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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Morgenmantel, eine Hand in die Hüfte gestemmt, während sie mit dem Zeigefinger der anderen vor meinem Gesicht herumfuchtelte. »Du hast vielleicht Nerven, Mann!« Sie trug eine Sonnenbrille, die aber den lila Bluterguss darunter nur teilweise verdecken konnte. Ein weiterer blauer Fleck prangte auf dem Kinn, die Lippen waren auf einer Seite aufgeplatzt und geschwollen.
    Ich ließ meine Müllsäcke fallen. »Was ist passiert?«
    »Was passiert ist? Du bist passiert.« Sie hörte auf, mit dem Finger zu fuchteln, und bohrte ihn mir stattdessen in die Brust. »Du mit deinen gottverdammten Schulden!«
    Ich starrte sie an. »Wer war es?«
    »Ich weiß es nicht. So ein hässlicher kleiner Troll mit einem rothaarigen Kleiderschrank im Schlepptau. Sie haben gesagt, ich soll dir etwas ausrichten.«
    »Hat der Zwerg sich angehört, als ob er ein Wörterbuch verschluckt hätte?« Joseph und Francis. »Verdammt, den bring ich um.«
    Susanne schlug ihren Morgenmantel zurück. Fast der ganze Bauch war mit blauen Flecken übersät, von ihrem kurzen Top bis zum Saum ihrer flauschigen Pyjamahose. »Wie soll ich tanzen, wenn ich so aussehe?«
    Ich ballte die Fäuste. »Was war die Botschaft?«
    Zur Antwort spuckte sie mir ins Gesicht, dann knallte sie mir die Tür vor der Nase zu. Von drinnen tönte ihre Stimme: »Und dass du’s weißt – mit uns ist es aus!«
    »Und Sie sind sicher , dass wir Sie heute nicht zu einem neuen Wagen überreden können?« Der Verkäufer setzte ein Haifischlächeln auf. Es passte zu seinem glänzenden grauen Anzug.
    »Ganz sicher.« Ich steckte den Umschlag mit dem Bargeld ein und schlappte mit meinen schweren Müllsäcken vom Hof des Autohauses.
    Rhona wartete auf mich, an die Motorhaube ihres Vauxhall gelehnt. »Wollen Sie die in den Kofferraum schmeißen?«
    Sie entriegelte den Deckel, und ich warf die Säcke hinein.
    »Darf ich raten – Leichenteile?«
    »Nasse Klamotten. Alles andere im Haus ist ruiniert.«
    »Oje.« Sie klappte den Deckel wieder zu. »Hat Susanne sie Ihnen nicht gewaschen?«
    »Wir sind nicht … Nein.«
    Rhona lutschte eine Weile an ihren Zähnen und setzte sich dann hinters Steuer. »Was soll’s, Sie waren von Anfang an zu gut für sie. Heißt das, Sie wissen nicht, wo Sie heute Nacht schlafen sollen?«
    Nun, nach Hause würde ich ganz bestimmt nicht zurückgehen. »Genau.«
    Sie ließ den Motor an, während ich auf der Beifahrerseite einstieg. »Dann schlafen Sie bei mir. Ich hab ein Gästezimmer, und Ihre Sachen können wir in die Waschmaschine stecken. Sie mögen doch Katzen, nicht?«
    Mein Handy klingelte wieder – DCI Weber. »Wo bist du?«
    »Unterwegs. Und du?«
    »Im Büro, wo du auch sein solltest. Der ACC hält um halb so eine Art Motivationsansprache, und ich will, dass du dabei bist.«
    Das K&B-Autohaus verschwand im Rückspiegel. »Ich brauche keine Motivation.«
    »Dein Pech. Es wird schon wieder ein Mädchen vermisst.«

26
    Ich hatte eigentlich gedacht, dass eine Motivationsansprache sich etwas weniger nach einer Gardinenpredigt anhören würde. Der Assistant Chief Constable ging vor dem voll besetzten Besprechungsraum auf und ab – ein dünner Mann mit gebeugter Haltung im schwarzen Dienstanzug. »Und wo wir gerade beim Thema unprofessionelles Verhalten sind – ich muss das noch einmal in aller Deutlichkeit betonen: Sie werden nicht mit der Presse sprechen!« Er blieb stehen, drehte sich um und schickte böse Blicke durch die Reihen. »Niemals. Nicht ein Wort. Was dieses Pack betrifft, sind Sie verdammt noch mal stumm!«
    Niemand sagte etwas.
    »Haben Sie das verstanden, meine Damen und Herren? S – t – u – m – m.« Der ACC richtete sich einen Moment lang kerzengerade auf, dann fiel er wieder in seine gebeugte Haltung zurück, marschierte mit steifen Schritten hinaus und knallte die Tür hinter sich zu.
    Weber schüttelte den Kopf. Er stand auf und bat mit erhobenen Händen um Ruhe. »So, nachdem Sie sich nun alle gebauchpinselt fühlen und vor Tatendrang platzen, können wir uns den neuesten Entwicklungen zuwenden. Wir haben an der Grabungsstelle die Überreste eines fünften Opfers gefunden. Matt und sein Team sind gerade mit der Bergung beschäftigt, eine Identifizierung ist noch nicht erfolgt.«
    Bitte, sei nicht Rebecca … bitte, sei nicht Rebecca …
    »Zu einem etwas dringlicheren Thema: Dickies Party crasher-Team hat ein System, mit dem sich potenzielle Gratulator-Opfer identifizieren lassen. Meist sind es einfach nur Ausreißerinnen, die

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