Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
einem Flüstern. »Hast du dein Problem mit Mrs Kerrigan schon geklärt?«
    »Gib mir eine Chance – ich bin doch gerade erst seit ein paar Stunden zurück.«
    »Hör zu, wenn du Hilfe brauchst – ich kenne da jemanden, der nach Feierabend private Sicherheitsdienstleistungen anbietet – keine neugierigen Fragen – und … Dr. McDonald!« Weber breitete die Arme aus. »Wie geht es Ihnen? Haben Sie sich ein bisschen erholt?«
    Sie stand direkt hinter mir.
    Ihre Wangen liefen rot an. »Es tut mir leid wegen vorhin, das habe ich nicht gewollt, und schon gar nicht in Ihrem Büro, es tut mir wirklich total leid.«
    »Machen Sie sich mal keinen Kopf, das war nicht das erste Mal, dass jemand in meinem Büro rückwärts gefrühstückt hat, und es wird wahrscheinlich auch nicht das letzte Mal sein. Und wenn man ein paar Stunden lang lüftet, wird man den Geruch auch ganz schnell wieder los.«
    Sie nickte und starrte auf ihre Füße. »Tut mir leid.«
    »Also, Ash, überleg’s dir in Ruhe und sag mir Bescheid, wenn ich dir die Nummer von dem Typ geben soll, okay? Einstweilen …« Weber blätterte wieder in seinen Unterlagen. »… habe ich hier notiert, dass du heute Dr. McDonald begleitest. Sie will bei einigen der Anwohnerbefragungen nachhaken.«
    Na toll. Den ganzen Tag in der Kälte rumrennen. »Bist du sicher, dass nicht jemand anders besser –«
    »Ganz sicher. Dr. McDonald meint, du seist genau der Richtige für den Job, und offenbar machen alle anderen ihr Angst, also …«
    Sie hustete. »Ich stehe direkt neben Ihnen.«
    Weber klopfte mir auf die Schulter. »Ab mit euch.«
    Der Streifenwagen setzte uns in der Lochview Road ab. Ethans Haus unten am Ende der Straße war hell erleuchtet. Offenbar hatte er beschlossen, mit seiner demolierten Hand heute nicht in die Arbeit zu gehen. Vernünftige Entscheidung.
    Ich schloss den rostigen Renault auf und stieg ein. Schnallte mich an – und seufzte. Nach der Fahrt mit Ethans fast fabrikneuem Benz war das schon ein empfindlicher Abstieg.
    Dr. McDonald nahm auf dem Beifahrersitz Platz. Sie roch nach extra starken Pfefferminzbonbons und dem Alkohol, den sie in kleinen Tröpfchen auf Stirn und Oberlippe aus schwitzte.
    »Was ist mit Ihnen passiert?«
    »Henry hat heute Morgen um neun angerufen; er wollte das Profil noch einmal mit mir durchgehen, ehe ich es präsentiere. Ich bin wirklich froh, dass er sich entschlossen hat, uns zu helfen, aber ich halt das nicht länger aus.« Sie beugte sich vor, bis sie mit dem Kopf auf dem staubigen Armaturenbrett lag. »Urgh …«
    Ein Taxi hielt vor Ethans Haus und hupte zweimal.
    Ach, verdammt, warum nicht? »Ich bin gleich wieder da.« Ich stieg aus und marschierte die Straße hinunter.
    Ethans Haustür ging auf, und er kam heraus. Der linke Arm steckte von den Fingerspitzen bis zum Ellbogen in einem Gips. Auf der Schwelle drehte er sich um und hantierte mit seinen Schlüsseln herum, dann stapfte er die Stufen hinunter – und erstarrte, die schreckgeweiteten Augen auf mich geheftet. »Ich hab nichts getan! Ich war oben im Krankenhaus; ich bin nicht mal in ihre Nähe gekommen!«
    Gut. Ich faltete den Schein von Little Mikes Pfandleihe auseinander und hielt ihn ihm hin.
    Ethan zuckte zurück.
    »Das ist die Quittung für deine Sachen. Der Name und die Adresse des Pfandleihers stehen da drauf. Du kannst sie dort auslösen.«
    Er knibbelte an dem Gips herum, der seine gebrochene Hand einhüllte. »Wieso?«
    »Weil du weißt , was passieren wird, wenn du noch ein Mal meine Familie belästigst. Ich habe gewonnen. Das muss ich dir nicht auch noch unter die Nase reiben.«
    Ethan rührte sich nicht.
    Ich klemmte den Pfandschein unter den Scheibenwischer eines Porsche, der am Straßenrand parkte. »Dein Auto steht beim Autohaus K&B in Cowskillin. Wahrscheinlich haben sie’s noch nicht weiterverkauft.« Ich drehte mich um und ging zum Renault zurück. »Tu dir einen Gefallen und überleg dir, ob du nicht lieber die Stadt verlassen willst. Das nächste Mal kriegst du keine zweite Chance.«
    Ich setzte mich wieder ans Steuer.
    Er stand immer noch da und starrte mir nach. Dann schlich er zu dem Porsche, schnappte sich den Pfandschein und stieg in das Taxi. Während es an uns vorbeifuhr, starrte er krampfhaft zum anderen Fenster hinaus.
    Vielleicht würde der Mistkerl sich diesmal seine Lektion merken.
    Dr. McDonald hatte sich nicht bewegt, seit ich ausgestiegen war – sie lag immer noch mit der Stirn auf dem Armaturenbrett und ließ die Arme

Weitere Kostenlose Bücher