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Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Haustür war dick und stabil und offenbar mit einem Sicherheitsschloss versehen.
    Ich nahm zwei Schritte Anlauf und trat mit voller Wucht direkt neben dem Schloss gegen das Holz. KRACKS . Das Holz quietschte und ächzte. Noch einmal mit Gefühl … RUMMS , und das ganze Ding flog in einem Regen von Splittern nach innen.
    Drinnen war es stockfinster. Sie hatten nicht nur die vorderen Fenster vernagelt, sondern auch die zum Garten. Ich tastete nach dem Lichtschalter, knipste ihn an, wieder aus, wieder an – nichts. Sie hatten den Strom abgestellt.
    Ich zog meine Taschenlampe heraus und schwenkte den Strahl durch den Flur.
    »Heilige Scheiße …«
    Shifty Dave hatte nicht übertrieben. Die ganze Bude roch nach Schimmel und Feuchtigkeit, die Tapeten blätterten vom grauen Putz ab. Die Decke hing durch wie der Bauch einer trächtigen Katze. Die Türen, die vom Flur abgingen, waren beide halb aus den Angeln gerissen.
    Ich ging weiter in die Küche. Das Linoleum wellte sich unter meinen Füßen. Wer immer es gewesen war, hatte die Türen von den Schränken gerissen und die Schubladen herausgezogen; Besteck und Dosen und Gläser lagen zwischen den Trümmern der Teller, deren Scherben im Schein der Taschenlampe funkelten.
    Ein großes Stück der Decke war eingebrochen, die Trag balken des Fußbodens darüber lagen frei wie die Rippen eines Skeletts, und im Spülbecken häuften sich die aufgequollenen Gipsbrocken.
    Weiter ins Wohnzimmer: das Sofa aufgeschlitzt, alles andere demoliert.
    Das Bad im Obergeschoss war ein Katastrophengebiet – die Kloschüssel zerbrochen, das Waschbecken mit Handtüchern vollgestopft, ein Haufen durchnässter Klamotten und Decken in der Badewanne auf eine Seite geschoben. Der Spiegelschrank sah aus, als wäre er explodiert.
    Dann das Schlafzimmer: sämtliche Schubladen herausge zogen, der Kleiderschrank aufs Bett gekippt, die Matratze aufgeschlitzt. Sämtliche Taschenbücher von der Fensterbank lagen auf dem feuchten Teppichboden, die Seiten aufgequollen. Überall Kleidungsstücke.
    Und schließlich das Gästezimmer.
    Verdammt …
    Alle Umzugskartons waren aufgerissen, der Inhalt im ganzen Zimmer verstreut. Alles, was Michelle damals aus dem Schlafzimmerfenster geworfen hatte, als sie hinter meine Affäre mit Jennifer gekommen war – alles, was ich noch nicht verkauft oder versetzt hatte –, war klatschnass und ruiniert.
    Der Teppich machte ein quatschendes Geräusch, als ich mich bückte und eine kleine Holztafel aufhob, auf der ein kleiner vergoldeter Schlagstock aufgeklebt war. Jemand war mit dem Fuß drauf herumgetrampelt – der Plastik-Aufsatz war in der Mitte durchgebrochen, und das Profil der Sohle zeichnete sich deutlich auf dem Holz ab.
    Das konnte unmöglich Mr Pain gewesen sein. Okay, er könnte sich irgendwie durchs Haus geschleppt und Sachen zerdeppert haben, aber es ist verdammt schwierig, auf etwas herumzutrampeln, wenn man nur ein funktionierendes Bein hat. Ich ließ die Tafel fallen, und ein paar Tropfen spritzten auf, als sie auf dem durchtränkten Teppich landete.
    Alles war ruiniert. Sämtliche Bücher, sämtliche Zeitungsausschnitte – Rebeccas Geburtsanzeige; der Artikel über sie, als sie mit sechs Jahren bei den Oldcastle Highland Games die Silbermedaille gewonnen hatte; die kleine Meldung über Katie und ein paar ihrer Mitschüler, die bei der Theateraufführung der Schule mitgewirkt hatten … Alles nur noch ein Haufen rußiges Pappmaché.
    Das Wohnungsamt hatte schon recht: für Wohnzwecke ungeeignet .
    Der fette Mann hinter der Ladentheke grinste. Sein weißes Hemd war an den Aufschlägen ausgefranst, die kastanienbraune Weste mit braunen und roten Flecken verziert. Kleine runde Brillengläser, die glänzende Platte mit ein paar fettigen Strähnen überkämmt. »Ah, Mr Henderson. Was führt Sie an diesem schönen Tag in mein Luxuskaufhaus?«
    In Little Mikes Pfandleihe roch es nach Staub und Schimmel, vermischt mit einem Hauch von altem Zigarrenrauch. An den Wänden standen Regale, vollgestopft mit den Habseligkeiten anderer Leute: alles von E-Gitarren bis hin zu Staubsaugern, mit einer Reihe von Waschmaschinen und Flachbildfernsehern in der Mitte. Die Theke war mit einer Glasscheibe abgetrennt, hinter der Ringe und Armbanduhren im schwachen Lampenschein funkelten.
    Eine richtige Rumpelkammer – das Einzige, was fehlte, war der Tisch, über den man hier garantiert gezogen wurde.
    Ich wuchtete die Waitrose-Einkaufstüte auf den Tresen. »Wie viel?«
    Er

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