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Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)

Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Irgendetwas in ihr verlagerte sich. Sie fühlte sich ein bisschen schutzlos; dieses kleine bisschen Vertrauen fasste Fuß in ihr und machte sie so anfällig für ihn. Solange hatte sich nie erlaubt, jemanden zu brauchen; es konnte zu leicht passieren, dass der Tod ihn ihr entriss. Schon in einem sehr jungen Alter hatte sie diese Lektion gelernt: Niemand war sicher. Keine Eltern, keine kleinen Brüder. Keine besten Freunde. Niemand. Wenn sie es wagte, jemanden zu lieben, wurde er ihr nach kurzer Zeit entrissen.
    »Du hast mich nichts für dich tun lassen«, raunte sie.
    »Du hast mir mehr gegeben, als du ahnst, kessake . Du bist erschöpft. Wir werden jetzt schlafen, und morgen wirst du etwas Ordentliches essen.«
    Sie lächelte ihn an. Er hatte recht. Im Moment brauchte sie wirklich dringend Schlaf. Es störte sie nicht einmal, dass Dominic den Boden öffnete und sie mit in die Erde nahm.

13. KAPITEL
    Meine Traumgeliebte und Seelengefährtin,
du kennst jeden Teil von mir.
Wir sind für immer verbunden, Seele an Seele,
und du trägst mein Herz in dir.
    Dominic zu Solange
    G erade lag Dominic noch da wie tot, und im nächsten Moment begann sein Herz, wieder zu schlagen, seine Lunge füllte sich mit Luft, und seine Augen öffneten sich. Plötzlich hellwach, schob er die Finger in das dichte, weiche Fell, das ihn bedeckte. Irgendwann im Laufe des Tages hatte Solange ihre Jaguargestalt angenommen. Irgendetwas musste sie genug beunruhigt haben, um ihr das Gefühl zu geben, dass sie sich in Tiergestalt besser würde beschützen können, solange er schlief.
    Minan, bist du wach? Dominic legte sehr viel Zuneigung in seine Stimme. Die Sonne war noch nicht untergegangen, auch wenn sie kurz davor war. Er konnte immer noch das Prickeln spüren, das ihm verriet, dass die Nacht noch nicht weit genug angebrochen war, um seine Haut zu schützen.
    Hörst du sie? Ist es das, was dich geweckt hat? Sie haben sich schon eine ganze Weile am Höhleneingang zu schaffen gemacht, aber deine Schutzzauber halten. Brodrick ist nicht bei ihnen.
    Die Raubkatze hob die Schnauze, gähnte und streckte sich genüsslich, aber sie fuhr auch die Krallen aus und überprüfte sie. Dominic bewunderte das Spiel der festen Muskelstränge unter ihrem prachtvollen gelbbraunen Fell mit den dunklen Flecken.
    Du brauchst noch nicht aufzustehen , fügte sie hinzu. Ich kann sie fortlocken, falls sie zu nahe herankommen. Ich habe die ganze Sache durchdacht und weiß, wohin ich sie führen werde.
    Das war seine Frau. Ruhig und sachlich, wenn es darum ging, dem Tod ins Auge sehen zu müssen. Sie konnte mühelos in einem Furcht erregenden Kampf bestehen, doch sowie sie ihm als Frau gegenübertrat, war sie schüchtern und verletzlich. Der Kontrast zwischen ihren beiden Seiten war eines der vielen Dinge, die er faszinierend an ihr fand. Sie war seine Frau, nur die seine. Kein anderer Mann würde je ihren sexy, anschmiegsamen Körper sehen, ihre Erregung – all das gehörte nur ihm allein, und das beglückte ihn ungemein.
    »Ich hatte gehofft, dich heute Morgen mit einem Kuss wecken zu können«, sagte er mit unüberhörbarer Belustigung in der Stimme.
    Mit einem schelmischen Funkeln in den grünen Augen wandte die Raubkatze ihm den Kopf zu und fuhr mit ihrer langen, rauen Zunge über sein Gesicht. Dominic brach in schallendes Gelächter aus, und der weibliche Jaguar, der sehr zufrieden mit seinem Werk zu sein schien, grinste ihn an, wie nur Katzen grinsen können. Mit seiner enormen Kraft schob Dominic die Raubkatze von sich herunter auf die reiche schwarze Erde und stürzte sich auf sie.
    Solange rollte sich jedoch so schnell zur Seite, dass er einen halben Meter von ihr entfernt landete. Nach einer weiteren raschen Drehung war sie auf den Beinen und sprang ihn an – worauf er sich in Dunst auflöste.
    Du schummelst , beschuldigte sie ihn. Dabei beobachteten ihre Katzenaugen den aus der tiefen Erdgrube in die Höhle aufsteigenden Dunst. Dominic wusste, dass es ihr nichts ausmachte. Solange hatte ihre eigenen Fähigkeiten. Sie konnte sicher zwanzig Fuß weit springen, bis zu dreißig Meilen in der Stunde laufen und besaß ein äußerst biegsames Rückgrat und einen Radar, der ihr sagte, dass er … Sein leises Lachen verhöhnte sie. Sie suchte an der falschen Stelle.
    Die Katze sprang ihm aus der Grube an die Oberfläche nach. Sie konnte ihn riechen, aber nicht sehen. Verwirrt blickte sie auf. Dominic ließ sich so von der Decke herunterfallen, dass er auf ihrem Rücken

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