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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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die Herzen von Menschen blicken könnten, vor denen wir uns fürchten oder gegen die wir eine Abneigung hegen, dann sollten wir imstande sein, zu erkennen, dass sie tief drinnen ebensolche Menschen sind wie wir - seiner Theorie nach. Dieses Wissen würde uns als Spezies enger zusammenschweißen. Verdammt, es wäre fast wert gewesen, eine Fraktion um diese Idee herum zu gründen, aber dafür war das Konzept wohl zu feinsinnig. Ozzie wollte, dass wir uns an das Gaiafield gewöhnten, es offen und auf ehrliche Weise benutzten. Nur wenn wir es in unser aller Leben einbänden, so seine feste Überzeugung, könnten wir die Auswirkung erkennen, die es auf unsere Gesellschaft hätte.«
    »Aber das haben wir doch.«
    »Nicht wirklich. Sieh doch, indem ich eine Religion darauf aufgebaut habe, hab ich das komplette Gaiafield pervertiert. Das hätte nie geschehen dürfen. Wie er mir gesagt hat, und ich zitiere: Das Gaiafield soll den Menschen helfen, das Leben, das Universum und die Welt zu verstehen und zu achten, damit sie von durchgeknallten Messiassen und korrupten Politikern nicht zum Narren gehalten werden können. Und ich ging hin und hab' seinen Traum durch die Verbreitung von Edeards Träumen im Handumdrehen zerstört. Das entbehrte meinem Dafürhalten nach nicht einer gewissen Ironie. Ozzie hat das nicht so gesehen. Wie sich herausstellte, besitzt er nicht mal halb so viel Sinn für Humor, wie alle ihm zuschreiben. Also ist er beleidigt zum Spike aufgebrochen, um einen ›galaktischen Traum‹ aufzubauen, als Konter auf meine schändliche Subversion.«
    »Demnach ist ihm das also nicht geglückt?«
    »Nicht, dass wir wüssten.«
    »Wie kann er dann helfen?«
    »Ich hab' keinen Schimmer. Aber vergiss nicht, er ist ein absolutes Genie, eine Bezeichnung, mit der in der Geschichte allzu großzügig umgegangen worden ist. Aber in diesem Fall trifft sie zu. Welcher Plan auch immer in Aarons Unterbewusstsein geladen worden ist, ich halte es für durchaus möglich, dass dieser vorsieht, dass Ozzie und ich uns zusammentun, um die Leere zu besiegen.«
    »Das ist ein gigantisches Glücksspiel.«
    »Über die Zeit für todsichere Aktionen sind wir längst hinaus.«
    »Hast du irgendeinen Plan, wie man die Leere aufhalten kann?«
    »Nein. Nicht mal den kleinsten Funken einer Idee.«
    »Du bist doch anfangs mal Astrophysiker gewesen.«
    »Ja, aber meine Wissensbasis ist schon seit Jahrhunderten veraltet.«
    »Oh.« Mürrisch schob sie den leeren Kaffeebecher beiseite.
    »Hey.« Seine Hand strich ihr sanft über die Wange. »Ich bin sicher, Ozzie und ich werden unser Bestes geben.«
    Sie nickte, schloss ihre Augen, als sie sich an seine Berührung schmiegte. »Verlass mich nie wieder.«
    »Wir stehen das hier gemeinsam durch. Ich versprech's.«
    »Der Waterwalker hat niemals aufgegeben.«
    Inigo küsste sie. Es war genauso, wie es vor Jahrzehnten gewesen war. Eine trügerische Erinnerung. So viele wirklich starke Gefühle waren mit der Zeit verknüpft, da er und Corrie-Lyn ein Paar gewesen waren. Die meisten von ihnen waren gut. »Ich bin nicht so stark wie der Waterwalker.«
    »Doch, das bist du«, flüsterte sie. »Deshalb habt ihr euch gefunden. Deshalb besteht zwischen euch eine Verbindung.«
    »Ich werde mir alle Mühe geben«, versprach er und streichelte ihr Kinn. Seine Hand wanderte hinab an den Saum ihres viel zu weiten Hemds. »Aber er stand nie vor einer Situation wie dieser.«
    »Die Fahrt der Licht der Herrin.« Sie begann an der Naht seines Einteilers zu zupfen.
    »Kaum vergleichbar.«
    »Auch er wusste nicht, was ihn erwartete.«
    »Okay.« Er schob sie ein kleines Stück von sich und sah ihr in die Augen. »Lass uns einfach erst mal hier unseren eigenen Weg finden, einverstanden?«
    »Was ist mit ...?«
    »Der soll sich selber ficken.«
    Corry-Lyn fuhr sich verspielt mit der Zunge über die Lippen. »Das wird er auch müssen. Ich für meinen Teil hab' viel zu lang auf diesen Moment gewartet.«

Inigos neunundzwanzigster Traum
    »Land voraus!«, erscholl vom Ausguck der Ruf.
    Edeard reckte den Kopf in den Nacken und schaute hinauf zu dem hoch oben auf dem Hauptmast der Licht der Herrin hockenden Matrosen. Es war Manel, breit grinsend, während er zu allen auf Deck herunterwinkte. Der Geist des jungen Mannes war unabgeschirmt, sodass jedermann an seiner Sicht teilhaben konnte. Die im Augenblick aus einem Ausblick aus großer Höhe auf die himmelwärts gewandten Gesichter der an Deck Stehenden bestand.
    »Manel!«, brach

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