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Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition)

Titel: Das dunkle Haus: Kriminalroman (Ein Erik-Winter-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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nichts passiert. Dort war es still gewesen, sauber, ein fast obszöner Kontrast. Torstens Leute hatten das Zimmer natürlich auch untersucht, aber bis dorthin war das Entsetzen nicht gedrungen, nicht die siebzehn Treppenstufen hinauf. Er hatte sie gezählt. Die Hölle auf Erden befand sich im Erdgeschoss.
    Winter stellte das Glas auf der Marmorbank ab. Das Obergeschoss. Dort gab es etwas. Er hatte nicht genau genug hingesehen, nicht genau genug gelauscht. Nicht verstanden.
    Er ging zurück ins Schlafzimmer und zog sich rasch an. Als er sein Hemd zuknöpfte, hörte er das Gebell aus seinem Traum, hörte es ganz klar, aber erst jetzt, als hätte es mehr Zeit gebraucht, um die Schichten des Bewusstseins zu durchdringen. Ein einsamer Hund, der ein einsames Gebell von sich gab. Woher kam es? Hatten sie einen Hund gehabt? Hatte die Familie Mars einen Hund gehabt? Hatte Torsten etwas von einem Hund gesagt? Es hatte so viel anderes gegeben. Hatten sie den Mann gefragt, Jovan Mars? Er würde heute aus Stockholm kommen. Gestern war er nicht ansprechbar gewesen.
    Winter rief Egil Torner an, Sandras Vater. Er versuchte, sein Beileid auszudrücken, oder wie zum Teufel man es nennen sollte, es gelang natürlich nie, nicht ein einziges Mal.
    »Ich möchte gern mit Ihnen sprechen«, sagte er.
    »Wir sprechen ja schon«, sagte Torner.
    »So habe ich es nicht gemeint.«
    »Ich habe keine Kraft.«
    »Wer könnte so etwas getan haben?«, fragte Winter.
    »Niemand«, antwortete Torner. »Im Augenblick versuche ich mir einzureden, dass es nicht passiert ist. Es ist sinnlos, mich jetzt zu verhören. Es ist nicht passiert.«
    »Ich schicke Ihnen Hilfe«, sagte Winter.
    »Auf keinen Fall. Ich werde nicht ins Meer springen. Aber ich kann im Augenblick keinen klaren Gedanken fassen, ich kann überhaupt nicht denken.«
    Janas Bellen hallte über das Wasser. Hier kann dich niemand hören. In dieser Bucht kann dich niemand bellen hören.
    Die Schären in der Bucht waren leer und einsam, sie blitzten wie Gold im Sonnenschein. Er hatte seine Sonnenbrille aufgesetzt, als sie das Meer erreichten. Auch Februarsonne kann den Augen schaden.
    »Nun lauf schon!«, rief er dem Welpen zu. »Du darfst laufen!« Er zeigte über die Felsen. »Dahin!«
    Der Hund sah ihn mit einem Ausdruck an, der vielleicht Misstrauen war. Wer wusste, was Hunde wussten? Viel konnte es nicht sein. Nach wenigen Tagen war alle Erinnerung weg. Das hatte er irgendwo gelesen. Nach einer gewissen Zeit empfinden Hunde keinen Verlust mehr. Es konnte sich nur um Tage handeln. Vielleicht verhielt es sich mit Menschen ähnlich. Alles andere war ein Spiel, ein Schauspiel. Er hasste Schauspiele. Alles muss real sein, dachte er, bückte sich, hob ein Stöckchen auf und warf es über die Klippen. Der Blick des Hundes folgte dem Bogen in der Luft.
    »Lauf, Jana! Hol es!«
    Jana blieb, wo sie war. Sie drehte den Kopf zur Bucht hin und bellte wieder. Dort gab es nichts, vielleicht nur etwas, das allein Tiere wahrnehmen können. Gab es Dinge, die nur Tiere sahen? Konnten sie sich an etwas erinnern, was nur sie gesehen hatten?
    Er setzte sich in Bewegung. Endlich begriff der Hund. Er ging neben ihm her, hüpfte vielmehr und zappelte, ungefähr wie ein kleines Kind.
    Er hatte Liv aufgefordert, auf die Schäre mitzukommen. Es wird dir guttun, hatte er gesagt. Massenhaft frische Luft.
    »Ich bin müde«, hatte sie geantwortet.
    »Genau aus dem Grund.«
    »Es ist kalt.«
    »Es ist Februar! Die Sonne scheint!«
    »Nein. Geht ihr nur.«
    Geht ihr. Als wären sie eine Gesellschaft, die das Zuhause ohne sie verlassen sollte. Der Rest der Familie. Geht ihr. Es half nichts, was er auch versuchte. Sie verließ die Wohnung nicht. Wenn es eine Depression war, brauchte sie Hilfe. Sie wollte keine Hilfe. In jedem Winter dasselbe. Es war zu dunkel, zu lange dunkel. Gerade deswegen sollte sie hinausgehen. Jetzt schien die Sonne.
    »Die Sonne scheint!«, hatte er wiederholt.
    »Christian, ich habe Kopfschmerzen«, hatte sie gesagt. »Vielleicht morgen.«
    »Womöglich lässt sich die Sonne dann mehrere Wochen nicht mehr blicken, Liv.«
    »Morgen. Ich hab gelesen, dass es noch eine Weile schön bleiben soll.«
    »Morgen kommst du also mit?«
    »Ja.«
    »Versprichst du das?«
    »Versprochen.«
    Aber er wusste, dass ihr Versprechen nichts wert war. Morgen war ein neuer Tag mit neuen Problemen. Jetzt war er allein mit Jana, und daran würde sich wohl auch in Zukunft nichts ändern.
    Der Welpe war ein Stück

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