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Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)

Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Das dunkle Feuer der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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angesichts des Selbstvertrauens, das Dominic ausstrahlte. Speichel rann aus Dragos Mund, als er protestierend aufkreischte. Seine Hand ergriff etwas Hartes auf halber Höhe seiner Hüfte, und seine scharfen, spitzen Fingernägel bohrten sich tief in das, was immer er gestreichelt hatte.
    Rauch und Flammen explodierten unter seiner Faust, und er zog sie schreiend zurück. Das verbrannte rohe Fleisch fiel von den Knochen ab. Ein Schatten nahm Substanz an. Drago taumelte zurück und drückte stöhnend die Hand an die Brust. Bemüht, sich keine Furcht anmerken zu lassen, brachten die anderen drei Vampire unauffällig Abstand zwischen sich und die sich materialisierende Erscheinung. Nur Dominic und Zacarias rührten sich nicht von der Stelle.
    Der Mann, der aus den Schatten trat, war groß und breitschultrig, hatte langes Haar, eine makellose Haut und war tadellos gekleidet. Seine dunklen Augen verweilten einen Moment auf Dominic, glitten über Zacarias und kehrten dann zu dem jüngeren Karpatianer zurück. Die beeindruckende Macht ausstrahlende Gestalt war zweifellos ein Meister , aber keiner der Brüder Malinov. Irgendwie hatten die verkommenen Brüder es geschafft, andere Meister zu rekrutieren, damit sie ihnen dienten.
    Demyan aus dem Geschlecht der Tiranul. Dimitris Bruder. Wir hielten ihn seit Jahren für tot , stellte Dominic auf telepathischem Wege den Meister Zacarias vor. Wir sind mit ihm aufgewachsen. Er ist ein hervorragender Kämpfer .
    Neue Emotionen waren schwer zu kontrollieren; Dominic war mit Demyan befreundet gewesen. Eine Zeit lang waren sie zusammen gereist, hatten den Feind bekämpft und alle Vampire getötet, denen sie begegnet waren. Trauer, tiefe Trauer, erfasste und erschütterte Dominic für einen Moment. Die Tiranuls waren als meisterliche Schwertkämpfer berühmt gewesen, und Dominic war sicher, dass Demyan seine Liebe zu der Klinge niemals aufgeben würde. Der Untote nickte ihm zu.
    »Wie ich sehe, bist du verkleidet, und diese Dummköpfe haben dich nicht erkannt«, sagte er leise, fast schon hypnotisch.
    Dominic hatte vergessen, welche Macht in dieser einnehmenden Stimme lag. Er veränderte seine Gesichtszüge und verbarg alle Narben, damit er so aussah, wie Demyan ihn in Erinnerung hatte. Dominic wusste, dass er ein nach allen Maßstäben gut aussehender Mann gewesen war, bevor er Verbrennungen erlitten hatte in dem Kampf, um den Prinzen seines Volkes zu retten. Deshalb ließ er jetzt sein langes schwarzes Haar offen über den Rücken fallen, das mit einem dünnen Lederriemen, der immer eine Waffe war, falls man eine brauchte, zu einem ordentlichen Pferdeschwanz gebunden gewesen war.
    »Schon besser, Dominic Drachensucher.«
    Dominic neigte hoheitsvoll den Kopf. »Diese …« Er machte eine verächtliche Handbewegung zu den Vampiren hin, die ihn umringten. Die Mühe, sie anzusehen, ersparte er sich, seine Geste und sein Ton besagten alles. »Sie störten meinen Abend.«
    »Wie dumm von ihnen! Doch dann wiederum hast du sie ja auch nicht wissen lassen, wer du wirklich bist.«
    Dominic zuckte mit den Schultern. »Ich hielt es nicht für nötig, mich vorzustellen, um solche wie die da einzuschüchtern.«
    Drago fauchte böse, hörte aber sofort auf, als Demyan ihm einen kalten Blick zuwarf. »Ich hatte die Neuigkeit noch nicht gehört, dass ein Drachensucher sich uns angeschlossen hat – und es wäre eine außerordentliche Neuigkeit gewesen –, doch das Blut in deinen Adern ruft nach mir.«
    Dominic schenkte ihm ein rätselhaftes Lächeln. »Ich kann unter den Karpatianern sein, ohne fürchten zu müssen, ihren Verdacht zu erregen. Das ist nützlich, wenn auch manchmal langweilig. Dieser hier«, mit einer gleichgültigen Geste zeigte er auf Zacarias, »erkannte meine Absichten, bevor ich ihn töten konnte.« Er atmete tief ein, sog den verlockenden Duft von machtvollem Blut in seine Lunge und grinste Zacarias an, wobei er seine Augen sekundenlang rot aufglühen ließ, als er sich Demyan wieder zuwandte. »Sein Blut ist … mächtig.«
    Für einen Moment verlor Demyan die Fassung, weil der Reiz des alten Lebenssaftes eine Verlockung war, die sich seiner Kontrolle entzog. Seine Haut straffte sich und zerfranste, riss an einigen Stellen auf und offenbarte Massen widerlicher weißer Würmer. Seine Lippen wurden schmal und zogen sich zurück, um seine spitzen Zähne zu enthüllen, scheußliche schwarze Nadeln, die eingebettet waren in einem eingesunkenen, offen stehenden Mund. Der Schädel brach

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