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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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vielleicht eine Chance gehabt, sich in eine positive, segensvolle Richtung zu entwickeln. Schließlich hatte Edeard bereits vor Jahren erkannt, dass die mentalen Fähigkeiten bei den jüngeren Generationen erheblich ausgeprägter waren als bei seiner. Die Menschen veränderten sich und passten sich ihrer bequemeren Lebensart an.
    Kristabel schaute ihn beunruhigt an. »Eingliedern oder unterordnen?«
    »Gute Frage. Dominierung ist nicht mein Spezialgebiet, und die Herrin weiß, dass ich nie dahintergekommen bin, wie man sie aufhebt.«
    »Nein«, knurrte sie.
    »Das einzig Gute an der Sache ist die Art und Weise, wie sie ihre Spuren verwischen und sich daranmachen, Vermögen anzuhäufen.«
    »Was soll daran denn gut sein?«
    »Es zeigt, dass sie sich letzten Endes doch nicht so vom Rest von uns unterscheiden. Wie alle jagen auch sie Macht und Wohlstand hinterher.«
    »Taralee nicht«, protestierte Kristabel sofort. »Und du bist ja wohl der ultimative Held der Demokratie. Immerhin hättest du Imperator werden können.«
    »Ja, aber ... Wenn man einmal zum Nest gehört, ist man auch Teil dessen, was sie sind und wonach sie streben.«
    Kristabel rümpfte die Nase. »Nach der ultimativen Herrscherkaste.«
    »Genau. Und was passiert dann mit denen, die nicht dazugehören wollen oder können? Diesem Nest geht jedes Mitgefühl ab.«
    Sie strich ihm mit der Hand über die Wange. »Armer Edeard. Du musst einen Weg finden.«
    »Leicht gesagt.«
    »Wenn nicht du, wer dann?«
    »Ich weiß. Wenigstens haben sie mir angeboten, mich anzuhören.« Was nicht ganz das war, was Tathal gesagt hatte.
    »Sind sie wirklich stärker als du?«
    »Wer weiß? Einzeln betrachtet, liegen wir, schätze ich, ungefähr gleich auf. Allerdings ist Marcol regelrecht in Panik geraten, als er diesen Tathal festzuhalten versucht hat. Es ist die Tatsache, dass sie als Einheit agieren, die mir Angst macht.«
    Kristabel runzelte grübelnd die Stirn. »Klingt so, als wäre Tathal ihr Anführer.«
    »Ist er.«
    »Aber wenn sie diese Gedanken-Demokratie haben, würden sie doch sicher keinen Anführer brauchen. Wenn er tatsächlich so stark ist, wie du glaubst, vor allem im Hinblick auf Dominierung, ist dann dieses Nest nichts anderes als eine weitere Verbrecherbande mit ihm als großem Lenker? Der Rest von ihnen würde es nicht einmal wissen; die anderen würden lediglich glauben, einen freien Willen zu haben. Das ist ja das Schlimme an Dominierung, dass die Opfer völlig vereinnahmt und willenlos werden.«
    »Sie schienen aber alle zu dieser Einheit beizutragen. Um ehrlich zu sein, konnte ich nicht einen ihrer vereinten Gedanken übersetzen.«
    »Er ist der Schlüssel, nicht wahr, dieser Tathal.«
    »Ich denke, ja. Aber meine Chancen, ihn jemals allein zu erwischen, sind mehr als gering.«
    »Als Marcol ihn zur Rede gestellt hat, war er allein.«
    »Ja, stimmt. Du hast recht.«
    Sie grinste. »Natürlich habe ich das.«
    »Dann macht es dir ja vielleicht auch nichts aus, mir zu verraten, wie ich das anstellen soll, jemanden abzupassen, der weiß, dass ich bloß auf diese Gelegenheit warte, und der die gleiche Kontrolle über die Stadt ausübt wie ich.«
    »Du bist der Waterwalker.« Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und zog ihn enger an sich. »Sag du's mir.«
    »Du hast es geschafft«, sagte Salrana. »Ich hätte nicht gedacht, dass du das könntest, oder für mich tun würdest. Ich schätze ... Ich danke dir, Edeard. Ehrlich und aufrichtig.«
    »Timath hat seinen Einspruch zurückgezogen?«, fragte Edeard überrascht. Er hatte Salranas Erbschaftsangelegenheiten vollkommen vergessen, hatte nicht einmal mit dem Großmeister der Advokatengilde über den Fall gesprochen.
    »Ja. Es ist alles vorbei. Sobald Granfal das Geleit des Skylords empfangen hat, fällt sein Grundstück an mich.«
    »Verstehe. Na, das sind doch wunderbare Neuigkeiten. Ah, hat Timath gesagt, wieso er das Testament nicht anfechten wird?«
    »Nicht wirklich. Nur, dass er seine Meinung geändert hätte.«
    »Na schön. Ich freu mich für dich, wirklich, das tu ich.«
    Seine Meinung geändert, dass ich nicht lache, dachte Edeard. Das Nest hätte nicht unverfrorener zu Werke gehen können, wenn es Timath eins mit dem Holzknüppel übergebraten hätte. Sie wollen, dass ich es weiß. Wollen sehen, wie ich mich verhalte.
    Es erwies sich als verblüffend einfach, einige von Tathals möglichen Schwachpunkten zu eruieren. Edeard setzte Argain auf Constatins letzte Aktivitäten an. Die Konstabler auf

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