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Das Dunkle Netz Der Rache

Das Dunkle Netz Der Rache

Titel: Das Dunkle Netz Der Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Spencer-Fleming
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und das ist unser Bürgermeister Jim Cameron.« Irgendwo in der Mitte des Saals begann jemand zu klatschen. Das Geräusch erstarb sofort. »Wir haben eine glaubwürdige Drohung erhalten, dass sich Bomben in diesem Gebäude befinden. Wir nehmen diese Drohung absolut ernst. Ich möchte, dass Sie alle aufstehen und geordnet den Ballsaal verlassen. Bitte verlassen Sie das Gebäude und begeben Sie sich zu Ihren Autos. Notarztwagen werden in Kürze eintreffen. Bitte behindern Sie sie nicht.«
    Vielleicht zehn Prozent der Menschen im Ballsaal erhoben sich und begaben sich zum Ausgang. Die übrigen blieben auf ihren Plätzen sitzen und sahen einander an. Stimmengewirr erfüllte die Luft. Jemand rief: »Was ist mit unseren Mänteln?«
    Russ beugte sich zum Mikrophon, um ihm zu sagen, was er mit seinem verdammten Mantel machen konnte. Aus dem Hintergrund ertönte eine Stimme, die von den Wänden widerhallte. »Das Personal bringt die Mäntel nach draußen. Sobald Sie das Hotel verlassen haben, können Sie Ihre Habseligkeiten abholen.«
    »Ist das nicht Reverend Fergusson?«, fragte Cameron.
    »O ja«, erwiderte Russ mit einem Lächeln. »Sie.« Er wandte sich an die Gesellschaft am Haupttisch. »Gehen Sie. Jetzt.«
    Louisa van der Hoeven erhob sich schwankend. »Hat mein Bruder etwas damit zu tun?«
    Russ zögerte. Er schätzte, dass entweder Eugene, Millie oder beide gemeinsam hinter diesen Bomben steckten. Was, zum Teufel, wusste Louisa van der Hoeven, das sie zu demselben Schluss führte? »Wir halten ihn für einen der Hauptverdächtigen«, sagte er vorsichtig.
    Sie drehte sich zu ihren Tischgenossen um. »Dann ist die Lage ernst. Hauen Sie ab, bevor das Gebäude hochgeht wie ein Pulverfass.«
    Sie torkelte um den Tisch und zur Tür. Während sich immer mehr Menschen erhoben und zum Ausgang eilten, schlug die Stimmung von Zweifel in Furcht und dann in Panik um. Russ sah Shaun Reid, der, sein Handy ans Ohr gepresst, von seiner Frau über die Tanzfläche gezerrt wurde. Mehrere Menschen begannen zu rennen. Eine Frau kreischte. Am anderen Ende des Saals ertönte ein krachendes Geräusch, als die Türen zu den anliegenden Konferenzräumen geöffnet wurden. Eine kleine Frau in einem äußerst eleganten schwarzen Kostüm stand neben einer Tür und brüllte: »Sie können durch diese Türen zur Lobby! Sie können durch diese Türen zur Lobby!« Als die menschliche Flutwelle innehielt, die Richtung wechselte und ihr entgegenströmte, kämpfte sie sich zur mittlerweile leeren Tanzfläche durch.
    »Ich bin Barbara LeBlanc, die Hotelmanagerin«, stellte sie sich vor, als sie sie erreicht hatte. »Das Hotel wird geräumt. Was können wir noch tun?«
    Er gestikulierte in Richtung der flüchtenden Menschen, die sich durch die Türen schoben und drängten. »Als Erstes sollten wir uns so weit wie möglich von diesen Kisten entfernen.«
    Sie folgte ihm zu der kleiner werdenden Menschenmenge und warf dabei einen Blick über die Schulter zurück auf den Boden vor dem Haupttisch. »Sind sie das?«
    »Das sind sie.«
    »Können wir sie bewegen? Einige von diesen Glaspaneelen sind Türen, die auf die Terrasse führen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Wir wissen nicht, wann sie hochgehen. Ich will nicht, dass jemand sie anfasst.« Er sah zur Decke hinauf. »Ist hier ein Sprinklersystem installiert?«
    »Selbstverständlich.«
    »Kann man es so einstellen, dass es sich auch ohne Feuer einschaltet? Es könnte helfen, wenn wir die Kisten wässern.«
    »Ich sehe mal, was sich machen lässt.« Sie wandte sich zur Küche.
    »Ms. LeBlanc«, sagte er.
    »Ja?«
    »Warum höre ich kein allgemeines Evakuierungssignal?«
    Sie wirkte peinlich berührt. »Das System ist noch nicht installiert. Heute ist unser Eröffnungsabend.« Sie durchquerte den fast leeren Saal und verschwand durch die Küchentüren.
    »Ein Eröffnungsabend, der an die Jungfernfahrt der Titanic erinnert«, murmelte er. Sie erreichten den Ausgang. »Jim«, sagte er, »Sie gehen jetzt besser nach draußen. Sie haben alles getan, was Sie können.«
    »Ich werde es versuchen«, erwiderte der Bürgermeister trocken. »Unglücklicherweise wissen die Leute, die die Lobby verstopfen, nicht, dass ein Rang Privilegien mit sich bringt.«
    Russ wurde vom Anblick Clares an einer Antwort gehindert, die sich, von ihrem Pelz befreit, durch die Menge schob, um zurück zum Ballsaal zu gelangen. Aus der Sicherheit in die Gefahrenzone. »Typisch«, murmelte er. Er schlug Cameron auf den Rücken und zeigte auf

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