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Das dunkle Herz Kashas

Das dunkle Herz Kashas

Titel: Das dunkle Herz Kashas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liandra diLuna
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fließt.“
    Ich schüttelte energisch den Kopf. „Das stimmt doch nicht. Zum einen ist die Magie, die dir bei deiner Geburt mitgegeben wurde, an und für sich weder schwarz noch weiß. Sie ist eine Kraft, die dir Macht verleiht. Was du damit anfängst, hängt von dem ab, was du gelernt hast, noch mehr jedoch davon, welche Entscheidungen du triffst. Du hast sehr wohl die Kontrolle darüber, ob du schwarze oder weiße Magie ausübst. In all der Zeit, die ich mit dir verbracht habe, hast du niemals schwarze Magie angewendet - mit Ausnahme dieses Zweikampfes. Wenn wir ehrlich sind, war es von Anfang an ein möglicher Ausgang eures Kampfes, dass dieser einem von euch das Leben kosten würde. Und ich muss sagen, dass ich erleichtert bin, dass nicht dein Leben in diesem Kampf geendet hat.“
    „Es war bereits das zweite Mal, dass ich schwarze Magie angewandt und die Kontrolle über sie verloren habe“, erinnerte Xerus mit gequältem Gesichtsausdruck.
    „Wie viele Winter hast du gesehen, Xerus?“ fragte ich zurück.
    „Dreimal zehn und noch drei.“ Xerus schien nicht zu verstehen, was diese Frage mit dem Tod seines Bruders zu tun hatte.
    „Und in all diesen Mondläufen hast du zwei Mal die Beherrschung verloren? Einmal als Junge gegenüber einem anderen Jungen der dich, soweit ich es verstanden habe, gequält und provoziert hat? Und nun in einem Kampf auf Leben und Tod gegen denjenigen, der deine Mutter und deinen Vater getötet hat und noch unzählige andere?“ Ich versuchte, ihn aus dieser Mischung aus Schock und Entsetzen über das eigene Handeln aufzurütteln. „Inwiefern macht dich das unberechenbar oder gefährlich? Ich würde dir weiterhin an jedem neuen Tag mein Leben anvertrauen.“
    „Du hast Xanthos nicht gesehen...“ Ein Schauer durchlief Xerus' gesamten Körper.
    „Das ist wahr.“ Ich ergriff seine Hand. „Xerus, ich kann nicht in Worte fassen, wie leid es mir tut, dass es so weit kommen musste.“
    „Musste es das?“ Xerus suchte meinen Blick. „Xanthos ist tot - und es war kein rascher oder schmerzloser Tod den er durch meine Magie fand! Ich bin sicher, dass dies nicht hätte geschehen sollen. Ich hätte einen anderen Weg finden müssen. Ich habe versagt...“
    „Was war dein Plan als du Xanthos zum Duell gefordert hast?“ fragte ich sanft. „Du hast Donar und mir nie verraten, mit welchem Zauber du Xanthos' Macht bannen wolltest.“
    Xerus schluckte. Seine Gesichtsausdruck wirkte schuldbewusst. Er sah zu Boden. „Ich hatte keinen Plan“, hauchte er kaum vernehmbar. „Ich habe darauf gehofft, dass mir zur rechten Zeit der passende Zauber einfallen würde... Verzeih mir, Lia, mein unentschuldbares Handeln hätte dich fast dein Leben gekostet. Meinen Bruder hat es das Leben gekostet. Ich hätte ihn nicht herausfordern dürfen, ehe ich wusste, wie ich ihn besiegen kann. Ich habe mich auf meine Deutung der Weissagung verlassen. Ausgerechnet ich, der an den Wegen der Kasha stets Zweifel hatte. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn Xanthos und ich beide den Tod gefunden hätten...“
    Tränen stiegen mir in die Augen. „Bitte sag so etwas nicht. Du machst mir Angst.“
    „Das verstehe ich“, entgegnete Xerus bitter. „Dass ich in der Lage war, einen solchen Fluch auszusprechen, macht selbst mir Angst.“
    „Du verstehst nicht“, widersprach ich. „Ich habe keine Angst vor dir, sondern Angst um dich.“
    „Warum?“ Xerus schien in meinem Gesicht nach einer Antwort zu suchen. „Wie kannst du mich nicht fürchten – oder verabscheuen?“
    Ich versuchte, seinen Blick mit dem meinen zu halten. „Weil ich sehe, wie sehr es dich quält, was geschehen ist. Weil ich weiß, wie verzweifelt du nach einer Lösung gesucht hast, die es dir erlaubt hätte, Xanthos am Leben zu lassen und dennoch seinem Tun Einhalt zu gebieten. Weil ich wieder und wieder mit meinen eigenen Augen gesehen habe, wie sehr du jedes noch so kleine Lebewesen schätzt und achtest. Weil...“ Ich nahm all meinen Mut zusammen. Es war ungewiss, ob ich eine zweite Gelegenheit bekommen würde, Xerus zu sagen, was ich für ihn empfand. Was, wenn er sich nun ganz in seine Einsamkeit zurückziehen würde? „Weil ich dich liebe, Xerus.“
    „Du liebst mich?“ Xerus' Stimme klang brüchig.
    Mein Herz schlug wild in meiner Brust. Mein Bauch kribbelte. „Ich liebe dich“, bestätigte ich leise aber voll Gewissheit. „So wie du bist, mit allem, was du getan oder nicht getan hast.““
    Xerus' Hand, die noch immer in der

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