Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)
genauso erregt wie sie, sie auf solch intensive Weise zu berühren?
»Dein Blut könnte die Parasiten abtöten, und ich brauche sie«, erklärte er. »Was dich angeht, ist der Akt der Blutentnahme ein sehr sinnlicher, und ich wage nicht, die Kontrolle zu verlieren und dich zu verwandeln. Wie fühlst du dich jetzt?«
»Sehr viel besser. Danke.«
»Entspannter?«
Solange biss sich auf die Lippe. Sie wollte ihn nicht belügen, nachdem er sich solche Mühe gegeben hatte.
Mit zwei Fingern hob er ihr Kinn an. »Was hast du, kessake ku toro sívamak – geliebte kleine Wildkatze? Ich dachte, wir hätten geklärt, dass ich eine Antwort erwarte, wenn ich eine Frage stelle. Ist das nicht das Einfachste der Welt?«
Sie schüttelte den Kopf und versuchte zu lächeln. »Nicht so einfach, wie du es klingen lässt.«
»Was könnte es sein, das du mir nicht zu sagen wagst?«
Jetzt genierte sie sich, völlig nackt vor ihm zu sitzen und so erregt, dass sie kaum noch einen klaren Gedanken fassen oder die richtigen Worte finden konnte, um sich auszudrücken. Sie fühlte sich schon wieder überaus verwundbar. Warum fiel es ihr so schwer, über ihre sexuellen Bedürfnisse zu sprechen? Dass er gesagt hatte, ihr Blut zu nehmen, sei etwas sehr Sinnliches, und sein Tonfall bei dem Wort Verwandlung hatten ihren ohnehin schon erregten Körper in einen schockierenden Rausch versetzt. Einen Moment verharrte sie, denn trotz ihres kaum noch zu ertragenden Verlangens war sie nicht sicher, ob ihr Verstand ihr überhaupt erlauben würde, sich Dominic kampflos hinzugeben. Das war typisch für einen Jaguarmenschen und sehr schwer zu erklären.
»Es ist mir peinlich, und ich will dich nicht enttäuschen.« Na also. Sie hatte ihm die Wahrheit gesagt. Flüsternd nur, aber zumindest doch, ohne zu stammeln.
»Du enttäuschst mich nur, wenn du mir nicht genug vertraust, um mir klarzumachen, was du brauchst.«
Wie sollte sie ihm das brennende, unerbittliche Verlangen erklären, das ihr keine Ruhe ließ? Ein lastendes Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Dominic rührte sich nicht; er stand ganz still da, hatte den Blick auf sie gerichtet und erlaubte ihr nicht, den ihren abzuwenden.
»Ich bin …« Sie brach ab und schüttelte den Kopf. »Mir ist, als würde ich bei lebendigem Leib verbrennen. Dieses heiße Prickeln …«
Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln, und in seinen Augen glomm etwas auf. »Habe ich das bewirkt?« Seine Finger glitten an ihrem nackten Bauch hinunter zu ihrem Venushügel, den er mit den Fingerspitzen leicht massierte. »Ist all diese süße Feuchte eine Einladung an mich?«
Solange ließ den Kopf zurückfallen und schloss die Augen. Tief im Innersten begann ihr Körper, zu pulsieren und sie mit einem intensiven Gefühl der Wärme zu durchströmen. »Natürlich an dich. Mir war nicht einmal bewusst, dass ich einmal so empfinden könnte.«
»Du solltest nie die Augen vor dem verschließen, was du bist, Solange. Oder vor deinen Bedürfnissen. Und schon gar nicht erst versuchen, sie vor mir zu verbergen. Ich bin der Einzige, der dir Befriedigung verschaffen wird. Verstehst du? Nur ich. Ich möchte dich als meine Frau wahrnehmen. Ich habe nie verstanden, warum eine Frau sexuell – oder in irgendeiner anderen Weise – unbefriedigt bleiben sollte. Partner sollten genug Vertrauen zueinander haben, um über ihre Bedürfnisse zu sprechen.«
Sehr sanft drückte er sie an der Schulter wieder auf den Tisch zurück. »Entspann dich einfach und lass mich dich so zurechtlegen, wie ich dich haben will!«
Solange kämpfte die Furcht nieder und ließ ihn gewähren. Schließlich lag ihr Po am Ende des Tisches, und ihre Beine hingen herab. Dominic spreizte ihre Schenkel weit und stellte ihre Füße auf den Boden.
Ihr erster Impuls war, die Beine zu schließen, aber seine Hände lagen so unendlich sanft auf den Innenseiten ihrer Knie, dass sie zu keiner Bewegung fähig war. Solange versuchte, ruhig durchzuatmen. Dominic hinderte sie nicht körperlich daran, sich zu bewegen, sondern mit der Macht seines Geistes. Und sie wollte auch gar nicht, dass er aufhörte, obwohl sie sich überaus verwundbar fühlte. Ihr Körper bot sich ihm ganz offen dar, ihre Weiblichkeit war vollkommen entblößt, und Solange würde die Inbesitznahme akzeptieren müssen.
Ein kleines Aufschluchzen entrang sich ihr. Inbesitznahme . War es das, was Sex für sie bedeutete? Der Liebesakt? Was stimmte nicht mit ihr? Und wie konnte er es hinnehmen,
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