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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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dicken Bündel Schmerzensgeld in der Tasche.
    »… Chef?«
    Ich blinzelte.
    Die Kriminaltechnikerin sah mich fragend an, dann wies sie hinter sich auf eine neu errichtete Absperrung aus gelb-schwarzem Flatterband. »Ich sagte, der Bodenradar spinnt ein bisschen – wir haben ihn auch ziemlich hart rangenommen, seit wir die Erste gefunden haben –, also können wir uns nicht sicher sein, bis wir sie ausgegraben haben.«
    Da steckte etwas in meinem Hals fest. »Graben Sie los, ich kläre das mit Weber.«
    Dr. McDonald schlang ihre Finger um den angeschlagenen Teebecher, von dem Dampfwolken zum Zeltdach aufstiegen. »Stellen Sie sich vor, hier zu liegen, vergraben in der kalten Erde, acht Jahre lang, allein und voller Angst …«
    »Ja …« Die Frau trat einen Schritt zurück. Eine Augenbraue bewegte sich nach oben, die andere nach unten. »Nun, ich vermute mal, diese Leiche wird sich nicht von selbst ausgraben.«
    Ich sah hinaus auf die vom Flutlicht angestrahlten Gras büschel. »Sind die Bodenproben aus Aberdeen schon zu rück?«
    Achselzucken. »Meinen Sie, uns sagt irgendjemand Bescheid?« Dann nahm sie ihre Handschaufel, stapfte davon und schlüpfte unter dem Absperrband hindurch.
    Dr. McDonald schlürfte ihren Tee und betrachtete mich aus dem Augenwinkel. »Haben wir einen Verdacht?«
    »Steven Wallace hat das ganze Haus vor elf Jahren grundlegend umbauen lassen. Ein Jahr später entführt der Gratulator Amber O’Neil. Wenn Sie sich einen geheimen Raum bauen wollten, um darin zwölfjährige Mädchen zu foltern …«
    Stirnrunzeln. »Der Weinkeller. Aber wir hätten doch gesehen –«
    »Was wissen wir denn, ob da nicht eine komplette Josef-Fritzl-Folterkammer hinter dem Merlot versteckt ist?« Ich zog mein Handy aus der Tasche, rief DCI Weber an und fragte ihn nach den Bodenproben.
    »Woher soll ich das wissen? Dickie und seine Partycrasher haben sich hier breitgemacht, wir dürfen gerade mal noch Handlangerdienste leisten. Und bevor du fragst: Die sind gerade alle im Obduktionssaal, um ihre nekrophilen Fantasien zu befriedigen, wenn du also um Almosen betteln willst, weißt du, wohin du dich wenden musst.«
    »Wer hat dir denn in den Tee gepisst?«
    »Was glaubst du denn – dieser schleimige Arschkriecher DS Smith und sein neuer Busenfreund ACC Drummond.«
    »Dann drück halt Smith irgendeinen Scheißjob aufs Auge, und verbiete ihm, ihn auf einen der DC s abzuwälzen. Sag ihm, dass er der Einzige ist, dem du vertrauen kannst. Das wird ihm gefallen.«
    »Hmm … Willst du die Nummer von diesem Bekannten von mir?«
    Siebentausendeinhundert Pfund. »Vielleicht. Weißt du ein gutes Lokal, wo man eine Geburtstagsparty für einen Teenager ausrichten kann?«

29
    Das Scheppern der Kühlschubladen, die aus der Wand gezogen und wieder hineingeschoben wurden, hallte von den Wänden der Leichenhalle wider. »Tut mir echt leid …« Alf, der rechtsmedizinische Assistent, fuhr sich mit der Hand durch den Pferdeschwanz und sah dann in der nächsten Schublade nach. »Ich weiß genau, dass sie hier irgendwo sind.«
    Aus zwei kleinen Lautsprechern dudelten seichte Boygroup-Klänge, die von den gekachelten Wänden und dem Fliesenboden als versetztes Echo zurückgeworfen wurden – ein akustisches Pendant zu dem beißenden Gestank nach Putzmittel.
    »Wo steckt ihr bloß …« Nächste Schublade. »Die Nachtschicht hat gestern Inventur gemacht – die Leutchen allesamt rausgeholt, die Schubladen gereinigt und hinterher jeden zweiten falsch einsortiert. Ahaa! – Da sind sie ja.«
    Das Schubfach war voll mit Papieren, Schachteln mit Kugelschreibern und Haftnotizblocks. Ganz hinten klirrte etwas verdächtig – es sah aus wie zwei Wodkaflaschen. »Wir hatten den ganzen Krempel immer im Büro, aber die Putzfrauen haben ständig Sachen geklaut, und hier können wir sie wenigstens einschließen, nicht wahr?« Er suchte eine blaue Mappe aus dem Stapel heraus und reichte sie mir. »Bitte sehr, der Bericht der Spurensicherung.«
    Dr. McDonald stand mitten im Raum und starrte die leeren Sektionstische an, die Arme um den Leib geschlungen. »Was passiert jetzt mit den Mädchen?«
    »Werden auf Eis gelegt – wir haben da eine Tiefkühlanlage in diesem Gewerbegebiet in Shortstaine. Können ja bis zum Prozess nicht zur Beerdigung freigegeben werden, weil die Verteidigung bestimmt ihre eigenen Obduktionen durchführen will.«
    »Das könnte Jahre dauern …«
    Achselzucken. »Kommt ja auch drauf an, wie lange ihr braucht, um ihn zu

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