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Das Dornröschen-Projekt - Krimi

Das Dornröschen-Projekt - Krimi

Titel: Das Dornröschen-Projekt - Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Dornröschen gähnte und gackerte leise.
    »Staatsschutz«, sagte Matti, »die wissen gar nichts, schon gar nicht, wie Hanf aussieht.«
    »Was ist mit den Daten von der DVD ?«, fragte er Twiggy.
    Der grinste und winkte ab. »Ich wünsche denen viel Spaß mit meinem Computer. Ich sage nur AES -256.«
    Dornröschen stand im Türrahmen ihres Zimmers und sah noch verletzlicher aus als sonst. »Dieses Arschloch«, sagte sie ganz ruhig. Und: »Aber es war mal wieder Zeit.«
    Sie gingen in die Küche und räumten so weit auf, dass sie am Tisch sitzen konnten. Matti kochte Kaffee.«Ich habe die Festplatten auf meinen beiden PC s schön präpariert. Sie finden frei zugänglich einen Haufen Ekelkram, darunter die Höhepunkte der schönsten Splatterfilme mit verführerischsten Dateinamen wie Ralf-Wiebke.avi oder Darmstaedter.mp4, denen wird richtig schlecht werden. Wenn ich schon fast kotzen musste …«
    Dornröschen lachte fast lautlos.
    »Und meine Liebesbriefe habe ich nach AES -256 verschlüsselt. Die sollten sich schon mal nach ein paar Großrechnern umsehen … Davon abgesehen, wer auf der Harddisk was aufhebt, das keiner finden soll, ist selbst schuld.« Er lachte trocken. »Wie sieht es bei euch aus?« Sie hatten schon oft über die Absicherung ihrer Computer gesprochen und waren in diesem Punkt absolut diszipliniert, denn sie wussten, Schmelzer würde wiederkommen. Oder andere, die wirklich gefährlich waren.
    »Das mit den Videos ist genial«, sagte Matti. Er stellte sich vor, wie eine Bullenhorde vor einem Bildschirm hockte, einer erwartungsfroh eine Videodatei anklickte und der Film gleich mit einem Kettensägenmassaker begann. Twiggy guckte manchmal solche Filme, gerade weil sie ihn eigentlich anekelten, aber er glaubte, dass er sich dieser Herausforderung stellen musste, und sammelte die blutigsten Ausschnitte. Dornröschen hatte ein paar Mal solche Blutvideos mit angesehen, aber dann auf weitere Vorführungen verzichtet, weil sie fand, dass es am Ende immer das Gleiche war. Matti hatte nur einmal einen Blick in einen solchen Film gewagt, und das reichte ihm für den Rest des Lebens.
    »Und dann gibt es da noch ein paar Bullenwitze in Textdateien mit äußerst revolutionären Namen. Und eine fiktive Autobiografie von Schmelzer unter dem Titel Das Vakuum und ich oder Warum bei den Bullen jeder was werden kann . Die wird bei denen unter der Hand rumgehen, ich garantier’s euch.«
    Dornröschen gackerte und gähnte. Robbi schlich durch das Chaos auf dem Fußboden und beschnupperte alles, was ihm vor die Nase kam. Aber er verlor bald das Interesse und begann, sich zu putzen.
    »Und dann habe ich noch ein paar Bilder montiert, echt gelungen, Schmelzer mit ein paar« – ein unsicherer Blick zu Dornröschen – »unterdrückten Proletarierinnen der« – wieder ein Blick, aber auch den nahm Dornröschen ohne jede Regung hin, was Twiggy vielleicht am gefährlichsten fand – »… na, ihr wisst schon.«
    Matti grinste.
    »Und wegen des Verbreitens von irgendwelchen schlimmen Sachen können die mir nichts, wenn jemand was verbreitet, sind die das. Ich sage euch, Kinder, auf diesen Augenblick habe ich mich fast gefreut. Wenn die Schweinehunde nur nicht immer so früh kämen.«
    Dornröschen lachte. Dann gähnte sie ausgiebig, wie um Twiggy zu bestätigen. »Ob die Wanzen versteckt haben?«, flüsterte sie plötzlich erschrocken.
    »Nein«, sagte Twiggy, »die wissen doch, dass wir sie finden. Und dann gibt es richtig Ärger. Schmelzer ist blöd, aber so blöd ist er auch nicht.«
    »Man weiß nie, manche Leute können einen echt überraschen«, sagte Matti.
    »Der nicht.« Twiggy schlürfte einen Schluck Kaffee. Robbi stand vor seinen Füßen und maunzte. Twiggy nahm ihn auf den Schoß und kraulte den Kater.
    Matti spürte, wie Eifersucht aufkeimte, aber er erstickte sie gleich. Immerhin kümmerte sich Twiggy wie Mutter und Vater gleichzeitig um den Kater. Er hatte ihn eines Tages mitgebracht, nachdem er ihn irgendwo aufgelesen hatte, wo er viel zu jung ausgesetzt worden war. Die geheime Abstimmung über seine Aufnahme in der WG  – mit gleichen Rechten, aber aus nicht weiter zu erörternden Gründen ohne Pflichten – war einstimmig ausgefallen.
    Matti schenkte Kaffee nach. »Und die Dateien, hast du was davon auf der Festplatte?«
    Twiggy winkte ab. »Keine Sorge, da ist gar nichts. Ich bin doch nicht bescheuert. Aber wir sollten uns die gleich mal ansehen. Wenn wir schon mal wach sind. Wo hast du sie

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