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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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umdrehen und sagen: Ups, tut mir leid, hab' mich vertan. Geht wieder nach Hause und macht da weiter, wo ihr aufgehört habt. Vergesst diese ganze Sache mit dem Waterwalker und Querencia.«
    »Der Inigo, den ich kannte, hätte das getan«, presste sie zwischen den Zähnen hervor. »Der Inigo, den ich kannte, besaß Mut und Integrität.«
    »Ich ließ die Sache im Sande verlaufen, so zumindest hatte ich's mir gedacht. Das schien mir am humansten. Ethan war doch das beste Beispiel dafür, ein Politiker, kein Jünger. Ihm würden Dutzende ähnliche Führer folgen, allesamt voll und ganz mit ihrem Amt beschäftigt und mit der Aufrechterhaltung des überkommenen blinden Dogmas. Irgendwann hätte Living Dream den Wandel zu einer Religion alter Schule vollzogen, hätte von früh bis spät Heilsversprechen gepredigt, ohne irgendeines davon je zu erfüllen. Jedenfalls nicht ohne mich. Ich allein war es, der möglicherweise durch die Barriere hätte gelangen können. Du weißt, ich war drauf und dran, es zu versuchen, wirklich, das war ich. Mit einem schnellen Schiff dort rauszufliegen, um zu sehen, ob wir's schaffen könnten, genau wie es das ursprüngliche alte Schiff gemacht hat. Sicher, das war, bevor wir von den Krieger-Raiel wussten. Aber nachdem ich diesen Traum gehabt hatte, wusste ich, dass unser Ideal zum Scheitern verurteilt war. Ethan und all die anderen nach ihm hätten Living Dream in ein paar Jahrhunderten zunichtegemacht.«
    »Und dann kam der Zweite Träumer daher«, sagte sie.
    »Ja, genau. Ich schätze, es hätte mir von vornherein klar sein sollen, dass die Leere uns niemals in Ruhe lassen würde. Sie ernährt sich von Bewusstseinen wie den unseren. Nachdem sie erst einmal sozusagen Blut geleckt hatte, musste sie praktisch zwangsläufig nach einer anderen Möglichkeit suchen, wie sie sich uns einverleiben kann.«
    »Du willst sagen, sie ist böse?«, fragte sie verwundert.
    »Nein. Solche Begriffskategorien treffen es nicht. Die Leere handelt zweckgerichtet, das ist alles. Dummerweise wird dieser Zweck unsägliches Unheil über die Galaxis bringen.«
    »Und«, - sie warf einen Blick auf die geschlossene Tür - »was wollen wir jetzt dagegen tun?«
    »Wir?«
    Sie nickte bedächtig. »Ich glaube an dich, das habe ich immer getan. Wenn du sagst, dass wir die Leere aufhalten müssen, dann werde ich dir, um das zuwege zu bringen, bis in den Honious folgen.«
    Inigo lächelte, als er zu ihr herabsah. Sie trug das Hemd eines Besatzungsmitglieds, das ihr etliche Nummern zu groß war und doch irgendwie sexy aussah, wie es um sie herumfloss und ihre Körperformen skizzierte. Schon am Tag zuvor hatte er sie mit ziemlich irdischem Interesse beobachtet, allein ihr Anblick kitzelte so manche angenehme Erinnerung an die Zeit hervor, als sie ein Liebespaar gewesen waren. Aber sie war betrunken gewesen und hatte Gift und Galle auf Aaron gespuckt wegen ihrer Situation und der brennenden Frage, wem für den Zustand des Universums die Schuld zu geben war. Jetzt dagegen, als er von der Koje herunterglitt und sich neben sie kniete, schimmerte ein Ausdruck von Hoffnung in ihren Augen. »Wirklich?«, fragte er unsicher. »Nach allem, was ich dir angetan hab?«
    »Es könnte der Beginn deiner Buße sein«, entgegnete sie.
    »Das stimmt.«
    »Aber ...« Sie winkte mit der Hand Richtung Tür. »Was ist mit ihm? Wir haben keine Ahnung, ob seine Auftraggeber wollen, dass du die Pilgerfahrt unterstützt oder sie vereitelst.«
    »Zum Ersten hört er zweifellos jedes Wort mit, das wir sagen.«
    »Oh.«
    »Und zweitens liegt der Schlüssel bei dem, den wir vorhaben zu besuchen.«
    »Ozzie?«
    »Ja. Das ist auch der Grund dafür, wieso ich so etwas wie auf dem Gletscher nicht noch einmal versucht hab'.« Grinsend schaute Inigo zur Decke. »Noch nicht.«
    »Ich dachte, du magst Ozzie nicht?«
    »Falsch. Ozzie mag mich nicht. Er war ganz und gar gegen Living Dream, also kann ich nur schlussfolgern, dass Aarons mysteriöse Auftraggeber zu denen gehören, die nicht möchten, dass es zu der Pilgerfahrt kommt.«
    Corrie-Lyn zuckte die Achseln und strich sich eine Strähne ihres vollen roten Haars aus dem Gesicht. Nunmehr aufmerksam und interessiert, sah sie ihn mit neugierigem Blick an. »Weshalb mag Ozzie dich nicht?«
    »Er hat der Menschheit das Gaiafield geschenkt, damit wir unsere Gefühle teilen können. Was ihm vorschwebte, war eine Methode, die es allen ermöglicht, auf einem weitaus höheren Level miteinander zu kommunizieren. Wenn wir in

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