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Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachenkind (Die Drachenschwestern Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Fox
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immer wieder auch auf die Pferde.
    Sierra
runzelte die Stirn. Was besprachen die beiden nur? Sie hoffte, es handelte sich
nicht um einen Kaufinteressenten für eines ihrer Pferde. Sie biss sich auf die
Lippen: Sie hatte ihm doch gesagt, dass noch keines der Pferde zum
Weiterverkauf bereit war. Leider war es so, dass die Tiere nur gefühlsmäßig ihr
gehörten. Markus war einer dieser Männer, die immer mehrere Geschäfte am Laufen
hatten. Unter anderem mischte er auch beim lokalen Pferdehandel mit. Nur Dusty
und Fuks, der irre Shagya-Araber, gehörten ihr. Wobei bei Fuks die Meinungen
auseinander gingen. Markus betrachtete auch ihn als sein Eigentum. Sierras
Glück war, dass er a) sehr schwierig im Umgang war und b) er sich jedes Mal, wenn
er verkauft werden sollte, eine Verletzung zuzog. So war der angestrebte
Verkauf nie zustande gekommen. Bis jetzt.
    Die
beiden Männer kamen näher, so dass sie gezwungen war, sich in den Stallbereich
zurückzuziehen. Verdammt. Jetzt gingen sie tatsächlich in die Richtung des
Paddocks, in dem Fuks stand. Sie knirschte frustriert mit den Zähnen. Die
Männer waren zu weit weg. Es war unmöglich, zu verstehen, worüber die beiden
sprachen. Vor allem, wenn einem zeitgleich ein neugieriges Pferd ins Ohr
schnaubte. Freundlich aber bestimmt schob sie es weg und stellte sich auf die
Zehenspitzen, um einen besseren Blick zu haben. Anscheinend waren sie fertig
mit ihrem Gespräch. Sie drehten sich um und gingen zum Haus zurück. Jetzt war
eine Runde Kräuterschnaps trinken angesagt, wie sie aus Erfahrung wusste. Dann
konnte sie gefahrlos hervorkommen. So schnell würde sich keiner von denen
wieder bei den Tieren blicken lassen. Sie bürstete mit der Hand Staub und
Pferdehaare von ihren alten Jeans und blickte dem Trio entgegen, das vom
Reitplatz hinunter kam. Joker merkte sofort, dass ein Fremder auf dem Hof war.
Sie sträubte die Nackenhaare und kläffte wütend die Türe an.
    Keine
Minute verging, und die Haustür wurde aufgerissen. Markus brüllte: „Stellst du
die nervtötende Töle ab?“
    Joker
schnappte nach seinem Hosenbein. Sierra verbiss sich ein Grinsen. Um weitere
Spannungen zu vermeiden, pfiff sie nach ihrem Hund.
    Mit
stolzgeschwellter Brust kam Joker zurück. Dem habe ich’s aber gezeigt, was?
    Sierra nickte
bestätigend und tätschelte ihre Hündin.
    Mina warf ihr
einen Blick zu. „Was hat sie gesagt?“
    „Sie
war nur eben sehr stolz auf sich und ihre Fähigkeit, uns vor allen bösen
Eventualitäten zu schützen“, antwortete sie geistesabwesend, ohne den
bewundernden Blick zu bemerken, den Mina ihr zu warf.
    „Wie ist denn
das so? Mit Tieren sprechen zu können?“
    Irritiert
schaute Sierra zu ihr hinüber. „Du merkst ja auch, wenn Dusty etwas besonders
mag, oder eben nicht. Einfühlungsvermögen und gute Kenntnisse der Körpersprache
der jeweiligen Tierart, mehr ist das nicht.“
    Minas
Gesichtsausdruck sprach Bände. Es war klar zu sehen, dass sie ihr das nicht
ganz abnahm. Doch sie hielt sich zurück und fragte nicht nach.
    Kluges
Mädchen. Sie war nicht bereit zuzugeben, dass da durchaus noch etwas mehr war.
Aber sie würde sich hüten mit ihrer Reitschülerin Theorien über Telepathie zu
wälzen. Sie tat sich selber sehr schwer mit dem Konzept. Nicht mit der
praktischen Anwendung. Nur damit, es in Worte zu fassen. Sie dachte an ihre
Drachenschwestern. Vor ungefähr zwei Jahren hatte sie zwei Frauen
kennengelernt. Die brünette Kaja, die von einem blauen Drachen begleitet wurde,
und Miri, eine quirlige Blondine. Sehr unterschiedlich in ihren Charakteren,
intelligent, witzig, dabei sehr warmherzig. Und das Beste war, sie konnte sich
zu hundert Prozent auf die beiden verlassen.
    Offenbar
waren Begleiter in Drachenform gar nicht so selten. Man konnte sich das mit den
Drachen ähnlich vorstellen wie mit Schutzengeln. Allerdings hatten diese
geflügelten Begleiter mit ihren schillernden Schuppen klar definierte eigene
Meinungen, die sie einem auch ungefragt mitteilten, und die schlechte
Angewohnheit, sich zu allen passenden und unpassenden Zeiten zu
materialisieren. Drachen waren Astralwesen, eine andere Energieform als
Menschen oder Tiere. Meist waren sie substanzlos und man fasste regelrecht
durch sie hindurch. Wenn sie es darauf anlegten, konnten sie aber sehr wohl
eine feste Form annehmen. Logisch erklärbar waren die Drachen nicht. Auf jeden
Fall nicht ohne abstruse Theorien zu Rate zu ziehen. Sierra kümmerte das nicht.
Ihr Ansatz war pragmatisch. Sie war

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