sinn der Zigeuner und all dem Zeug hören.«
    Zac streichelte ihr sanft über das Gesicht. »Du denkst nur, dass du dich verändert hast, Odette. Nichts kann die Kraft unserer Beziehung wirklich verändern, denn wir sind durch die Sterne miteinander verbunden. Sei vorsichtig, kleiner Vogel. Wo Gutes ist, da ist auch Böses, das ist der Lauf der Welt.«
    Odettes aufgesetzte Skepsis zerbröckelte. »Das ist ein bisschen beängstigend, Zac. Was soll ich jetzt tun?«, fragte sie leise.
    »Sieh dich einfach nur vor. Der vor uns liegende Weg ist manchmal klar erkennbar, aber das ist nur selten der Fall. Die meiste Zeit tappen wir im Dunkeln. Sei einfach vorsichtig.« Er rückte etwas von ihr ab und lächelte. »Jetzt aber genug mit diesem Zigeunerunsinn … was kann ich tun, um eure Sache zu unterstützen?«
    Sie lächelte, als ihr die Bedeutung seines Angebots klar wurde. »Du meinst, du würdest dich öffentlich für uns einsetzen?«
    »Genau. Wie wär’s mit einem Song? Ich bin kein großer Redner. Ich schreibe einen Song über Zanana. Ich erinnere mich an das, was du mir davon erzählt hast … es gibt einen Rosengarten, und es ist ein Ort des Friedens und der Schönheit. Eine Oase in der Stadt, hast du es mal genannt. Genau das Richtige, um ein Lied darüber zu schreiben.«
    Odette fiel ihm um den Hals. »Zac, du bist wunderbar. Wie kommt es, dass du immer dann auftauchst, wenn ich dich brauche?«
    »Die Sterne«, sagte er mit einem frechen Zwinkern. »Soll ich dir noch was sagen? Dein Herz ist wieder zur Liebe bereit.«
    »Meinst du?«, erwiderte Odette verwundert. »Könntest du ihn vielleicht beschreiben, damit ich ihn nicht übersehe?«
    Er griff nach ihrer Hand und betrachtete ihre Handfläche mit gespielter Konzentration: »Du wirst einem großen, dunklen Fremden begegnen.«
    Sie zog ihre Hand weg. »Was du nicht sagst. Du hast Recht … genug mit diesem Zigeunerunsinn. Ich weiß nie, was ich dir glauben soll und was nicht. Aber ich bin trotzdem froh, dass du mich gefunden hast. Wo wirst du übernachten?«
    »Eigentlich wollte ich das neue Motel ausprobieren, aber ich glaube, ich bleibe heute Nacht hier draußen, als Erinnerung an alte Zeiten. Es wird eine milde Nacht. Dann muss ich kurz ins Friedenstal, danach komme ich nach Sydney zurück. Wegen ein paar geschäftlicher Dinge … und deiner Kundgebung.«
     
    Bei

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