Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)
Küchenstreichhölzer, in dem kleine kuppelförmige Metalldinger schimmerten. Er zog den Verschluss auf und zupfte etwas aus dem Schaumstoff: eine Kugel, glänzend wie poliertes Gold. »Neun Millimeter Luger, eins-vierundzwanzig Grain, Vollmantelgeschoss.« Er schob das Ding mit dem Daumen ins Magazin und ließ es wieder in den Griff einrasten. Dann entriegelte er den Verschluss, und der Schlitten schnellte wieder vor. »Es kann losgehen.«
Terri lächelte. »Eugene ist ein Waffennarr, was will man da machen?«
Ich konnte den Blick nicht von dem Ding wenden. »Hören Sie, ich will doch nur wissen, was Dawson gesehen hat, ich schwöre, dass ich nicht –«
Ed hielt mir den Mund zu, seine fleischigen Finger bohrten sich in meine Wangen. Eugene kam dazu, nahm mein Handgelenk, das sein Kumpel bis dahin umklammert hatte, und zwang meinen Arm nach unten, um dann meinen Oberkörper nach vorne zu ziehen, bis ich mit der Brust auf den Knien lag. Mein linker Arm war immer noch an den Stuhl gefesselt.
Ed drückte mich in den Stuhl, während er mir mit der anderen Hand immer noch den Mund zuhielt.
Die Schweine … Ich konnte mich sträuben, soviel ich wollte, Ed war einfach zu schwer.
Eugene drückte mir die Pistole in die Hand und schlang meine Finger um den Griff. »Dieser kleine Hebel ist die Sicherung.« Ein Klicken. »Und schon kann’s losgehen.«
Na schön, dann blas ich dir das Hirn weg, du hässlicher, haariger … Mein ganzer Arm zitterte vor Anstrengung, doch er ließ nicht locker. Er schob den Lauf der Pistole über meinen rechten Fuß, bis die Mündung auf meinem Schuh ruhte.
Terri hob die Arme. »Es ist Zeit, Buße zu tun, Detective Constable Henderson.«
Drauf geschissen.
»Drücken Sie ab.«
Kam überhaupt nicht infrage, dass ich abdrückte.
»Die Kugel geht entweder in Ihren Fuß oder in Ihren Kopf. Sie haben die Wahl.«
Eds Speichel tropfte mir in den Nacken. » MACH SCHON !«
Eugenes Speichel spritzte mir an die Wange. » NA LOS , MACH ENDLICH !«
»Ihre Zeit läuft ab, Detective Constable.«
» MACH SCHON !«
» DRÜCK AB , HAGGIS !«
»Sie haben die Pistole nur noch acht Minuten.«
» DRÜCK AB , VERDAMMT NOCH MAL !«
»So oder so, Sie nehmen diese Kugel auf jeden Fall mit.«
» MACH SCHON !«
» DRÜCK AB ODER ICH KNALL DIR DEINE BESCHISSENE BIRNE WEG !«
»Da muss man nicht lange überlegen, oder?«
Glaubten die wirklich, ich würde mir selbst in den Fuß schießen? Ich war doch nicht bescheuert.
Ihr könnt mich alle mal.
Eugene schüttelte den Kopf. »Er glaubt uns nicht. Haggis meint, wir machen nur Quatsch.«
»Hmm …« Terri hob die graue Staubdecke auf und breitete sie wieder über Virginias geschundenen Körper. »Was können wir denn da machen, Eugene? Was können wir tun, um Constable Henderson zu überzeugen?«
Eugene riss mir die Pistole aus der Hand, richtete sich auf, zielte und drückte ab. Ein trockener Knall ertönte, das Geräusch hallte von den Steinwänden wider. Virginias Kopf flog unter der Staubdecke ruckartig nach hinten, und der Stoff bauschte sich hinter ihr auf. Ein roter Fleck breitete sich aus wie eine Mohnblumenwiese, und der staubige Stoff sog sich mit Blut voll.
Mein Gott … Direkt vor meinen Augen …
»Danke, Eugene, das dürfte reichen.« Terri nahm noch zwei Zehner aus meiner Brieftasche. »Aber jetzt braucht Detective Constable Henderson eine neue Kugel.«
Er hatte sie erschossen, direkt vor meinen Augen …
Terri seufzte. »Oh, nun schauen Sie nicht so geschockt – als ob ich die verlogene Schlampe am Leben gelassen hätte, nach dem, was sie meinem Kenneth angetan hat.«
Eugene lud das Magazin, dann drückte er mir die Waffe wieder in die Hand und schob den rußigen Lauf auf meinen Schuh. »Letzte Chance, Haggis.«
»Ihre Mietfrist läuft ab, Constable Henderson.«
» DRÜCK ENDLICH AB , MANN !«
»Entweder geht sie in Ihren Fuß, oder sie geht in Ihren Kopf.«
Was blieb mir für eine Wahl?
» TU ES !«
Ich drückte ab.
44
Der scharfe Knall hallte von den Wänden wider, ohrenbetäubend laut.
Nichts – kein Schmerz. Die wollten mich wohl veräppeln, da waren nur Platzpatronen drin. Es war alles ein einziger …
FUCK .
Eine Stichflamme schoss mein Bein hoch, strahlte von meinem rechten Fuß aus wie eine Flut von geschmolzenem Metall. AAAARGH , verdammte SCHEISSE … Ich zuckte und zappelte auf meinem Stuhl, versuchte vor den Schmerzen davonzulaufen, doch sie waren immer noch da, verfolgten mich. Ich schrie in Eds schwielige
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