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Das dunkle Paradies

Das dunkle Paradies

Titel: Das dunkle Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert B. Parker
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Straßenbauamt gesucht. Dachte, da würde ich einen Batzen Geld verdienen. Tammy und ich trafen uns immer noch, sie wurde schwanger und …« Portugal schüttelte den Kopf. Er nahm seinSandwich in die Hand und legte es wieder weg. Seine Augen füllten sich mit Tränen und er wandte sich ab.
    »Lassen Sie sich Zeit«, sagte Jesse.
    Portugal saß eine Weile mit abgewandtem Kopf da. Ohne hinzusehen, schob er seinen Teller von sich. Jesse wartete. Portugal holte zweimal tief Luft. Dann hob er den Kopf und sah Jesse an. Die Tränen standen ihm in den Augen.
    »Wir haben geheiratet«, sagte er. »Da dachte sie immer noch, ich sei der Hauptgewinn. Ich war neunzehn, hatte Geld und war der Star der Paradise Softball League. Sie war begeistert, dass sie Bobby Portugal heiraten durfte.«
    Portugals Stimme war ganz ruhig. Sie kam von irgendwo weit entfernt her, dachte Jesse, als würde er über Leute reden, die er nur zufällig gekannt hatte und für die er sich kaum interessierte. Nur dass ihm die Tränen in den Augen standen.
    »Als wir dann die Kinder hatten, machten 250 Mäuse in der Woche nicht mehr so viel her. Eine Weile hab ich versucht, als Vertreter für Amway zu arbeiten. Das war eher ein Witz. Ich versuchte es mit Versicherungen, machte das Trainingsprogramm mit und wurde anschließend gefeuert. Ich verdiente nicht viel Geld, aber ich war oft auf dem Sportplatz, spielte mit den Jungs und trank eine Menge Bier. Schließlich hat sie mich rausgeschmissen. Kann man ihr das verübeln?«
    »Was machen Sie jetzt?«
    »Ich bin beim Sicherheitsdienst. In der großen Shopping Mall in der Innenstadt. Ich steh auf und geh zur Arbeit, habe ein Zimmer mit einem Waschbecken inder Ecke und einer Dusche auf dem Korridor. Haben Sie mal gespielt?«
    »Ein bisschen. Wieso sind Sie nach Springfield gegangen?«
    »Ich musste aus Paradise weg. Springfield schien mir weit genug entfernt zu sein. Niemand da hat mich gekannt.«
    »Können Sie mir sagen, wo Sie Dienstagabend waren?«
    »Hab bis zehn meine Schicht in der Mall gehabt. Danach eine Verabredung. Das Mädchen arbeitet auch in der Mall. Sind gegen halb vier nach Hause gekommen, sie ist dageblieben. Ist Tammy um diese Zeit umgebracht worden, am Dienstagabend?«
    »Kann ich mit der Frau sprechen, mit der Sie zusammen waren?«
    »Müssen Sie das?«
    »Es wäre gut zu wissen, was Sie zu dieser Zeit gemacht haben.«
    »Ja, wenn’s sein muss. Aber können Sie ein bisschen diskret sein? Ihr Alter ist Fernfahrer. Wenn er nicht da ist, dann … dann haben wir ein kleines Arrangement.«
    »Ich kann mit ihr an ihrem Arbeitsplatz reden.«
    »Gut. Sie heißt Rosa Rodriguez, arbeitet an dem kleinen Süßigkeitenstand in der Mall.«
    »Können Sie mir die Adresse sagen?«, fragte Jesse.
    Portugal gab sie ihm und Jesse schrieb sie auf.
    »Haben Sie einen Wagen?«
    »Nein. Bei den ganzen Alimenten? Meistens fahre ich mit dem Bus. Busse gibt es hier genug. Ich schätze, jetzt muss ich wohl keine Alimente mehr zahlen, oder?«
    »Für die Kinder schon.«
    Portugal nickte.
    »Geht’s ihnen gut?«, fragte er.
    »Ihren Kindern?«
    »Ja.«
    »Sie sind jetzt bei Ihrer Schwiegermutter.«
    Portugal nickte.
    »Geben Sie mir bitte den Namen Ihres Vorgesetzten«, sagte Jesse.
    Portugal nannte den Namen.
    »Um welche Uhrzeit gehen Sie mittwochs immer zur Arbeit?«
    »Um zehn. Nach fünf Stunden Schlaf, Mann.« Portugal schüttelte den Kopf. »Glauben Sie, dass ich es getan habe?«
    »Nicht, wenn sich Ihre Angaben bestätigen«, sagte Jesse. »Sie ist am Dienstagabend offenbar ausgegangen, hat Alkohol getrunken. Wissen Sie, was ihre Lieblingslokale waren?«
    Portugal schüttelte den Kopf. »Sie hatte keine Lieblingslokale. Ich weiß, dass sie einmal pro Woche ausging, aber sie ist nie in die gleiche Kneipe gegangen. Sie wollte nicht so einen Ruf bekommen, Sie wissen schon. Wegen der Kinder, sagte sie. Also ist sie nirgendwo regelmäßig hingegangen. Sie ist immer dahin gegangen, wo niemand sie kannte. Sie war eine vorbildliche Mutter, Mann.«
    »Tut mir leid, dass ich das fragen muss, aber glauben Sie, dass sie sich mit Männern getroffen hat?«
    »Ja, klar, warum denn nicht? Sie war geschieden, war frei. Sie mochte Sex, das weiß ich noch. Ich meine, daswar das, was wir vor allem miteinander hatten, Sex. Nach einer Weile, als ich nicht mehr arbeitete und noch auf dem Sportplatz rumhing und mit den Jungs in der Kneipe, hatten wir nicht mal mehr das gemeinsam.«
    »Weil sie es nicht mehr wollte?«
    »Weil ich

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