Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)
und der Verwirklichung ihrer Pläne. Sie werden alles versuchen, um ihn zu töten.« Dominic sah Cesaro in die Augen. »Verstehen Sie, was ich Ihnen sagen will? Zacarias würde alles tun, um Sie zu beschützen, sogar vor sich selbst. Sie sind seine Familie.«
Cesaro stieß einen schweren Seufzer aus. »Ja, ich verstehe. Aber es ist unsere Pflicht, ihm zu dienen und ihn ebenfalls zu beschützen. Es ist nicht richtig, dass er unseretwegen gehen muss.«
»Er kann sich glücklich schätzen, Sie zu haben«, sagte Dominic mit einer weiteren kleinen Verbeugung.
Frag ihn, ob irgendjemand regelmäßig zu Besuch kommt, der vielleicht nicht für Zacarias arbeitet, sich jedoch schon mal eines seiner Fahrzeuge ausleiht, bat Solange.
Dominic unterdrückte ein Lächeln. Wie typisch für sie, dass sie genau die richtige Frage stellte! Und er liebte Solange noch mehr dafür, dass sie Verständnis für die Denk- und Verhaltensweise dieser Männer hatte und sich nicht daran störte. Sie würden mit einem Mann wie ihm viel offener über die Funktionsweise einer Ranch sprechen als mit ihr. Außerdem war er Karpatianer wie die Familie, für die sie arbeiteten, und sie wussten, dass er Zacarias’ Freund war. Sie dagegen war eine Gestaltwandlerin – eine Raubkatze, die sie mit einem Feind gleichsetzten. Cesaro fühlte sich unbehaglich in ihrer Gegenwart, auch wenn er sehr respektvoll war.
Ich pfeife darauf, was andere denken , sagte Solange. Mich interessiert nur deine Meinung.
Dominic, der spürte, wie wahr ihre Worte waren, wurde es ganz warm ums Herz. Sie gehörte ihm – wollte ganz allein ihm gehören. Und du weißt, dass ich dich über alles schätze … ihre Meinung, ihre Fähigkeiten, am meisten aber die Liebe, die sich in ihren Katzenaugen widerzuspiegeln begann.
Sein Herz geriet ein bisschen aus dem Takt bei diesem scheuen Blick. Manchmal, wenn sie ihn ansah, löste allein ihr Gesichtsausdruck eine heftige, fast schmerzhafte Erregung in ihm aus. Die Vorstellung, ihr Leben mit jemandem zu teilen, war so neu für sie, und trotzdem gab sie sich enorme Mühe, einen Ausweg aus der Angst zu finden, um sich ihm rückhaltlos zu schenken. Dominic liebte es, sie mit sich kämpfen zu sehen, um nicht nur ihn, sondern auch ihre wachsende Liebe zu ihm zu akzeptieren. Es war eine unerwartete Reise, von der er nie geglaubt hätte, dass er sie einmal mit einer Frau unternehmen würde, und er merkte, dass er Solange auch dafür nur noch mehr liebte.
»Cesaro.« Dominic blieb vor Marguaritas Zimmer stehen. »Gibt es einen Nachbarn, der die Fahrzeuge der Ranch benutzen darf? Vielleicht jemanden, der am Tag des Angriffs und zwei Nächte zuvor hier war?«
Cesaro erstarrte, die Hand schon auf dem Griff von Marguaritas Tür. Langsam drehte er sich um. Sein Gesicht wechselte die Farbe, und seine Augen wurden hart wie Diamanten. »Es gibt einen solchen Mann. Er hat versucht, Marguarita zu umwerben. Don Zacarias’ Familie ist sehr gut zu ihm gewesen. Dieser Mann hat vor etwa einem Jahr die angrenzende Ranch gekauft. Nach dem Erwerb war ihm wenig Geld geblieben, und wir haben ihm mehrmals ausgeholfen.«
»Sie sagen, er macht Marguarita den Hof?«
»Er versucht es. Wir fanden es alle ziemlich lustig. Marguarita ist sehr schön, wie Sie gesehen haben, doch sie ist jung und ein bisschen wild. Nicht was Männer angeht, verstehen Sie mich nicht falsch. Sie ist ein anständiges Mädchen. Aber sie liebt ihre Unabhängigkeit. Sie kocht und putzt auf der Farm und kann sich die Pferde aussuchen, die sie reiten will. Sie ist eine Pferdenärrin und eine gute Reiterin. Dieser Mann kann sie nicht zähmen. Ihr Vater und ich haben uns oft über seine Avancen amüsiert. Marguarita scheint nicht einmal bemerkt zu haben, was er mit seinen Blumen und Pralinen bezweckt. Sie lächelt ihn an wie alle Arbeiter und dankt ihm im Namen ihres Vaters und all derer, die Freude an seinen Geschenken haben werden. Sie tut so, als brächte er all diese Dinge mit, weil er die Erlaubnis hat, sich Geräte auszuborgen.«
»Ist er mal verärgert über ihre Ablehnung gewesen?«
»Niemand kann Marguarita böse sein. Sie ist ein Schatz.«
Dominic bedeutete Cesaro, die Tür zu öffnen. Sowie sie das Zimmer betraten, wusste er, dass der Tod sehr nahe gewesen war. Wäre Zacarias nicht erschienen, wäre diese junge, einst so temperamentvolle Frau gestorben. Sie war so blass, dass ihre Haut fast durchsichtig erschien. Dominic warf Solange einen Blick zu, die nickte, und ging dann zum
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