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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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die hat sich auch zu viel Zeit gelassen und musste am Ende im Auto schlafen – ich will nicht in einem Auto schlafen –, was ist denn, wenn jemand kommt?«
    DS Smith zog einen Marker aus der Tasche und schrieb etwas auf das Whiteboard. Streifen von schwarzem Isolierband teilten die Tafel in Spalten ein, mit Überschriften wie » LEICHENBERGUNG «, » VIKTIMOLOGIE «, » TATORTE « oder » PSYCHOLOGISCHE INDIKATOREN « und Aufzählungspunkten darunter. Der Neue, der seine Duftmarken setzte. Der den Provinztrotteln zeigte, wie man es bei der Grampian Police machte.
    Er tippte mit dem Marker an das Whiteboard. »Die Frage, die Sie sich stellen müssen, lautet: ›Wo wurden sie gefangen gehalten, bevor er sie verscharrte?‹«
    Ach nee.
    Rhona blickte von ihrem Computermonitor auf und sah mich an. Sie kräuselte die Oberlippe und deutete dann mit dem Kopf auf den hinter ihr stehenden DS Smith, während sie das Wort »Wichser« mit den Lippen formte und dazu die entsprechende Geste machte. Dann stand sie auf und bahnte sich ihren Weg zwischen den vollbesetzten Schreibtischen hindurch, bis sie meinen erreichte. »Was für ein Arschloch«, sagte sie mit gedämpfter Stimme. »Spielt sich hier auf, als ob er der Herrgott persönlich wäre.«
    Sie hockte sich auf die Tischkante und rückte Dr. Mc Donald so dicht auf den Pelz, dass die Psychologin ihren Stuhl gute fünfzehn Zentimeter zurückschieben musste.
    »Wir haben Antwort von Tayside, Chef: Die Bücher in Helens Zimmer sind alle signierte Erstausgaben. Der Vater hat gleich im Internet recherchiert, als er mitgekriegt hat, dass sie etwas wert sind. Die älteren Sachen sind nicht gerade in einem Topzustand, aber alles in allem geht’s um eine Summe von rund zweiunddreißigtausend Pfund.«
    »Zweiunddreißig–«
    »Ja, ich weiß –« Rhonas Augen weiteten sich. »Und die stehen einfach so in einem Kinderzimmer auf dem Regal rum.«
    Hätte sie in Oldcastle und nicht in Dundee gewohnt, dann hätte längst irgendjemand vom CID sie mitgehen lassen. Ich zum Beispiel. Mit zweiunddreißig Riesen konnte man schon eine ganze Menge Scheiße aus der Welt schaffen.
    Dr. McDonald schnallte sich ab. »Wir kommen zu spät …«
    »Nicht, wenn Sie ein bisschen hinmachen.«
    Das Haus in der Fletcher Road lag im Halbdunkel. Der Wind hatte aufgefrischt, und die Eichen ächzten, während sie mit ihren knochigen Fingern nach den Wolken krallten. Lichterketten funkelten. Viertel vor fünf – noch reichlich Zeit.
    Sie zog sich die Wollmütze fest über den Kopf und kletterte hinaus. Die Schöße ihres Dufflecoats flatterten hinter ihr im Wind, als sie über die gekieste Einfahrt rannte.
    Ich wartete, bis sie im Haus war, ehe ich mein Handy aus der Tasche fischte und es wieder einschaltete. Es piepte und dudelte mich an: SMS , verpasste Anrufe, Mailbox – alles von Mrs Kerrigan. Alles nur, weil sie wissen wollte, warum ich nicht mit drei Riesen erschienen war, um meine Kniescheiben zu retten.
    Und dabei hätte ich einfach mit Büchern im Wert von zweiunddreißigtausend Pfund davonspazieren können …
    Scheiße …
    Ich scrollte mich durch die Liste der Kontakte, auf der Suche nach der Nummer von Henry Forrester.
    Zweiunddreißigtausend. Was muss das für ein Mensch sein, der Bücher von einem toten Mädchen stiehlt?
    Ich fand die Nummer, drückte die Taste, lehnte mich zurück und hörte zu, wie es läutete.
    Na ja, war ja nicht so, als ob sie sie vermissen würde, oder?
    Klick. » Leider kann oder will ich im Moment nicht ans Telefon gehen, aber wenn Sie eine Nachricht hinterlassen möchten … na ja, müssen Sie selber wissen. «
    »Henry? Ich bin’s, Ash. Ash Henderson. Pass auf, ich wollte dir nur sagen, dass ich morgen auf Shetland bin, also wenn du Lust auf einen Drink hast oder so? Ist ja ’ne Ewigkeit her …« Ich legte auf.
    Dr. McDonald schleppte ihren riesigen roten Koffer aus dem Haus und über den Kies, gefolgt von ihrer Rocker-Tante mit den beiden kleineren Köfferchen. Ich stieg aus und öffnete die Heckklappe.
    »Sind Sie sicher , dass wir noch Zeit haben, um –«
    »Ich brauche nur eine Minute.« Ich parkte ein und stellte den Motor ab. »Keine Sorge, wir schaffen es schon.«
    Sie kratzte am Armaturenbrett herum und starrte durch die Windschutzscheibe auf Kingsmeath in all seiner grauen, hasenstallartigen Sozialsiedlungs-Tristesse. Dieser Idiot von Nummer vierzehn ließ seinen Schäferhund wieder frei auf der Straße herumlaufen. Die Rippen zeichneten sich deutlich

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