Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)
und sie muss gewusst haben, dass sie drinnen sicher war. Don Zacarias hat sehr präzise Anweisungen hinterlassen, die wir alle genauestens befolgen. Niemand würde den Untoten die Tür öffnen. Für niemanden .«
Zacarias wird auch alle vor geistigem Zwang geschützt haben , gab Solange zu bedenken. Alle Brüder de la Cruz schützen ihre Familien auf diese Weise. Jemand hat die Tür geöffnet und den Vampir hereingelassen. Irgendjemand arbeitet hier für die Untoten.
Dominic dachte über Solanges Schlussfolgerung nach. Aber sie erschien ihm immer noch nicht schlüssig. Irgendetwas fehlte noch. »Ich würde gern nach Marguarita sehen und die Sache dann noch ausführlicher mit Ihnen besprechen, Cesaro. Vielleicht könnten Sie mich mit den anderen Arbeitern und Angestellten der Ranch bekannt machen.«
Cesaros Augenbrauen fuhren in die Höhe. Er war verantwortlich für die Männer und Frauen, die bei den Brüdern de la Cruz beschäftigt waren. »Glauben Sie, wir haben einen Verräter unter uns?«
Dominic wählte die folgenden Worte mit Bedacht. Die meisten der Beschäftigten auf den De-la-Cruz-Ranches waren in irgendeiner Form miteinander verwandt. »Ich möchte mich nur überzeugen, dass hier alle sicher sind.«
Cesaro drehte sich um und stieß einen Pfiff aus. Sofort kam ein junger Bursche herbeigerannt und übernahm neugierig, aber ohne Fragen zu stellen, die Zügel von Cesaros Pferd. Als der ihn wegwinkte, wirkte er enttäuscht, führte das Pferd jedoch gehorsam auf die Koppeln zu.
Dominic blickte in Solanges Gesicht herab und sah die Frage in ihren Augen. Ihr Bewusstsein war mit seinem verschmolzen gewesen, als er an den Geist des Jungen gerührt und festgestellt hatte, dass Zacarias’ Barrieren fest an Ort und Stelle waren. Falls ein Magier es irgendwie geschafft hatte, von einem der Arbeiter Besitz zu ergreifen, hätte er diese Barriere überwinden müssen.
Und Marguarita? Könnte sie von dem Magier besessen gewesen sein und ihm die Tür geöffnet haben?
Dominic schüttelte den Kopf. Der Untote versuchte, in ihren Kopf zu gelangen, und hat es nicht geschafft. Er hat sie verhört und gequält, und obwohl ich den geistigen Zwang in seiner Stimme spürte, hat sie sich geweigert, Informationen preiszugeben.
Sie folgten Cesaro zum Haus. Dominic hörte dem Vorarbeiter genau zu, als dieser ihm die Namen der Ranch-Angestellten nannte, an denen sie vorbeikamen. Dominic wollte es nicht so aussehen lassen, als untersuchte er den Geist einer jeden Person in Reichweite, aber alle schienen gut geschützt zu sein.
Ein Zittern ging durch das Haus, als sie hineingingen, und Dominic verhielt abrupt den Schritt. »Ist Zacarias hier gewesen?«
»Ja. Wegen all der Untoten da draußen ist das Vieh unruhig, und gestern Nacht haben wir mehrere Tiere an die Blutsauger verloren. Sie fielen einfach aus dem Himmel, diese Monster. Zwei meiner Männer kamen gerade noch mit dem Leben davon. Don Zacarias kehrte kurz danach zurück und verstärkte den Schutz in allen Häusern. Er sagte, das Vieh sei es nicht wert, dafür zu sterben, und er wolle alle seine Männer bei Nacht in ihren Häusern haben.«
»Aber es ist Nacht, und Sie bewachen die Rinder.«
Cesaro runzelte die Stirn. »Wir können sie nicht einfach abschlachten lassen. Das ist unsere Art zu leben, und so sind wir eben. Doch wir sind vorsichtig. Bei der kleinsten Unruhe gehen wir sofort hinein. Wir haben den einen oder anderen Unterschlupf zu unserem Schutz errichtet.«
Dominic wechselte wieder einen Blick mit Solange. Auf ihre Weise lebten diese Männer nach wie vor in einem feudalistischen System. Sie hatten eine Arbeit, auf die sie sehr stolz waren, und dachten nicht daran, ihr Vieh den in der Nähe ihrer Häuser randalierenden Vampiren zu überlassen.
»Marguaritas Zustand hat sich verschlechtert«, berichtete Cesaro. »Sie hatte hohes Fieber und konnte kaum noch atmen. Don Zacarias muss gespürt haben, dass sie in Lebensgefahr war, und kam wieder, um sie erneut zu retten. Er verbrachte viel Zeit mit ihr und verließ uns dann wieder. Don Zacarias schläft nicht hier. Er meinte, es sei zu gefährlich für uns alle.«
»Vielleicht hat er recht«, gab Dominic zu. Er hatte einen Anflug von Schuldbewusstsein in Cesaros Stimme wahrgenommen, als beschämte es ihn, dass Zacarias glaubte, sie könnten ihn nicht beschützen, während er ruhte. »Er wird sehr gefürchtet von den Untoten, und sie wissen nicht, dass ich hier bin. Sie glauben, er sei der Einzige zwischen ihnen
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