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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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hat, haben mein vollstes Vertrauen, genau wie Dinlay und der Meister und die Meisterin von Sampalok. Bleibst also nur du.«
    »Bravo. Aber das hilft dir nicht wirklich weiter, oder?«
    »Da bin ich mir nicht so sicher. Was glaubst du, wie Dinlay wohl darauf reagieren wird, wenn ich ihm erzähle, dass ihr Dominierung auf ihn angewendet hast?«
    Gealee lachte. »Oh, aber das haben wir nicht, das ist ja das Schöne daran. Ich bin eben sein Typ. Das solltest du besser als jeder andere wissen, du kanntest doch seine ganzen früheren Frauen und Freundinnen. Alles, was wir tun mussten, war, ihn und mich in dasselbe Zimmer zu stecken und abzuwarten. Der Rest kam von selbst. Eigentlich ist er im Grunde ja recht nett - für jemanden seines Alters. So engagiert; für den Rechtsstaat, für dich.«
    »Du lässt Dinlay in Ruhe. Verstanden?«
    »Du willst, dass ich ihn verlasse? Ihm das Herz breche? Wieder einmal?«
    »Ich will, dass du eine angemessene Zeit wartest, bis ihm selbst klar wird, dass er einen weiteren Fehler gemacht hat.«
    »Warum sagst du's ihm nicht einfach? Ein wahrer Freund würde das.« Sie neigte den Kopf ein wenig zur Seite und sah ihn nachdenklich an. »Du hast keinen Schimmer, was du gegen uns unternehmen sollst, stimmt's? Was bedeutet, du weißt, dass du uns nicht schlagen kannst.«
    »Ihr allein denkt in solchen Begriffen.«
    »Wir sind wie du. Der einzige Unterschied ist, dass wir eine Familie sind, keine Einzelkämpfer. Weshalb schließt du dich uns nicht an? Du weißt, dass wir die Zukunft sind. Warum sonst tauchen überall so viele von uns auf? Es ist unsere Zeit. Das kannst du nicht bestreiten. Aber du könntest eine wesentliche Rolle bei der Geburt einer neuen Welt spielen, einer neuen Form des Lebens. Aus dem Grund wurdest du hierher gesandt, darum bist du der Erste: um vorauszugehen.«
    »Wir können die Gesellschaft nicht in Auserwählte und Nichtauserwählte spalten. Die Menschen, die von der Herrin mit einer außergewöhnlichen Gabe gesegnet wurden, haben die Pflicht, sie zu höherem Nutzen anzuwenden. Ich hab' gesehen, was passiert, wenn die herrschende Klasse anfängt, nur an sich selber zu denken. Du warst noch nicht mal geboren, aber genauso war es in Makkathran, als ich hier ankam. Eure Denkungsart ist nicht die Zukunft, sie ist die absolute Vergangenheit. Ihr habt eure Gabe ausgeplündert, und das werde ich beenden.«
    Ihr Lächeln wurde kalt. »Schließ dich uns an.«
    Der Befehl war so zwingend, dass Edeard tatsächlich die Augen zu tränen begannen, es war, als würde eine Eisnadel in sein Gehirn vordringen. »Herrinverdammt.« Er taumelte zurück, hatte Mühe, seinen Geist abzuschirmen.
    Gealee machte keine Anstalten, keinen Versuch, nachzufassen. »Siehst du, Waterwalker? Das war nur ich, und ich bin nicht einmal die Stärkste von uns. Glaubst du wirklich, irgendjemand könnte dem gesamten Nest widerstehen?«
    Er schüttelte die Benommenheit ab und starrte sie mit einer Mischung aus Zorn und Furcht an.
    »Naja, jetzt wo du herausgefunden hast, was ich bin, kann ich dich wohl schwerlich weiter bespitzeln«, sagte sie in einem eiskalten, gleichgültigen Ton. »Dann werd' ich wohl mal wieder zurück zum Nest. Du bist Dinlays Freund, erklär du ihm, wieso er keine Ehefrau mehr hat.« Sie strich ihre orange-schwarze Damenjacke glatt und stöckelte auf ihren hohen, klackernden Schuhen die Gasse hinunter davon.
    Immer noch angeschlagen sah Edeard ihr hinterher, wischte sich mit einer zitternden Hand den Schweiß von der Stirn. So viel zum Thema Gealee und eine von Tathals Schwachstellen entblößen. Aber es zeigte, wie weit das Nest zu gehen bereit war, um herauszufinden, was er tun würde, wozu er imstande war. Und er hatte noch eine Fähigkeit in petto, von der sie nicht das Geringste wussten: die Ultima Ratio. Wenn ich sie benutzen muss, werde ich es nicht so rabiat anpacken wie bisher. Ich gehe zurück und versuche, vernünftig mit Tathal zu reden, ihn dazu zu bewegen, seine Gabe zu teilen, bevor er zu einem selbstsüchtigen Machtmenschen werden kann. Doch irgendwie erfüllte ihn der Gedanke nicht mit der Zuversicht, die er ihm eigentlich eingeben sollte. Hauptsächlich aus dem Grund, dass nun nur noch eine Person übrig war, die er nach dem Ursprung des Nests fragen konnte. Alles, wirklich alles hätte er lieber getan. Aber eine allzu große Wahl hatte er leider nicht.
    Als die Ankunft der Skylords nur noch drei Tage entfernt war, drängte sich die Menge um Eyries Türme so dicht an

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