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Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Punkt er lügt? Weiß er nur darüber Bescheid, wann und unter welchen Umständen die Figur der Akademie abhanden gekommen ist, oder hat er sie gar selbst irgendwo versteckt?«
    Rolana zuckte mit den Schultern. »Das kann ich leider nicht sagen. Ich konnte nur ganz deutlich seine Lüge spüren, als er sagte, er wisse nicht Bescheid. Seine Erregung stieg schon, bevor du den Drachen erwähnt hast. Ich denke, er weiß, wie wertvoll er ist und woher die Figur stammt.«
    »Vielleicht hat er sie Astorins Schergen ausgeliefert«, vermutete Lahryn, und seine Miene verdüsterte sich.
    »Wenn, dann erst nachdem ich mit dem goldenen Drachen gesprochen habe«, gab Rolana zu bedenken. »Er hätte es gespürt, wenn die Figur unter Astorins Einfluss gestanden hätte.«
    »Dann besteht also noch Hoffnung.« Sie gingen eine Weile schweigend nebeneinander her. Einmal musste Rolana einen Jungen mit ihren hypnothischen Kräften davon abhalten, Lahryn den Beutel zu stehlen. Der Magier bemerkte es nicht einmal, doch der Junge rannte davon, als wäre er einem Dämon begegnet.
    »Vielleicht sollten wir Ibis heute Nacht doch auf einen Streifzug durch die Akademie schicken«, sagte Lahryn unglücklich.
    »Und in Meister Giedanows Haus«, ergänzte Rolana. »Ich habe auch schon darüber nachgedacht, kann mich aber nicht entscheiden, ob ich das mit meinem Gewissen vereinbaren kann. Sie würde sich in große Gefahr begeben.«
    »Die gleiche Gefahr, der sie sich über viele Jahre Nacht für Nacht ausgesetzt hat, als sie für den Herrn der Unterwelt auf ihre Raubzüge ging.«
    Rolana schüttelte den Kopf. »Nicht ganz. Man darf Ferules Macht in Ehniport nicht unterschätzen. Wenn wir Ibis losschicken, dann hat sie den Rat, die Akademie und die Unterwelt gegen sich! Und ich kann dir nicht einmal sagen, was gefährlicher ist.«
    Sie schwiegen, bis sie in die Gaststube traten, in der sie ihre drei Gefährten an ihrem schon gewohnten Tisch sitzen sahen.
    »Ihr hattet keinen Erfolg, ich weiß«, begrüßte sie Ibis, sobald sie sich zu ihnen gesetzt hatten. »Der Drache wurde vor fünf Jahren unter mysteriösen Umständen aus der Akademie entwendet, obwohl er mit den mächtigsten Flüchen und Zaubern geschützt war. Es gab einen Aufruhr unter den Magiern, die davon wussten, doch die Schmach war zu groß, als dass man sie nach außen dringen lassen wollte. Daher beschloss man, den Verlust totzuschweigen und den silbernen Drachen niemals wieder zu erwähnen.«
    Lahryn und Rolana starrten sie an, wie vom Donner gerührt. Die Elbe grinste verschmitzt.
    »Nein, frag mich nicht«, wehrte sie ab, als Rolana den Mund öffnete. »Ich muss meine Quellen schützen, ich habe mein Wort gegeben.«
    »Du bist unglaublich«, stieß die Priesterin fassungslos hervor.
    Ibis neigte geschmeichelt den Kopf. »Ich helfe doch gerne, wenn meine Freunde nicht weiterwissen.«
    »Nun ist aber genug«, brummte Thunin. »Sonst wird sie in ihrer Eitelkeit noch unerträglich. Wir sollten uns lieber überlegen, was wir als Nächstes tun, denn wo die Figur jetzt ist, hat Ibis leider nicht herausgefunden.«
    »Nach dem, was Ibis erfahren hat, würde es auch nichts nützen, wenn wir sie in die Akademie schickten, um sich die Aufzeichnungen genauer anzusehen.«
    Die Elbe sah aufmerksam zu Rolana hinüber. »Das würdest du tun? Mich zu einem Einbruch in der Akademie der magischen Künste anstiften?«
    Rolana spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. »Nun ja, Lahryn und ich haben nur Überlegungen angestellt, ob sich in den Chroniken etwas finden lassen könnte, da Giedanow uns ganz offensichtlich belogen hat, als er sagte, er wisse nichts über die Figur. Aber das hat sich ja nun erledigt.«
    Die Elbe schüttelte langsam den Kopf. »Nein, nicht ganz. Ich habe nur gesagt, dass der Drache gestohlen wurde und dass es der Akademie zu peinlich war, dies zu verbreiten. Es ist nicht gesagt, dass sie so ahnungslos sind, wie sie vorgeben zu sein. Möglicherweise haben sie eine sehr genaue Vorstellung, wer ihnen diese Schmach angetan haben könnte und warum!«
    »Könnte es dein Ziehvater Ferule gewesen sein?«, warf Cay ein. »Er ist mächtig und habgierig, und ich habe die tollsten Geschichten über ihn und seine Männer gehört. Warum nicht der Akademie ihren Schatz stehlen?«
    Ibis wiegte den Kopf hin und her. »Ich weiß nicht. Das Ganze trägt nicht seine Handschrift. Wenn er sich nicht sehr verändert, hat, dann würde ich sagen, er war es nicht. Außerdem müsste er da schon die

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