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Das Duell der Hexen

Das Duell der Hexen

Titel: Das Duell der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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größer als der einer Katze war. Panther besaßen einen solchen Schädel. Und genau das war es.
    Vor Yakup stand als Wächter ein schwarzer Panther!
    Auch der Türke zeigte sich erschreckt, aber er reagierte nicht in Panik. Andere Menschen wären gerannt, er blieb für einen Moment stehen, bevor er rollend die Schultern bewegte, um deren Geschmeidigkeit zu überprüfen. Für ihn stand fest, daß er an einem Kampf nicht vorbeikam, und auch der Panther schien es zu ahnen. Zudem war er darauf abgerichtet, Fremde vom Haus fernzuhalten, und diese »Arbeit« erledigte er auch.
    Für einen Moment peitschte sein Schwanz wie ein dicker schwarzer Schlauch auf den Boden, dann sprang er.
    Yakup zog keine Waffe. Er wollte dem Tier nicht die Kehle durchschneiden, denn er besaß eine ungeheure hohe Achtung vor allem, was die Natur geschaffen hatte.
    Er verließ sich auf seine Körperkraft, sein Reaktionsvermögen und seine ebenfalls pantherhafte Geschmeidigkeit. Nur von den messerscharfen Krallen mußte er sich in acht nehmen. Die konnten tiefe Wunden reißen, und auch die Zähne des Raubtiers schafften es leicht, einem Menschen den Hals durchzubeißen.
    Das Tier wurde zu einem Schatten. Es hatte den Sprung gut angesetzt, und Yakup blieb auf der Treppenstufe zudem wenig Platz, um ausweichen zu können.
    Das Tier wuchs.
    Seine Augen wurden zu gelben Sicheln, das Maul stand weit offen, und der Atem fauchte dem Türken entgegen.
    Er wich aus.
    Zwar kam er sich nicht gerade vor wie Tarzan, aber so ähnlich. Und er hatte sich erst im letzten Moment zur Seite bewegt, um gleichzeitig mit der linken Hand zuzuschlagen.
    Es war ein Hieb, der in keinem Lehrbuch steht. Diejenigen, die ihn beherrschten, gaben ihn nur flüsternd an Vertrauenspersonen weiter. Mit einem Sack Zement hätte er nicht wuchtiger zuschlagen können, und Yakup traf dort, wo er hatte treffen wollen. Seine stahlharte Hand versenkte er im dichten Fell des Raubtiers, das bei dem Treffer ein Geräusch ausstieß, das an das schrille Miauen einer Hauskatze erinnerte, bevor sie drei Stufen hinter Yakup zu Boden sank und erst einmal liegenblieb.
    Mit hochgerissenen Armen und schlagbereiten Händen fuhr der Türke auf der Stelle herum. Er glich einem Ballettänzer, so geschmeidig bewegte er sich, schaute auf die Katze, die sich vergeblich bemühte, wieder auf die Beine zu kommen. Das Tier bekam keinen Halt und rollte fast die gesamte Treppe hinunter.
    Erst auf der drittletzten Stufe blieb es liegen, wobei die ausgestreckten Vorderpfoten noch einmal zuckten, bevor der Körper endgültig ruhig lag. Etwas Unwahrscheinliches war geschehen. Yakup Yalcinkaya hatte diese Tier mit einem Schlag außer Gefecht gesetzt und es dabei nicht getötet, dessen war er sicher.
    Er schaute auf seine rechte Hand, bewegte sie, drehte sie und nickte zufrieden, als er feststellte, daß sie den Treffer überstanden hatte. So genau hatte er es sich gewünscht und auch bekommen. Er glaubte nicht daran, daß noch ein weiterer Wächter auf ihn lauerte und erreichte mit wenigen lautlosen Schritten die Hauswand, wo er sich nicht aufhielt, sondern bis zur Tür vorging. Er hatte auch gesehen, weshalb diese breite Treppe gebaut worden war. Sie mußte einfach einen steilen Felshang überwinden, auf dessen höchster Stelle das Haus gebaut worden war.
    Ein Haus, das Ruhe ausstrahlte.
    Yakup ließ sich nicht täuschen. Diese Ruhe konnte trügerisch sein, und er suchte nach einer Möglichkeit, ungesehen das Gebäude zu betreten. Die Tür war stabil gebaut. Er würde es nicht schaffen, sie zu öffnen, ohne daß er Lärm oder Geräusche verursachte. Vielleicht sah es an der Rückseite anders aus, und Yakup machte sich auf den Weg. Er hatte die Breitseite kaum erreicht und für einen Augenblick den Ausblick genossen, als der Wind Stimmen an ihn herantrug. Sofort blieb er stehen.
    Frauenstimmen hörte er.
    Yakup konzentrierte sich nur auf die Stimmen, und er glaubte auch, eine davon zu kennen. Sie gehörte Jane Collins! Demnach war er richtig. Yakup blieb vorsichtig. Während er die Umgebung im Auge behielt, schob er sich weiter vor und lauschte gleichzeitig nach vorn, da er hören wollte, was gesprochen wurde.
    Er bekam Worte und Satzfetzen mit. Und er stellte auch fest, daß die Stimme der blonden Jane so verändert klang. Nicht normal, sondern ächzend, als würde die Frau unter einem ungemein großen Druck stehen.
    Das kantige Gesicht des Türken wurde noch härter. Sollten die anderen etwa versucht haben, Jane zu

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