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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Heckenkirsche ragte in der zunehmenden Dunkelheit auf. Die Gartenmauer war zweieinhalb Meter hoch, aus rotem Backstein, mit einem Tor am hinteren Ende. Ein privater Zugang zum Cameron Park. Das Tor stand offen.
    Das nasse Gras zerrte an meinem Krückstock, als ich durch den Park wankte. Überall nur schroffe Schatten und verschwommene Silhouetten im Zwielicht. Ich blieb stehen … Wohin jetzt? Ich hatte keinen Schimmer.
    Von irgendwo zur Linken kamen Rufe. »He, Sie da: Kommen Sie sofort zurück!«
    Ich humpelte an einer kleinen Baumgruppe vorbei, und da war eines der Zelte der Spurensicherung, hell erleuchtet wie eine Jahrmarktsbude. Ein Grüppchen von weiß gekleideten Mitarbeitern stand um den Eingang herum, während zwei andere in den Park davonrannten und nur noch als hüpfende weiße Flecken zu erkennen waren.
    Als ich das Zelt erreichte, hatte sich die Gruppe schon ein wenig gelichtet. Alice saß im Gras und hielt sich mit einer Hand den Kopf, während jemand neben ihr kniete und ihr den Rücken streichelte.
    »Wo ist er?«
    Alice blickte zu mir auf. Das eine Auge begann bereits anzuschwellen, auch eine Seite ihres Mundes – Blut rann aus der geplatzten Unterlippe übers Kinn. »Ich hab versucht …«
    Der Kriminaltechniker half ihr hoch, dann riss er seine Gesichtsmaske herunter, unter der ein gewaltiger Schnauzbart zum Vorschein kam. »Wer zum Teufel war das?«
    Ich deutete in die Richtung, aus der ich gekommen war. »Das Haus da drüben: Das Gartentor ist offen. Megan Taylor ist da drin …«
    Der Techniker starrte mich an.
    »Warum sind Sie immer noch hier? Gehen Sie und kümmern Sie sich um sie, Sie Idiot! Rufen Sie einen Krankenwagen und Verstärkung, sichern Sie den Tatort. Und nehmen Sie sich in Acht: Sie hat ein Messer.« Ich nahm Alice’ Hand. »Komm.«
    Ich machte kehrt, um hinter den beiden Kriminaltechnikern herzuhumpeln, die Frank McKenzie jagten, doch sie riss ihre Hand los und rannte stattdessen auf einen schlammbespritzten Transit zu, riss die Fahrertür auf und kletterte hinters Steuer. Die Scheinwerfer leuchteten auf, dann sprang der Motor an, und die Vorderräder drehten durch. Erde und Gras spritzten gegen das Führerhaus. Endlich griffen die Reifen, und der Transporter fuhr mit einem Ruck vom Gras auf den Weg, rollte ein Stück auf mich zu und hielt an. Die Scheibe surrte herunter. »Steig ein.«
    Ich kletterte auf den Beifahrersitz, und sie trat das Gaspedal durch.
    Der Transit machte einen Satz nach vorne, dann schwenkte er vom Weg wieder aufs Gras und preschte holpernd und schlitternd über die Buckelpiste weg.
    Vor uns sahen wir einen der Kriminaltechniker stolpern und der Länge nach hinfallen, doch der andere rannte weiter – wir sahen seinen Schutzanzug im Scheinwerferlicht aufleuchten.
    Wir pflügten durch ein Dornengebüsch und brachen auf der anderen Seite wieder heraus.
    Die Parkmauer tauchte vor uns auf. In der Ferne ragte der Doppelschornstein der Verbrennungsanlage des Castle Hill Infirmary in den bleiernen Himmel, und die blinkenden Warnlichter verwandelten die Rauchwolken in wallendes Blut.
    Die Gestalt im weißen Overall wurde immer langsamer – aus dem Sprinten wurde ein Traben, aus dem Traben ein Gehen, und dann blieb er stehen, vornübergebeugt, die Hände auf die Knie gestützt, und rang schwer nach Luft, während wir vorbeirasten. Da erfassten die Scheinwerfer ein Stück weiter eine andere Gestalt – in vollem Lauf, die haarigen Arme wild pumpend: Frank McKenzie.
    Er lief unter einem der Torbögen hindurch, die aus dem Park herausführten, und Alice riss das Steuer herum, um ihm zu folgen. Wir kamen näher und näher.
    »Oh, Scheiße …« Da passten wir niemals drunter durch. Nicht mit einem Transit. Ich klammerte mich an dem Haltegriff über der Tür fest.
    Sie bremste nicht ab. Der Backsteinbogen explodierte über unseren Köpfen, als wir hindurchbretterten. PENG und die Windschutzscheibe war nur noch ein undurchdringliches Netz von Rissen. Die Karosserie des Transporters quietschte, und Funken flogen durch die Dämmerung.
    Alice trat voll auf die Bremse, und der Transit blieb mit kreischenden Reifen mitten auf der Straße stehen. »Mist!«
    Ich schnallte mich ab, riss mein linkes Bein hoch und trat zu. Die zertrümmerte Frontscheibe bog sich. Noch zwei Tritte, und sie brach heraus und rutschte krachend auf die Fahrbahn. Nur ein Scheinwerfer funktionierte noch und starrte kurzsichtig in die Dunkelheit hinaus.
    Alice zeigte mit dem Finger durch das Loch, wo

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