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Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)

Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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wir, wie alle Spezies, Schwächen haben. Jaguarmenschen und Menschen können sich mit vielen Partnern paaren, und sie verwechseln körperliche Anziehung oft mit der Möglichkeit einer dauerhaften Beziehung. Für Karpatianer gibt es nur eine einzige Beziehung. Du bist meine andere Hälfte, Solange. Da ist kein Irrtum möglich. Du warst für mich bestimmt … und solltest du beschließen, dich nicht an mich zu binden, werde ich verloren sein.«
    Solange blinzelte, um die Tränen zurückzudrängen, und öffnete die Hand, um auf das Armband mit den funkelnden grünen und roten Steinen herabzublicken. »Ich habe ein wirklich sehr, sehr aufbrausendes Naturell«, warnte sie. »Und ein ebenso scharfes Mundwerk.«
    Mit einem Lächeln nahm Dominic ihr das Armband aus der Hand und befestigte es an ihrem Handgelenk. Dann beugte er sich vor und hauchte einen Kuss auf ihren Mund, bevor er ihr sehr sanft das Negligé abstreifte. »Dann werde ich dich lehren müssen, deinen Mund auf andere Weise zu gebrauchen. Ich träume oft davon.«
    Seine Worte durchfluteten sie mit einer fieberhaften Hitze, und die Art, wie er sich zu ihr vorbeugte und sie ansah, schien ihre Erwartung noch zu steigern. Ihre Beine zitterten, und sie bekam ganz weiche Knie. Er hob sie auf die Arme, und ein kleiner Laut entschlüpfte ihr. Als sie sich umdrehten, lag ein dicker, handgewebter Teppich auf dem flachen Tisch. Ihr blieb nur Zeit für einen flüchtigen Gedanken: Wie macht er das?
    »Ich glaube, du musst dich entspannen. Du zitterst wieder.«
    Dominic legte sie mit dem Gesicht nach oben auf den weich gepolsterten Tisch, sodass sie zur Decke der Höhle aufblickte. Sie sah aus, als hätte er ihr mitternachtsblaues Negligé darübergeworfen und sie mit glitzernden silbernen Sternen in einen Nachthimmel verwandelt. Solange erkannte die Drachenkonstellation. Der Drache funkelte, als wären die Sterne nicht mit der Zeit verblasst und zeigten noch die Schwingen.
    »Ich werde dir eine Kopfmassage geben. Du brauchst dich um nichts zu sorgen, Solange. Ich erwarte oder verlange diesmal nichts von dir. Nur, dass du dich entspannst.«
    Seine Finger waren stark, aber auch unendlich sanft. Seine hypnotisierend weiche Stimme strich wie Samt über ihre Haut, während seine Massage ihre Magie wirkte.
    »Ich möchte, dass du dich warm und sicher fühlst, kessake . Denn in meiner Obhut wirst du immer in Sicherheit sein. Weißt du, was das Bindungsritual ist? Hat deine Cousine dir davon erzählt?«
    Seine Stimme war noch eine Oktave tiefer geworden. Solange lauschte ihrem Klang und blickte dabei zu den brennenden Augen und scharfen Zähnen des Drachen an der Höhlendecke auf.
    »Nicht wirklich. Ich habe nicht verstanden, was sie mir erklären wollte.« Ihr Kopf war ein bisschen benebelt von seiner wunderbaren Massage. Es war unmöglich, sich nicht zu entspannen, wenn seine großen Hände so geschickt die Verkrampfungen aus ihr herausarbeiteten.
    »Den männlichen Angehörigen unserer Spezies werden die bindenden Worte schon vor ihrer Geburt eingeprägt. Wenn wir sie dann irgendwann zu unserer Seelengefährtin sagen, ist sie mit ihrer Seele an die unsere gebunden. Wir glauben nämlich, dass die Seele irgendwann gespalten wurde und die männliche Hälfte die Dunkelheit und die weibliche das Licht ist.«
    Trotz der magischen Wirkung seiner Finger zuckte Solange zusammen. »Da muss jemandem ein Irrtum unterlaufen sein. Ich habe dir ja schon gesagt, dass in mir kaum noch Licht geblieben ist. Ich töte, Dominic. Ich plane einen Angriff und führe ihn mit Präzision und ohne Zögern aus.«
    Er wartete schweigend, und Solange biss sich auf die Lippen und hob dann die linke Hand an, um das Armband betrachten zu können. Das Licht der Kerzen fing sich in den Rubinen und Smaragden und erweckte sie zum Leben. »Nun ja, vielleicht entspricht das doch nicht ganz der Wahrheit. Ich habe in letzter Zeit gezögert«, gestand sie leise, weil sie ihn nicht belügen wollte. »Die letzten paar Male, als ich wusste, dass ich jemanden töten würde, war mir ganz übel. Aber wenn ich zaudere und diese Monster laufen lasse, werden sie irgendwann und irgendwo einer anderen Frau etwas zuleide tun, und dann ist niemand da, um sie daran zu hindern.«
    »Ich weiß, wie schwer es für dich war, dir das einzugestehen … und mir erst recht.«
    Sein anerkennender Tonfall wärmte ihr das Herz. Sie war erstaunt, ihn über sich gebeugt zu sehen, doch seine Hände massierten jetzt ihre Schultern, und Solange

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