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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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offene Haustür herein. Alles war düster und grau.
    McKenzie lag platt auf dem Rücken, die haarigen Arme vor dem Gesicht verschränkt, und ruderte mit den Beinen.
    Ich hievte mich hoch. »Es war nicht Mrs Kerrigan, stimmt’s? Du hast mein Haus demoliert, auf der Suche nach der hier …«
    Er starrte die Speicherkarte an, die ich hochhielt. »Es … Ich …« Er rappelte sich hastig auf. Und rannte los, den Flur hinunter.
    Ich humpelte hinterher. Der Krückstock schlug dumpf auf den staubigen Teppich, die Pistole lag kalt und schwer in meiner Hand.
    Alice stürmte in vollem Lauf an mir vorbei, ich sah nur noch ihre schwarzen Haare flattern und die roten Hi-Tops im Halbdunkel aufblitzen. »Kommen Sie sofort zurück!«
    McKenzie stürmte durch die Tür am Ende des Flurs – ich erhaschte einen Blick auf eine altmodische Küche –, und im nächsten Moment verschwand er durch die Hintertür in den Garten, Alice dicht auf seinen Fersen.
    Auf halbem Weg durch den Flur blieb ich wie angewurzelt stehen …
    Hinter einer der Türen waren gedämpfte Schreie zu hören.
    Katie.
    Ich riss die Tür auf und erblickte einen fensterlosen Gang, dessen blanke Bodendielen in der Dunkelheit verschwanden. Von der Decke hing eine Schnur herab – ich zog daran, und eine Neonröhre erwachte blinkend und flackernd zum Leben. Der Gang machte nach etwa anderthalb Metern einen Knick nach rechts und verlief dann in Richtung der Rückseite des Hauses. Ich humpelte ein paar Schritte und schaute um die Ecke: noch ein kurzes Stück Gang, dann eine Tür.
    Verschlossen.
    Noch mehr Schreie.
    Ich stützte mich an der Wand ab, legte so viel Gewicht wie möglich auf den Krückstock und trat mit dem linken Bein zu. Zweimal. Dreimal. Beim vierten Versuch brach das Schloss heraus, und die Tür sprang auf. Der Gestank nach fauligem Fleisch wehte in den Flur.
    Sechs Steinstufen führten hinunter in einen großen Raum mit Lehmboden, dessen Wände mit rosa Steinwolle gedämmt waren. Kein Keller, sondern eine Art Anbau. Gipskartonwände, die nicht ganz bis zur Decke reichten, unterteilten ihn in kleinere Kammern, wie das Set eines perversen Horrorfilms. Hier drin war es kälter als draußen; mein Atem bildete Wolken vor meinem Gesicht.
    Ich schleppte mich in die Mitte des Raums, von wo die Schreie kamen.
    Megan Taylor erstarrte. Sie war an einen Holzstuhl gefesselt, die Beine an den Fußgelenken mit Kabelbindern fixiert, die Arme hinter dem Rücken. Ihre Augen weiteten sich, dann wurden die Schreie noch lauter.
    »Es ist okay: Polizei. Ich bin Polizist.« Ich steckte die Pistole wieder in den Hosenbund und humpelte zu ihr hin. Dann blieb ich stehen, drehte mich um und blickte zur der Tür zurück, durch die ich gerade gekommen war. »Ach du Scheiße …«
    Megan war nicht die Einzige hier unten. Eine Digitalkamera stand auf einem Stativ, doch dahinter war noch ein Mädchen, ebenfalls an einen Stuhl gefesselt. Jeder Quadratzentimeter Haut mit Blut überströmt … dort, wo noch Haut war. Splitternackt, der Kopf kahl rasiert, eine klaffende dunkle Schnittwunde in der Kehle.
    Mein Magen drehte sich um.
    Es war nicht Katie. Es war das Mädchen auf den Fotos, die wir auf der Speicherkarte gefunden hatten. Ein alter Küchentisch stand an der anderen Wand, und auf der Holzplatte lagen Messer, Hämmer – und Fleischstücke.
    »Mein Gott …«
    Ich prallte zurück, stieß dabei das Stativ um. Die Kamera krachte auf den Boden.
    Sie war schon mindestens eine Woche hier.
    Hinter mir schrie Megan immer noch.
    »Alice.« Verdammt – Alice war allein hinter ihm her. Ich drehte mich um und riss an den Kabelbindern, die Megan an dem Stuhl festhielten. Keine Chance. Ich nahm eins der gezahnten Messer vom Tisch und säbelte das Plastik durch. Ließ das Messer fallen. »Es ist vorbei, du hast es geschafft.«
    Megan kippte vom Stuhl und fiel auf den Lehmboden. Sie packte das Messer und verkroch sich in die Ecke, das Messer mit beiden zitternden Händen umklammert, die Klinge auf mein Gesicht gerichtet.
    »Ich tu dir nichts … Herrgott noch mal, ich hab keine Zeit für diesen Quatsch!« Ich zog mich aus der Kammer zurück und warf einen Blick in die nebenan. Leer bis auf die Flecken am Boden. Die dritte ebenso.
    »Hör zu, Megan, ich muss jetzt weg. Es kommt jemand und kümmert sich um dich, okay?« Ich erklomm die Stufen zum Gang. »Und stich niemanden ab, wenn’s geht.«
    Ich stieß die Hintertür auf und trat in den Garten. Das verschlungene Gerippe einer riesigen

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