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Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Für immer schlafen und nie wieder erwachen.
    Zuerst war es in seinem Kopf angenehm dunkel und leer. Die Gedanken wurden träger und erstarrten dann, wie die Eisschicht auf einem winterlichen See. Er glitt hinab in die tröstliche Finsternis. Stille.
    Stille? War da nicht ein Kichern? Kalt und boshaft?
    Nein, das konnte nicht sein. Sein Studierzimmer war ruhig und verlassen. Keiner der Diener wagte es, ihn zu stören, und selbst der Wind, der so oft klagend über die verbrannten Ebenen strich, war verstummt. Es war nur der Nachklang einer Erinnerung.
    Wieder spürte er das böse Kichern wie einen eisigen Lufthauch, doch nicht um sich herum. Es strich durch seinen Geist und ließ sich nicht verscheuchen. Nun war es ihm gar, als könnte er Worte vernehmen. Sie zischelten, als kämen sie von der gespaltenen Zunge einer Schlange.
    Astorin, der große Zauberer – oder sollte ich besser sagen: der verblassende Schatten eines großen Zauberers? Wieder kicherte es in seinem Kopf. Astorin riss die Augen auf. Er sprang von seinem Stuhl und schüttelte heftig den Kopf, als gälte es, eine lästige Fliege zu vertreiben, die sich auf seinem Haupt niedergelassen hatte. Das schadenfrohe Gelächter wurde nur noch lauter.
    Was bist du nur für ein Bild des Jammers. Ich wusste ja, dass du schwach und einfältig bist, doch dass du zu so einem Versager wirst? Ja, gib auf und überlass dich deinem Schmerz. Oder noch besser: Steig ein paar Treppen tiefer, verkriech dich in einer Höhle und überlass dich dem Sterben, wenn das alles ist, was noch in deinen Kräften liegt.
    Astorin hielt mitten in der Bewegung inne. Seine tief liegenden Augen weiteten sich. »Tomord!«
    Wer sonst?, hallte das Kichern durch seinen Geist.
    »Bei den Göttern, wie schaffst du es, in meine Gedanken zu dringen?«
    Seit wann hast du es mit den Göttern?, gab die Stimme zurück, die dem Magier gehörte, der einst die Drachenkrone geschaffen hatte. Nun war von ihm nur sein Schädel geblieben, der auf seinem Altarschrein in einer Vulkanhöhle tief unter der Burg ruhte.
    Falsch, musste sich Astorin korrigieren. Seine Bosheit und seine Machtgier hatten die Zeiten ebenfalls überdauert. Und dass es ihm gelang, sich mit Astorins Geist zu verbinden, obwohl dieser sich viele Stockwerke über ihm in seinem Turmzimmer befand, konnte nur bedeuten, dass auch seine Stärke beträchtlich zugenommen hatte, seit Astorin zum letzten Mal in der Höhle war. War ihm gar ein unvorsichtiger Mensch vor die Knochen gestolpert, der ein willkommenes Opfer dargestellt und dessen Lebenskraft er in seinen leeren Schädel gesaugt hatte? Der Gedanke ließ Astorin schaudern. Es war eine furchtbare Vorstellung.
    Nein, leider nicht, bedauerte der Schädel. Ich hätte nichts dagegen, wenn du mir ein paar deiner Diener schicktest. Hätte er noch eine Zunge besessen, er hätte vermutlich genüsslich mit ihr geschnalzt.
    »Das könnte dir so passen, du verrotteter Schädel«, rief Astorin voller Zorn und ballte seine knochigen Finger zu Fäusten. Falls das überhaupt möglich war, so war der Magier in den vergangenen Wochen noch hagerer geworden, seine Adlernase noch schärfer. Sein Haar hatte eine schmutziggraue Färbung angenommen und hing ihm, wie die dünnen Barthaare, in fettigen Strähnen hinab.
    Deine Dummheit ist noch schwerer zu ertragen als dein Mangel an Höflichkeit, gab der Schädel zurück. Wie konnte ich mich nur dazu hinreißen lassen, meine Hoffnung in dich zu setzen? Dir fehlt der Biss! Also lass dich fallen und ertrinke in deinem Elend. Was kümmert es mich, wenn ich noch eine weitere Ewigkeit auf einen Magier warten muss, der würdig ist, meinen Plänen zu dienen!
    »Ja, du hast Zeit«, knurrte Astorin. »Was macht dir die Ewigkeit eines Drachenlebens aus? Du kannst es in Ruhe in deinem Grab aussitzen, bis Covalin aus diesen Welten verschwindet und die Krone wieder ihre Macht erlangt.«
    Dummer Schwätzer, zischte der Schädel. Ich habe nicht vor zu warten, bis die Natur sich meiner Wünsche erbarmt.
    »Und was kannst du sonst tun?«, höhnte nun der Magier und warf seine dürren Arme in die Luft. Doch das Gefühl der Überlegenheit zerfiel schon nach Augenblicken wieder wie ein ausgebranntes Holzscheit. »Mir bleibt diese Zeit nicht«, sagte er müde. »Meine Chance ist für immer dahin.«
    Bei Tyr und Hel! Oh ihr Götter der Finsternis, ich flehe euch an, schickt mir einen Magier, der den Titel noch verdient!
    Astorin ließ sich wieder in seinen Sessel sinken, verschränkte die

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