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Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition)

Titel: Das Dunkel der Seele: Die Erleuchtete 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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zu verlieren.
    »Hey, ich habe mich gefragt, ob ich hier wohl Dante irgendwo finde?« Ich stellte mich auf Zehenspitzen, um in den vorderen Bereich der Küche zu spähen, entdeckte meinen Freund aber nirgends. »Ich muss ihn unbedingt sprechen, es ist sehr wichtig.«
    »Das hat sicher noch Zeit, Dante wird hier nämlich gebraucht«, erklärte der Chefkoch mit Nachdruck. So langsam nervte mich die ganze Sache, also beschloss ich, aufs Ganze zu gehen: »Kein Problem, ich weiß ja, wie viel hier alle zu tun haben. Eine Frage hätte ich aber noch – was war das eigentlich für eine Pflanze, die Sie Dante für mich mitgegeben haben? Mit der ist nämlich was total Verrücktes passiert, und ich wollte mir ganz gern noch so eine besorgen.«
    »Tut mir leid, ich weiß nicht, wovon du redest. Und jetzt muss ich mich um unsere Frühstücksgäste kümmern.« Er stolzierte davon und ließ mich mit meinen Pralinen und einem immer übleren Gefühl in der Magengrube einfach stehen. Ich setzte die Schachteln ab und lief ihm hinterher.
    »Wenn ich einfach nur kurz Dante sehen …«
    Etan fuhr herum und baute sich mit verschränkten Armen vor mir auf. »Ich habe dir doch gesagt, dass er beschäftigt ist.« Jetzt bemerkte ich, dass einige der anderen Köche aufschauten. Der eine oder andere trat sogar einen Schritt vor und wollte mich wohl notfalls am Weitergehen hindern.
    »Okay, gut, dann probiere ich es eben später noch mal. Sagen Sie ihm doch bitte, dass ich hier war.« Ich wusste natürlich genau, dass er meine Nachricht nicht weitergeben würde. Wer konnte schon sagen, was er Dante stattdessen über mich erzählte?
    Als ich im Souvenirshop die Tüten für die Lieferung holen wollte, brodelte es noch immer in mir, und ich hatte so gar keine Lust, mich zu beruhigen. Am liebsten hätte ich mich mitten in die Lobby gestellt und laut geschrien, hätte alle wachgerüttelt und sie dazu gezwungen, mir zuzuhören und endlich die Wahrheit zu sehen. Aber dafür fehlte mir der Mut. Ich konnte nur nach und nach ein kleines bisschen an der Fassade kratzen und all die Fragen stellen, die mir unter den Nägeln brannten.
    Die Angestellte hinter der Kasse erkannte ich als Seraphina wieder, eine der neuen Rekruten.
    »Hi, ich glaube, wir kennen uns noch nicht. Ich bin Haven.« Als sie nicht nach meiner ausgestreckten Hand griff, zog ich die Finger eben wieder zurück. Wütend und streitlustig, wie ich gerade war, hatte ich sowieso nur ihre Reaktion austesten wollen, um zu sehen, wie komplett ihre Verwandlung bereits war. Und auch diese Bemerkung konnte ich mir nicht verkneifen: »Hey, ich wollte Raphaella etwas fragen. Haben Sie sie heute schon gesehen?«
    Sie sah mich nur mit leerem Blick an und lächelte.
    Ich holte mir die benötigten Beutel aus dem Materialschrank und verschwand ohne ein weiteres Wort.
    Als ich endlich wieder ins Büro kam, hatte Lance die elektronischen Einladungen längst verschickt, also stellten wir gemeinsam die Geschenktüten zusammen. Obwohl wir beide in Gedanken versunken waren, hatte ich auf einmal schon wieder so ein komisches Gefühl, wie bei Aurelias plötzlichem Auftauchen. Ich sah zu Lance hinüber, dem schien aber nichts aufzufallen, also wandte ich mich wieder meiner Aufgabe zu. Doch irgendwann spürte ich seinen Blick. Ich schaute wieder hoch.
    »Hörst du das?«, fragte er.
    »Ja, irgendwas ist da.«
    »Das klingt wie eine Sirene, oder? Ich weiß auch nicht, irgendwie bin ich heute ganz kribbelig.«
    »Geht mir genauso.«
    Wir standen auf und verließen unser abgelegenes Büro. Sobald wir aus dem Eingang der Galerie traten, konnten wir Stimmen hören. Wir liefen in die Hotelhalle und schlossen uns den anderen Uniformierten und Gästen an, die an den zentralen Aufzugsbatterien zusammenströmten. Tatsächlich ertönten nun Sirenen, als ein Krankenwagen eintraf – ein Feuerwehrauto parkte bereits vor dem Hotel. Zwei Sanitäter kamen hereingerannt. Lance und ich standen einfach nur da und versuchten, aus all dem schlau zu werden, als Feuerwehrmänner ins Funkgerät an ihrer Uniform sprachen und eine Liege an unserem Grüppchen vorbeischoben. Der Körper darauf war zwar mit einem weißen Laken abgedeckt, der Kopf schaute jedoch noch heraus. Lance hörte mich keuchen und legte mir unwillkürlich die Hand auf die Schulter.
    Es war Neil Marlinson. Sein rechter Arm hing von der Trage herunter, und die bleichen, toten Finger umklammerten einen Fetzen verbranntes Papier. Selbst aus dieser Entfernung war mir klar, dass

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