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Das Duell der Hexen

Das Duell der Hexen

Titel: Das Duell der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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foltern? Oder waren sie noch dabei, ihr körperliche Schmerzen zuzufügen?
    Yakup ging schneller. Er spürte jetzt den Wind und sah links vor sich den steilen Abhang. Das Haus war tatsächlich auf einem Felsplateau gebaut worden. Seine Rückseite schloß direkt mit der Felswand ab, deshalb kam Yakup nicht an sie heran.
    Er mußte stehen bleiben.
    Und er hörte sie sprechen.
    Leider konnte er nicht so nahe heran, daß er Worte verstanden hätte. So wartete er ab und versuchte die Dunkelheit mit seinen Blicken zu durchforsten.
    Zuerst fiel ihm der Schatten auf. Es war nicht der Umriß eines Baumes oder eines anderen Gewächses, dafür befand er sich einfach zu dicht an der Hauswand und fiel zudem langgestreckt nach unten. Der Schatten war oben dünner als unten, und Yakup ging einen weiteren Schritt zur Seite, um ein besseres Blickfeld zu haben. Er zuckte nicht einmal zusammen, als er das Bild sah, so gut hatte er sich in der Gewalt, aber er erkannte deutlich, daß es sich bei dem Schatten um einen Menschen handelte.
    Sogar um eine Frau.
    Jane Collins!
    Sie hing an einem galgenähnlichen Gegenstand, der aus einer Öffnung in der Mauer ragte. Deshalb gut zu erkennen, da auch diese Mauer an der Rückseite einen hellen Anstrich zeigte und die dunklen Öffnungen der Fenster sich ziemlich deutlich abhoben.
    Yakup stand unbeweglich und beobachtete nur. Er litt mit Jane Collins, konnte aber noch nichts für sie tun, weil es ihm einfach nicht möglich war, an sie heranzukommen. Unter ihren nackten Fußsohlen breitete sich eine schier endlose düstere Tiefe aus.
    Yakup sah auch die Person, mit der Jane Collins gesprochen hatte. Sie schaute aus einer Öffnung über dem Kopf der Detektivin hervor und redete voller Haß.
    Der Türke hatte etwas von einem Hexenstein gehört und auch davon, daß Jane Informationen über ihn geben sollte. Dazu war sie entweder nicht in der Lage oder einfach nicht willens. Es spielte auch keine Rolle, denn die andere war bereit, Jane Collins mit heißem Pech übergießen zu lassen.
    Das wollte Yakup verhindern.
    Aber wie, wenn er zu weit entfernt stand und zwischen ihm und der Frau ein Abgrund befand?
    Er überlegte, behielt das Fenster über Jane im Auge und hörte die Stimme der anderen.
    »Hol den Eimer und gieß ihn aus!«
    Deutlicher konnte man einen Befehl nicht mehr aussprechen. Yakup Yalcinkaya wußte auch, daß es nun auf Sekunden ankam und er nicht mehr lange zögern konnte.
    Er überlegte, welche Waffen er einsetzen sollte. Das Seil besaß an seinem Ende einen Krallhaken. Leider war die Mauer zu glatt, er würde keinen Halt finden. Höchstens in der Fensteröffnung. Doch dafür reichte die Zeit einfach nicht, da es nicht sicher war, ob es Yakup schon mit dem ersten Wurf schaffte.
    Er mußte es anders versuchen.
    Sein Schwert hatte er nicht mitgenommen, dafür trug er zwei schmale messerartige Kampfschwerter bei sich, die rechts und links in seinem Gürtel steckten.
    Und die Wurfsterne.
    Es gab nur wenige Menschen, die damit perfekt umgehen konnten. Yakup gehörte zu ihnen. Man mußte schon die Ausbildung eines Ninja haben, um mit diesen ein Ziel zu treffen. Allzu leicht drifteten sie nach dem Wurf ab. Ninja hatten diese Waffe vor ungefähr 300 Jahren erfunden.
    Die Wurfsterne steckten in einem kleinen Lederbehälter, den Yakup ebenfalls an seinem Gürtel befestigt hatte. Jetzt öffnete er die Tasche, indem er die Kordel auseinanderzog. Seine Finger verschwanden in dem Behälter und kamen mit einem Wurfstern wieder hervor. Yakup schaute sehr genau. Die innerliche und auch äußerliche Ruhe, die ihn umfaßt hielt, war schon bewundernswert. Seinem Gesicht war es nicht abzulesen, welche Gefühle ihn beherrschten und daß er durch seine Aktion praktisch alles auf eine Karte setzen mußte. Leistete er sich einen Fehlwurf, war auch Jane Collins höchstwahrscheinlich verloren. Yakup schaute auf das Fenster über der bloßen Frauengestalt, da sich dort etwas tun mußte. Dabei schwang er den rechten Arm vor und zurück, wie beim Training. Yakup lauerte auf eine Bewegung. Noch blieb die Öffnung dunkel…
    Nicht einmal Schweiß fühlte der Türke auf seinen Handflächen, so ruhig und konzentriert war er.
    In der viereckigen Fensteröffnung entstand Bewegung. Es war noch nichts Genaues zu erkennen, Yakup mußte warten, dann sah er zwei Arme, die sich aus dem Fenster schoben. Die Hände hielten etwas fest. Einen kleinen dunklen Holzbottich. Sogar den Dampf konnte der lauernde Türke erkennen, der über

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