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Das Dunkle Netz Der Rache

Das Dunkle Netz Der Rache

Titel: Das Dunkle Netz Der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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das letzte Mal für die gearbeitet habe. Das stinkt.«
    Mark verkniff sich die Bemerkung, dass er gerade von der Nachtschicht kam. Er verließ den Feldweg und bog auf eine Landstraße ab, wobei er einen vorüberfahrenden Geländewagen aufschreckte, dessen Fahrer beim Anblick des schwarzweißen Streifenwagens in die Bremsen stieg. »Du hast doch einen Lastwagenführerschein für Castle, oder? Warum fragst du nicht bei den hiesigen Transportunternehmen nach?«
    »Zwanzig Stunden am Stück abreißen, und meine Frau seh ich gar nicht mehr? Nein, danke. Außerdem arbeite ich lieber draußen und nicht hinterm Steuer. Ich hab den Schein nur, weil der alte Castle so kein Geld für einen Fahrer von draußen verschwenden musste. Hat mir echt weitergeholfen.«
    Dann such dir doch einen Job als Komposthaufen, du jammernder Sausack.
    Die Abzweigung zum Haus der Schoofs war nur schwer zu erkennen, ein schmaler Kiesweg, der zwischen knorrigen Büschen hindurchführte, die mit Hexenklauen nach Marks Auto griffen. Er holperte über ein paar Wurzeln auf die Lichtung vor dem Haus. Er hatte das Ende der Zufahrt noch nicht erreicht, als Lisa aus der Küchentür stürzte. Mit ihrer roten Wolljacke und dazu passender Mütze wirkte sie vor dem verwitterten Haus und den Novemberbäumen wie ein Kardinal. Mark rollte zu ihr hin und stellte den Motor ab.
    »Hey, Babe.« Randy schwankte aus dem Auto in Lisas Arme.
    »Geht es dir gut, Baby?«
    »Klar. Steh immer noch ein bisschen neben mir. Tut mir leid, dass ich nicht nach Hause gekommen bin. Mir ging es so mies, weil ich den Job verloren hab, dass die Jungs mir einen Kurzen nach dem anderen ausgegeben haben, um mich aufzumuntern.«
    Lisa sah über Randys Schulter zu Mark. »Ich muss dich noch um einen weiteren Gefallen bitten.«
    »Was liegt an?«
    »Ich müsste jetzt eigentlich schon in Haudenosaunee sein und putzen. Mein schrottiger Ford hat letzte Woche den Geist aufgegeben, deshalb haben wir nur Randys Transporter. Könntest du mich hinfahren?«
    Mark sank das Herz. Er hoffte, ein bisschen Zeit zu zweit mit Rachel verbringen zu können, ehe sie zu ihrer Schicht im Krankenhaus aufbrach. Manchmal, wenn er nach Hause kam und Maddy noch schlief, blieb Zeit für eine schnelle Nummer, bevor Rachel sich duschen und anziehen musste.
    Sein Unmut war ihm offenbar vom Gesicht abzulesen, denn Lisa fügte hinzu: »Ich revanchiere mich auch.«
    »Und wie?«
    »Ich weiß, dass Rachel an eurem Hochzeitstag gern etwas Besonderes machen würde«, sagte Lisa. Sie hatten kurz vor Weihnachten geheiratet, was ihnen damals höllisch romantisch erschienen war, in der Praxis aber bedeutete, dass sie ihren Hochzeitstag in der Hektik der Feiertagseinkäufe, des Kochens und Putzens ignorierten. »Ich bleibe über Nacht bei Maddy, und ihr zwei geht in ein Hotel.«
    »Ehrlich? Das wäre toll. Okay, abgemacht.« Plötzlich war ihm wesentlich fröhlicher zumute. Ein Hotel. Er würde eines mit einem großen Himmelbett und Kamin im Zimmer finden. Und einem Restaurant in Gehweite, damit sie eine Flasche Wein und Verdauungsschnäpschen trinken konnten, ohne sich wegen des Fahrens Gedanken machen zu müssen. Er lag ausgestreckt auf dem Bett, und Rachel schälte sich im Feuerschein aus ihrer Kleidung, als die Stimme seiner Schwägerin ihn in die Wirklichkeit zurückrief.
    »Wir müssen sofort los.« Sie packte Randy bei den Schultern und küsste ihn. »Geh ins Bett und schlaf dich aus, Baby.«
    »Wie kommst du nach Hause?«, fragte Mark.
    »Randy kann mich mit dem Motorrad abholen. Gegen Mittag bist du wieder auf dem Damm, oder, Süßer?«
    Randy grunzte, während er auf die Tür zuschlurfte.
    Mark schwang sich in den Streifenwagen, und Lisa ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. »Vielen Dank. Ich weiß es wirklich zu schätzen.«
    »Keine Ursache«, erwiderte er.
    »Doch«, sagte sie, »du bist ein echter Kumpel. Du bist mein Lieblingsschwager.«
    »Ich bin dein einziger Schwager.« Er grinste. Er mochte Lisa; hatte sie immer gemocht. Sie und Rachel hatten beide die kompromisslose Arbeitsmoral ihres Vaters und den gesunden Menschenverstand ihrer Mutter geerbt. Und aus diesem Grund konnte er einfach nicht begreifen, was sie an Randy Schoof fand. »Ist bei euch beiden alles in Ordnung? Da Randy seinen Holzjob verloren hat?«
    »Sicher. Er wird was anderes finden. Den Rest des Jahres treibt er auch immer Jobs auf. In der Zwischenzeit schau ich mich nach weiteren Putzstellen um. Mrs. Reid, die Frau, für die ich am Donnerstag

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