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Das dunkle Schweigen: Denglers zweiter Fall (German Edition)

Das dunkle Schweigen: Denglers zweiter Fall (German Edition)

Titel: Das dunkle Schweigen: Denglers zweiter Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Schorlau
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und blies den Staub auf einer Seite weg, »sind die Berichte der Kommandanten über den Abschuss der Mustang. Ich lasse Sie eine Weile damit allein. Es gab auch Ermittlungen der deutschen Kriminalpolizei – unmittelbar nach dem Krieg. Diese Akten haben wir nicht. Aber von unseren wichtigsten Unterlagen zu diesem Fall mache ich Ihnen Kopien. «
    Er gab Dengler den Ordner und verließ den Raum.
    Die Kopien der Flugprotokolle waren noch gut zu lesen, obwohl das Papier bereits dunkelbraun geworden war und die Farbe der Schreibmaschinenschrift sich davon an einigen wenigen Stellen kaum mehr unterschied. Das Papier war bereits brüchig. Georg Dengler blätterte die Seiten mit großer Sorgfalt um.
    Die Berichte der Kommandanten waren eindeutig und widersprachen sich nicht. Die hoch fliegende Einheit der zweiten Angriffswelle konnte ihre Bomben nicht abwerfen, weil sie zu nahe an der vor ihr fliegenden Einheit flog. Sie hatte eine 360-Grad-Kurve geflogen und sich dann hinter die Maschinen der dritten Angriffswelle gesetzt, um ihre tödliche Last abzuwerfen. Der Pilot der Mustang hatte das Manöver abgesichert. Dann hatte er nördlich eine deutsche Flakstellung entdeckt und war auf diese zugeflogen.
    Die Tür ging auf. Major Hooker brachte ihm einen Kaffee.
    »Major, schauen Sie. An dieser Stelle muss die Maschine getroffen worden sein. Der Pilot stieg dann aus. Das Flugzeug flog alleine weiter und muss etwa hier abgestürzt sein.«
    Hooker beugte sich über die Karte und sagte: »Gundlingen, aber mit so einem verdammten ›ü‹.«
    »Gündlingen«, sagte Georg Dengler.
    »Yes, Gündlingen – lauter Nürnberg, Göttingen, Nördlingen und Gündlingen in Deutschland.«
    »Diesen Ort kenne ich«, sagte Dengler, »ziemlich gut sogar.«

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    56. Wieder in Stuttgart
    Wieder in Stuttgart, hörte Dengler zuerst den Anrufbeantworter ab. Der erste Anruf war von Anton Föll.
    »Hallo, Herr Dengler.«
    Seine Stimme klang fröhlich.
    »Sie können Ihre Ermittlungen einstellen«, sagte er, »Susanne hat mir gestern Abend erzählt, ein Rekrut hätte ihr die Kondome auf den Schreibtisch gelegt. Sie arbeitet doch bei der Musterungsstelle, das wissen Sie doch, oder? Es war nur ein dummer Lausbubenstreich, und ich hab mich so aufgeregt. Also, der Fall ist gelöst.«
    Föll lachte, dann legte er auf.
    »Security Services Nolte & Partners, guten Tag, Herr Dengler, wir bitten um Ihren Rückruf. Herr Nolte möchte die Zusammenarbeit mit Ihnen fortsetzen. Bitte rufen Sie uns umgehend an. Danke.«
    »Hallo, hier spricht dein Kollege Gerd Rümmlin. Georg, ich muss unbedingt mit dir ..«
    Das Wiesel.
    Dengler drückte auf die Löschtaste. Das Wiesel verstummte mitten im Satz.
    Ein Anruf von Mario, Denglers Freund, der seinen Vater in Italien besuchte. Er würde ein paar Wochen länger bleiben, sagte er, und einige neue Rezepte mitbringen.
    Dann erklang die Stimme seiner Mutter. Sie rief aus der Reha-Klinik an und hinterließ eine Telefonnummer. Georg rief sie an. Sie erzählte ihm, dass es ihr gut gehe. Die Ärzte seien mit ihrem Herzen zufrieden. Sie machte bereits Pläne. Bald wolle sie nach Altglashütten zurück und die Pension wieder führen. Sie wollte Frau Willmann, Marios Mutter, anbieten, auf den Dengler-Hof zu ziehen. Und einige Umbauten am Dengler-Hof vornehmen. Ihre Stimme klang kräftig, und so zuversichtlich hatte er sie schon lange nicht mehr sprechen gehört.
    Dengler sah die Post durch. Werbung, Rechnungen, Werbung – nichts Wichtiges. Die Kontoauszüge. Nolte hatte das Honorar für die Milliardärsparty überwiesen.
    Dengler setzte sich an den Schreibtisch und dachte nach. Er wusste nun, wo Juniors Vater abgeschossen worden war. Er würde die Stelle suchen. Er würde die Kriminalpolizei in Bruchsal besuchen. Und er freute sich auf einen Spießbraten im Schlosshotel.
    * * *
    Am Abend lud er Olga und Martin Klein zu einer Flasche Wein ein. Er legte die Live-CD von Junior Wells auf.
    »Ich habe mich entschieden. Ich werde einen Krimi über die Fußballmafia schreiben«, sagte Klein, »deine Fälle taugen allesamt nicht für mein Buch.«
    »Du verstehst doch nichts von Fußball«, meinte Olga, »und von der Mafia weiß ich vermutlich mehr als du.«
    »Im Fußball verlieren immer die Guten, und die, die man nicht mag, werden Deutscher Meister. Das kann doch kein Zufall sein.«
    »Freiburg steigt ab, mal wieder – meinst du, das sei ein Werk der Mafia? Zum Schluss schienen die Spieler das so zu wollen«, sagte Dengler.
    »Ich

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