Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)
zu sein«, erwiderte sie. Und so war es auch. Unter seinem Blick fühlte sie sich wie die meistbegehrte Frau auf Erden.
Wie würde es sein, die Liebe und den Respekt eines Mannes wie Dominic zu genießen? Sich in seiner Obhut zu befinden? Müsste das nicht schwierig sein für eine Frau, die immer nur auf sich selbst gehört hatte?
Dominic hüllte sie in ein warmes Handtuch und trocknete sie ab. Er nahm sich Zeit dazu, achtete auf jede Einzelheit und vergewisserte sich, dass er keinen Tropfen Wasser übersah. Er trocknete ihre Brüste, glitt mit dem Tuch über ihren Bauch und zwischen ihre Beine, spreizte ihre Knie und entfernte jede Spur von Feuchtigkeit an ihren Schenkeln und an ihrem Po. Seine Berührungen waren aufreizender, als Solange lieb war, und machten es ihr fast unmöglich, ruhig stehen zu bleiben. Sie konnte hören, wie ihr Atem sich beschleunigte, je länger seine Hände auf ihrer Haut verweilten. Einmal senkte er den Kopf und fing mit der Zunge ein Wassertröpfchen auf, das über ihren Schenkel lief.
Ihr ganzer Körper prickelte und glühte vor Verlangen, als er ihr in das Negligé half und den Gürtel an der Taille zusammenband. Das hauchdünne Material glitt wie kühle Seide über ihre nackte Haut. Wieder stand sie still, als Dominic ihre Haare trocken rieb. Dann begann er zu ihrem Erstaunen, warme Luft darauf zu blasen, während er mit den Fingern die widerspenstigen Locken auseinanderzupfte. Erst als er fertig war, zeigte er auf den zweiten Lehnstuhl.
Solange lächelte zu ihm auf. Plötzlich hatte sie das Bedürfnis, Dominic von sich zu erzählen. »Meine Tante nahm mich auf, als ich acht Jahre alt war, Dominic, aber wir waren immer auf der Flucht. Sie unterrichtete uns selbst, und wir lernten, zu kämpfen und mit Waffen umzugehen. Und seit meinem vierzehnten Lebensjahr war ich für meine Cousinen verantwortlich.« Sie verstummte nachdenklich und blickte sich in dem gemütlichen kleinen Zimmer um, das Dominic für sie so behaglich eingerichtet hatte. »Ich weiß nicht, wie ich mich für all das hier erkenntlich zeigen kann.«
Statt einer Antwort legte er eine Hand um ihren Nacken, zog sie zu sich heran und streifte ihre Lippen mit seinen. Solange stockte der Atem bei der Berührung, und sie war vollkommen verblüfft über die Auswirkungen dieser kleinen Geste. Eine elektrisierende Spannung durchfuhr ihren Körper so heftig wie ein Stromschlag, der ihr Blut zum Rasen brachte. Eine süße Schwere erfasste ihre Brüste, deren Spitzen hart und überaus empfindsam wurden. Und all diese Empfindungen setzten sich bis zu ihrer intimsten Körperstelle fort, bis das heiße Prickeln dort kaum noch zu ertragen war.
Dominic straffte sich, nahm sie bei den Schultern und führte sie zu dem Sessel. »Du musst essen.«
»Essen? Ich kann kaum noch atmen.«
Sein leises Lachen erfüllte sie mit unverhoffter Freude. Ein weiteres Gefühl, das neu für sie war, denn auch Freude hatte sie noch nie gekannt.
»Dann werde ich für dich atmen.«
Und vermutlich würde er es sogar tun. Solange nahm sich eine Orange, ohne sich zu fragen, woher er die Frucht hatte. »Ich habe solche Angst, dich zu enttäuschen, Dominic. Ich bin einfach nicht beziehungsfähig, sagt meine Cousine. Frag sie ruhig. Sie erträgt mich nur, weil wir Verwandte sind.«
»Sie erträgt dich, weil sie dich liebt«, berichtigte er sie und nahm ihr die Orange aus den zitternden Händen, um sie für sie zu schälen.
12. KAPITEL
Du bringst mein wahres Ich ans Licht.
Dann heilst du mich
von all den Narben und Problemen.
Und als es mit meinem Leben abwärtsging,
fingst du mich auf.
Ich hatte vergessen, wie man lächelt,
aber du hast es mich wieder gelehrt .
Solange zu Dominic
S olange atmete tief durch, um Kraft zu schöpfen. Sie wusste, dass Dominic sie beobachtete. Dann räusperte sie sich und versuchte, ruhig zu klingen. »Ich glaube, ich habe seit Jahren nicht mehr so viel Zeit mit einer anderen Person verbracht.«
Minan – meine Frau , flüsterte er in ihrem Geist, um laut in seinem ruhigen Ton hinzufügen: »Ich auch nicht.« Er reichte ihr die geschälte Orange nicht, sondern hielt ein Stück davon an ihre Lippen. »Wir unternehmen diese Reise zusammen.«
Alles in Solange entspannte sich. Ihr Kopf beruhigte sich, und sie merkte, dass sie wieder atmen konnte. Sie brauchte sich nur dem gleichmäßigen Rhythmus seiner Lunge anzupassen. Langsam ein- und ausatmen. So schwierig war das nun wirklich nicht. Für den Moment waren sie zusammen,
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