Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
»Okay, okay, ich buche für sechs Personen …«
    Immer noch Schweigen.
    Dann stand Dr. McDonald plötzlich direkt neben mir und redete viel zu laut in einem aufgesetzten Glasgower Akzent: »’tschuldigung, Constable Henderson, der Chef tät’ Sie gern sprechen.«
    Ich drehte mich um. Da war niemand sonst, nur wir beide.
    Sie mimte das Auflegen eines Telefons, wobei sie immer noch diesen bescheuerten Teddybären in der Hand hielt.
    »Michelle, ich muss Schluss machen. Die Arbeit ruft.«
    »Es … Es tut mir leid. Ich bin dir wirklich dankbar, dass du mit Ethan geredet hast. Danke.« Und dann war Michelle weg.
    Dr. McDonald grinste. »Ich hatte den Eindruck, Sie brauchen jemanden, der Sie loseist.«
    Ich marschierte weiter auf das im Dunkeln schimmernde Schutzzelt zu.
    »Ash?«
    Es blieben mir immer noch zwei Tage, um Katies Ponyausflug zu organisieren und eine Lokalität anzumieten, wo man eine Horde kreischender Dreizehnjähriger auf Berge von Kuchen und Eis loslassen konnte. Zwei Tage und sechshundert Pfund. Das konnte doch nicht so schwer sein, oder?
    Dr. McDonald tauchte wieder an meiner Schulter auf. »Reden Sie nicht mehr mit mir, ich meine, Sie haben mich kaum angeschaut vorhin in dem letzten Haus, als wir Mrs Goddard befragt haben, habe ich irgendetwas getan, was –«
    Ich schraubte meine Stimme eine Oktave in die Höhe. »Oh, Sensational Steve, Sie sind ja so sensationell, ich meine, echt fantastisch und super, und Ihr Haus ist ja so toll, und Sie sind so toll, und ich werde diesen Moment niiie vergessen!«
    Sie schloss mit einem Hüpfer zu mir auf und schlurfte durch den Kies. »Ich war ziemlich überzeugend, nicht wahr?«
    »Das A und O bei der Undercover-Arbeit ist subtiles Vorgehen. Und nicht Herumhopsen und Kreischen wie ein Transvestit in einer Boulevardklamotte. Das ist eine Mordermittlung und kein Spiel.«
    »Ach, kommen Sie, ich war doch perfekt: ein ergebener Fan, eine Verehrerin, genau der Typ, vor dem Steven Wallace sich am liebsten produziert, ich meine, haben Sie seine Fotosammlung gesehen – es gibt kein einziges Bild im ganzen Haus, das nicht ihn zeigt, er strahlt eine geradezu soziopathische Selbstbezogenheit aus, ich meine, schauen Sie sich doch nur das hier an.«
    Sie hielt den Bären mit Steves Gesicht auf dem T-Shirt hoch.
    »Wer hat denn so was in seinem Haus rumliegen, und er hat kein Alibi für die Zeit, als Megan gestern verschwunden ist, und er hat einen Medienberuf, und deswegen mag er zwar ein widerwärtiger, schmieriger kleiner Mann sein, aber er ist trotzdem eine lokale Berühmtheit, er ist charmant, er kann einem jungen Mädchen genau das sagen, was es hören will: Ich bin berühmt, und ich kann auch dich berühmt machen. Also steig schon ein in meinen geilen VW -Campingbus mit den Vorhängen an den Fenstern.«
    Ich blieb stehen. »Sie glauben, er ist der Gratulator?«
    Dieser Mistkerl …
    Sie ging weiter, immer noch mit diesen hopsenden Schritten, und schwenkte den Bären am Arm hin und her. »Steven Wallace ist ein Narzisst, für ihn zählt nur er selbst, er wohnt hier, seit er ein kleiner Junge war, also kennt er die Gegend und den Park, und er hat das ideale Fahrzeug, um bewusst lose Teenager zu transportieren, was glauben Sie denn, warum ich ihn dazu gebracht habe, uns sein ganzes Haus zu zeigen?« Dr. McDonald blieb stehen, und der Bär baumelte schlaff an ihrer Seite. »Zu schade, dass da nichts war …«
    An dem großen Spurensicherungs-Zelt schnorrten wir einen Becher Tee. In der hinteren Ecke brummte ein Dieselgenerator vor sich hin und lieferte Strom für die Scheinwerfer, die das Zelt taghell erleuchteten. Die knollennasige Frau in dem weißen Overall musste schreien, um das Rattern zu übertönen. »Wir glauben, wir haben eine weitere Leiche: Das wäre dann Nummer sechs.«
    Blieben noch fünf.
    Ich spürte ein warmes Kribbeln am Hinterkopf. Was, wenn es Rebecca war? Was, wenn sie sie endlich doch gefunden hatten … Mein Magen krampfte sich zusammen. Es war noch nicht zu spät: Sie stand nicht auf der Liste der Opfer, es würde länger dauern, ihre Überreste zu identifizieren.
    Sensational Steve Wallace – es würde nicht viel brauchen, ihn zum Reden zu bringen. Einen Hammer, eine Zange, ei nen dieser kleinen Crème-brûlée-Flammenwerfer, wie Ethan einen hatte …
    Und was dann? Wenn ich ihm durch Folter ein Geständnis entlockte, würde die Verteidigung uns in der Luft zerreißen. Steven Wallace würde das Gericht als freier Mann verlassen, mit einem

Weitere Kostenlose Bücher