Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition)

Titel: Das dreizehnte Opfer: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
Händen haben, nicht mal nach allem, was du ihr angetan hast.« Der Kühlschrank war eins von diesen schicken amerikanischen Teilen mit Doppeltür. Ich gab einen Schuss Milch in den Tee und in einen der Kaffees.
    »Ich wollte dich tranchieren wie einen Sonntagsbraten. Ich meine, es war schon schlimm genug, dass du in mein verdammtes Haus eingezogen bist – musstest du da auch noch diesen Mist abziehen? Und es ist mir scheißegal, wer dein Papa ist – wenn ich glauben würde, dass du Katie auch nur angerührt hast, würde alles Betteln und Flehen der Welt dich nicht retten. Kapiert?«
    Ich zog den Stuhl gegenüber heraus und setzte mich. Zwei Kaffee, ein Tee. Ich reihte sie auf dem Tisch auf, die Untersetzer ließ ich weg. Ich wusste, es würde Ethan nichts ausmachen.
    »Du wirst mir dein Auto geben, Ethan. Du wirst mir sagen, wo der Fahrzeugbrief ist, und du wirst mir den Mercedes überschreiben. Dann wirst du mir sagen, wo du dein Bargeld aufbewahrst. Du hast doch Bargeld im Haus, oder nicht, Ethan?«
    Er krümmte sich auf seinem Stuhl, die kaputte Hand an die Brust gedrückt. »Mmmnnnfff …«
    »Ja, das glaub ich dir gern. Und Schmuck auch. Den gibst du mir noch dazu, und du wirst mir dankbar dafür sein, dass ich ihn dir aus den Händen genommen habe. Na ja … aus der Hand .«
    Ethans Augen verengten sich über dem Knebel, und seine Wangen liefen rot an.
    »Und falls du jetzt denkst: ›Warum sollte ich diesem Arschloch irgendetwas geben? Warum rufe ich nicht die Polizei?‹ …« Ich griff in meine Jacke und zog die Pistole hervor. Sie war verblüffend schwer für so ein kleines Ding. Ich hatte gestern Abend nur ein paar Minuten gebraucht, um sie zusammenzubauen. »Sieht gar nicht besonders furchterregend aus, wie?«
    Das zischende Geräusch verstummte – er hielt den Atem an.
    Ich zog den Schlitten zurück und lud die Waffe durch. Klick, klack .
    Ethans Augen wurden ganz groß.
    »Beretta 92G. Französisch.« Ich zielte auf sein Gesicht. »Willst du mal sehen, wie sie funktioniert?«
    »Mnngh, mnnnghmmmmffnnng!«
    »Du wirst mir alles aushändigen, nicht wahr?«
    Ein hastiges, verkrampftes Nicken, ohne den Blick von der Pistole zu wenden.
    »Und du wirst Michelle und Katie nie, nie, nie wieder belästigen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Mnnngh!«
    »Und wenn ich glaube, dass du gegen die Bedingungen unserer kleinen Abmachung verstoßen hast, dann weißt du schon, was passieren wird, oder?«
    Sein Adamsapfel hüpfte auf und ab. »Mmmmnff.«
    Braver Junge.

25
    Ich parkte Ethans Mercedes hinter einem grau-gelben Liefer wagen mit dem Logo der Stadt Oldcastle auf der Seite. Die Hecktüren waren mit aufgeschweißten Metallbändern und einem großen Messing-Vorhängeschloss gesichert. In Kingsmeath ging man keine Risiken ein.
    Ich stieg aus und betätigte die Zentralverriegelung des Mercedes. Auch ich wollte keine Risiken eingehen.
    Mein Haus hatte schon immer so ausgesehen wie all die anderen abgefuckten städtischen Häuser in der Straße – dreckverschmierte Rauputzfassaden; uralte Einfachverglasung mit wespenzerfressenen Holzrahmen; Dachrinnen, in denen Gras wuchs … Aber jetzt, wo die Fenster mit Brettern vernagelt waren, brachte meine Bude es doch tatsächlich fertig, das Niveau noch weiter zu senken. In Kingsmeath.
    Das Amt hatte die Haustür durch eine solide Spanplatte ersetzen lassen. Ein kleiner Mann in einem orangefarbenen Overall nagelte gerade ein Schild an die Platte: » WARNUNG: LEBENSGEFAHR! GEBÄUDE FÜR WOHNZWECKE UNGEEIGNET. ZUTRITT FÜR UNBEFUGTE VERBOTEN .« Die Hammerschläge hallten durch die Straße.
    Der Mann schlug den letzten Nagel ein, trat einen Schritt zurück, um sein Werk zu bewundern, drehte sich um und stieß einen spitzen Schrei aus. »Scheiße, Mann …« Die Hand ging zum Herz, und er atmete schwer. »Sie haben mir vielleicht einen Schrecken eingejagt.«
    Ich zeigte meinen Dienstausweis vor. »Ich muss da rein.«
    »Nee, tut mir leid – die Bude bleibt abgeschlossen, bis der Renovierungstrupp anrückt. Außerdem ist das ein einziges Dreckloch, da wollen Sie nicht wirklich rein, glauben Sie mir.« Er nahm seinen Werkzeugkasten und humpelte zurück zum Transporter, schloss die Fahrertür auf und kletterte hinein. Dann drehte er das Fenster runter. »Sie können ja mal beim Wohnungsamt anrufen und fragen, ob die Sie reinlassen.«
    Er grinste und winkte mir zu, dann ließ er den Motor an, trat das Gaspedal durch und brauste davon.
    Dienstbeflissenes Arschloch.
    Die neue

Weitere Kostenlose Bücher