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Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Drachentor ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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Hände auf dem Schreibtisch und legte sein spitzes Kinn darauf. »Was würde er dir nützen?«
    Er könnte beispielsweise der Krone ihre Macht zurückgeben, schnaubte die Stimme in seinem Kopf.
    Wie sollte das gehen?, dachte Astorin. Wenn nicht alle Farben...
    Dann muss man eben dafür sorgen, dass alle Farben in ihr vertreten sind!, fiel der Schädel des toten Magiers ihm ins Wort.
    »Wie ist das möglich?«, fragte Astorin ohne echtes Interesse.
    Na wie wohl?, kreischte der tote Magier. So wie ich auch die anderen Figuren erschaffen habe. Ich hätte es damals selbst getan, wenn ich die Zeit dazu gehabt hätte. Doch die Drachen fielen über mich her, sobald die Macht der Krone erlosch, töteten mich und zerstörten mein Werk. Sie verstreuten die Teile der Krone in alle Winde!
    Ganz langsam wanderte Astorins Blick zu dem Schrein mit den Drachenfiguren. Sollte das wirklich möglich sein? Oder versuchte der Schädel, ihn mit einer List in seine Höhle zu locken, um dann seinen Geist zu bezwingen und sich seines Körpers zu bemächtigen?
    Kein dummer Gedanke, kicherte es in seinem Kopf. Wenn du dich ungeschickt anstellst, werde ich der Versuchung sicher nicht widerstehen können. Dennoch sind meine Worte wahr. Wie sollten sie es auch nicht sein? Bin ich nicht Tomord, der Schöpfer des mächtigsten Artefakts, das es je in den Welten gab? Sie haben meinen Körper zerstört, doch mein Geist hat den Tod überdauert! Ist dir das nicht Beweis genug?
    Astorin überlegte. Es klang schlüssig, und es gab ihm neue Hoffnung. Es war noch nicht vorbei! Er würde eine zweite Chance bekommen, und dann würde er siegen! Er würde die Teile unter dem Drachentor vereinen und von diesem Augenblick an die Welten beherrschen, denn alle Drachen würden seinen Befehlen bedingungslos folgen müssen.
    Hübscher Traum, nicht? Komm zu mir, dann verrate ich dir das Größte aller Geheimnisse.
    Astorin musste sich zügeln, dass er nicht mit wehenden Gewändern die Wendeltreppe hinunter bis in die Vulkanhöhle eilte. Nein, das wäre nicht ratsam. Er war ausgelaugt und schwach. Er würde den Kräften des Schädels nichts entgegensetzen können. Er spürte so etwas wie einen Hauch von Enttäuschung durch seine Gedanken wehen. Ein grimmiges Lächeln verzog seine Lippen.
    »Nein, mein Lieber, so einfach werde ich es dir nicht machen! Verschwinde aus meinem Geist und lass mich ruhen und Kräfte sammeln. Dann werde ich zu dir hinabsteigen, und du kannst mir die Geheimnisse verraten, die mir erlauben, eine weiße Drachenfigur für die Krone zu schmieden.«
    Wie du wünschst, erwiderte der Schädel in ungewohnter Demut und zog sich mit seinem untoten Geist aus Astorins Kopf zurück. Der Magier ließ sich dadurch nicht täuschen. Er würde sehr vorsichtig sein müssen, damit es dem Schädel nicht gelang, ihn zu übertölpeln. Nicht zum ersten Mal stieg in Astorin der Verdacht auf, Tomords Geist könnte sich – trotz aller Vorsichtsmaßnahmen und Schutzschilde – von seiner Lebenskraft genährt haben. So beschloss der Magier, zuerst einmal seine körperlichen Kräfte wiederherzustellen, die er in seiner Verzweiflung vernachlässigt hatte.
    Astorin stieg in den Speisesaal hinab und scheuchte die Diener nach einer kräftigen Mahlzeit. Diese waren überrascht, ihren Meister so plötzlich zu sehen und noch dazu in völlig gewandelter Stimmung. So schnell wie möglich tischten sie ihm auf, was in der Küche zu finden war. Astorin aß hastig und wankte dann in sein Gemach, wo er in einen fast ohnmächtigen Schlaf fiel. Ab und zu wälzte er sich herum, und es war ihm, als könnte er den Schädel in der Ferne kichern hören. Nach fast zwanzig Stunden erwachte er, nur um wieder eine Mahlzeit zu verlangen. So aß und schlief der Magier im Wechsel fünf Tage lang. Am sechsten Morgen stieg er wieder zu seinem Studierzimmer hinauf, um mit den Vorbereitungen für seine Schutzzauber zu beginnen. Obwohl es ihn danach drängte, Antworten auf seine Fragen zu bekommen, zwang er sich zu Ruhe und Sorgfalt. Die Vorbereitung war entscheidend! Nur zweimal fühlte er die Gegenwart des untoten Geistes. Nun komm schon! Wie lange willst du mich noch warten lassen?
    »Versuch es nicht! Ich lasse mich von dir nicht drängen. Hoffst du auf einen Fehler? Du wirst enttäuscht werden.«
    Das werden wir sehen, schnappte der Schädel zurück. Zu Astorins Vergnügen schien er ärgerlich zu sein.
    Am Abend des zwölften Tages waren die Vorbereitungen abgeschlossen. Astorin warf noch einen

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