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Das dunkle Paradies

Das dunkle Paradies

Titel: Das dunkle Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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Carole.
    Jesse schüttelte den Kopf.
    »Ach?«, sagte Jo Jo. »Sie haben doch gerade erklärt, dass Sie nichts dagegen tun können.«
    »Nein, Sir«, sagte Jesse. »Ich hab nur gesagt, dass das Unterlassungsurteil wahrscheinlich wirkungslos ist.«
    »Das ist doch dasselbe«, stellte Jo Jo fest.
    »Nicht ganz«, meinte Jesse und trat ihm in die Eier.
    Es kam völlig unerwartet, aber schnell. Und hart. Jo Jo schnappte nach Luft, krümmte sich, fiel um und lag plötzlich stöhnend auf dem blümchengemusterten blauen Teppich. Jesse beugte sich mit gleichgültigemGesicht über ihn, packte ihn an den Haaren und sah ihm aus nächster Nähe direkt ins Gesicht.
    »Du bist ein Großmaul und nichts weiter als ein Kraftprotz«, sagte er ruhig. »Falls du dich noch mal dieser Frau nähern solltest oder ihr und ihren Kindern irgendetwas passiert, egal durch wessen Schuld, werde ich dich durch die Stadt jagen, bis du wie ein Unfallopfer aussiehst. Und falls du noch mal so frech werden solltest wie heute, knall ich dich vielleicht sogar ab.« Jesse setzte den Lauf seines Revolvers direkt auf Jo Jos Nase. »Genau hier … Kapiert?«
    Jo Jo stöhnte immer noch.
    »Antworte, Jo Jo«, sagte Jesse. »Oder ich trete dir noch mal in die Eier. Kapiert?«
    Jo Jo ächzte das Wort »kapiert« und stöhnte weiter.
    Jesse ließ Jo Jos Kopf zu Boden fallen und stand auf.
    »Suitcase, du bleibst zusammen mit Anthony hier, bis Mr. Genest verschwunden ist«, sagte er dann. »Ma’am, Sie sollten vielleicht mal mit den Kindern zum Psychologen gehen.«
    Carole sah ihn aus weit aufgerissenen Augen an. Ihre Wangen waren leicht gerötet, als ob sie Fieber hätte.
    »Und wenn er wieder zurückkommt?«, fragte sie.
    »Ich glaube nicht, dass er zurückkommt«, sagte Jesse.
    Er drehte sich um und ging aus dem Haus und die Auffahrt hinunter zu seinem Wagen.
    »Jesus Christus!«, hörte er Suitcase Simpson hinter sich ausrufen.

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15
    Jesse saß am frühen Morgen zusammen mit Abby Taylor in seinem Büro.
    »Die Stadträte haben mich gebeten, mit Ihnen zu reden«, sagte sie.
    »Gut«, entgegnete Jesse.
    Sie trug ein schwarzes Kostüm mit einem langen Jackett und einem kurzen Rock. Wenigstens hatte sie nicht so ein reizendes Halskräuschen um, das viele berufstätige Frauen statt eines Halstuchs trugen; ihre weiße Bluse war am Hals geöffnet. Ihre Aktenmappe stand auf dem Boden gegen ein Stuhlbein gelehnt. Sie trug schwarze, hochhackige Schuhe. Jesse fand ihre Fesseln sehr hübsch.
    »Ich spreche jetzt im Namen der Ratsversammlung«, sagte sie vorsichtig.
    »Ja, Ma’am.«
    »Darf ich Sie Jesse nennen?«
    »Natürlich, Abby.«
    Sie lächelte reflexartig.
    »Also gut«, fuhr sie fort, »ich weiß, dass Sie nicht nur neu in Ihrem Job sind, sondern auch in dieser Gegend.« Jesse lächelte sie aufmunternd an.
    »Aber wie auch immer Ihre Arbeit als Polizist in Los Angeles gewesen ist, in dieser Stadt werden die Persönlichkeitsrechte der Bürger sehr ernst genommen.«
    Jesse nickte. Er schien interessiert zu sein.
    »Darf ich offen sprechen?«, fragte Abby Taylor.
    »Sicher.«
    »Sie können nicht einfach losgehen und Leute verprügeln«,sagte sie. »Das könnte die Stadt in eine prekäre rechtliche Lage bringen. Ich verstehe die schwierige Situation. Und ich kann mich selbstverständlich sehr gut in Carole Genests Gefühle hineinversetzen. Aber wir können Ihnen nicht erlauben, das Recht in die eigenen Hände zu nehmen. Das ist nicht nur illegal, das ist sogar grundsätzlich falsch.«
    Jesse nickte gedankenverloren. »Darf ich Ihnen eine Frage stellen?«
    » Selbstverständlich.«
    »Sie haben mich gefragt, ob Sie mich beim Vornamen nennen dürfen, und ich habe es Ihnen gestattet. Aber Sie haben es nicht getan.«
    »Wie bitte?«
    »Sie haben nicht ein einziges Mal meinen Namen gesagt.«
    »Was, zum Teufel, hat das mit Ihrem brutalen Vorgehen gegenüber Mr. Genest zu tun?«
    »Ist mir nur aufgefallen.«
    »Na gut, dann ist das eben so«, sagte Abby Taylor. »Aber ich lasse mich nicht vom Thema ablenken.«
    »Natürlich nicht, Abby.«
    »Möchten Sie mir irgendetwas bezüglich Ihres Überfalls auf Mr. Genest mitteilen?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Ich fürchte, ich muss darauf bestehen.«
    »Das Unterlassungsurteil funktionierte nicht. Ich habe ihm sozusagen Wirkung verschafft«, erklärte Jesse.
    »Sie sollten die Sache wirklich ernster nehmen.«
    »›Sie sollten

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