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Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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ungebrochen. Stets wurde eine Tochter Hüterin des Tores. Ihr seid unser aller Stammvater.«
    Inthan lächelte sie an. »So habe ich Recht daran getan, mein Kind hierher zu schicken.«
    Ibis griff dem Magier unter die Arme, als er sich schwerfällig erhob. Cleo drückte sich an seine Beine. Inthan beugte sich hinab und tätschelte ihr den Kopf.
    »Komm, meine Gute. Sie haben hier an diesem Ort sicher auch etwas, das deinem verwöhnten Gaumen schmecken wird.«
    Die beiden Hüterinnen traten zurück und verbeugten sich. »Ihr könnt zu jeder Zeit zum Grab Eurer Tochter zurückkehren, wenn Ihr wünscht. Doch nun folgt uns, lasst Euch bewirten und ruht Euch aus.«
    Die beiden Frauen führten sie durch einen hellen Gang, der mit Alabaster verkleidet war, zum äußeren Tor. Wie das Wasser des Sees auf der anderen Seite schimmerte hier die Luft in hellem Smaragdgrün. Dahinter war ein Steinbogen zu erahnen, der zu einer geschwungenen Treppe führte. Ibis beschleunigte ihren Schritt. Endlich würde sie die Welt der Elben sehen! Sie trat durch den magischen Bogen und eilte zur Treppe. Zu ihren Füßen breitete sich eine weite, sonnenbeschienene Landschaft mit Wäldern und Seen, Hügeln und felsigen Gipfeln aus. Ibis sog die warme Luft ein.
    »Ist es nicht herrlich hier?«, jauchzte sie und wandte sich um. Die beiden Hüterinnen hatten den Bogen ebenfalls hinter sich gelassen und wandten sich zu Inthan und der Katze um, die nun aus dem magischen Feld traten. Der alte Mann blieb unvermittelt stehen.
    »Unsere Zeit ist nun gekommen«, sagte er und sah auf die Katze in seinen Armen herab. Ibis stieß einen Schrei aus. Sie wollte zu ihm laufen, aber ihre Beine rührten sich nicht vom Fleck. Auch die beiden Frauen starrten ihn entsetzt an. Seine Züge begannen zu verschwimmen, die Haut löste sich auf, seine Kleidung, die Haare, der ganze Körper. Einen Augenblick konnten sie seine Umrisse noch erahnen, wie er da vor dem Tor stand, den Blick auf das weite Land der Elben gerichtet, die Katze in seinem Arm, die ihm so lange seine einzige Begleiterin gewesen war. Dann strich ein Windhauch die Treppe hinauf und die Gestalt zerfiel zu einem Häufchen grauen Staubs. Ibis lief zu der Stelle und ließ sich auf die Knie fallen. Sie zog einen Lederbeutel aus ihrer Tasche und ließ so viel, wie sie von dem Staub zu fassen bekam, hineinrieseln. Tränen standen in ihren Augen.
    Die beiden Hüterinnen traten zu ihr, um ihr zu helfen. Als sie fertig waren, erhob sich Birgitta und streckte die Hand nach dem Beutel aus.
    »Gib ihn mir. Wir wollen Inthan zu seiner Tochter bringen.«
    Ibis nickte. »Ja, bringen wir ihn zu seiner Familie, die er so lange entbehren musste.«

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