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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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gewesen, auf diese Weise des Oberen Rats und seines ewigen politischen Hickhacks ledig zu sein. Sie waren sich jetzt so nahe wie am Tag ihrer Hochzeit.
    Hinter ihnen auf dem Mitteldeck stand Natran inmitten eines Pulks aufgeregter Menschen und nahm mit gutgelaunter Zurückhaltung Gratulationen und Worte des Dankes entgegen. Natrans kleiner Sohn, Kiranan, saß vergnügt auf seiner Schulter. Vor drei Jahren an Bord zur Welt gekommen, war das Kerlchen natürlich neugierig auf das Leben in der großen Stadt, von dem Edeard und Kristabel ihm erzählt hatten. Insgesamt waren während der epischen Reise zwölf Kinder auf der Licht der Herrin geboren worden, und weitere dreißig auf den vier anderen Schiffen. In puncto der Kinder hatten die Dinge sich jedenfalls, endlich, auf wunderbare Art und Weise zu ändern begonnen.
    Rolar und Wenalee waren daheim geblieben, um das Culverit-Vermögen zu verwalten und Kristabels Sitz im Oberen Rat zu übernehmen; Marakas und Dylorn hatten sich ebenfalls entschieden, in Makkathran zurückzubleiben. Seine anderen Kinder hatten sich alle der Flottille angeschlossen. Jiska und Natran waren verheiratet, was sie in Edeards früheren Zeitdurchläufen nicht gewesen waren. Taralee war eine enge Bindung mit Colyn eingegangen, einem Gesellen des Gartenbauverbands (der nach dieser Reise gute Chancen auf Gildenstatus besaß).
    Doch es waren Marilee und Analee, die ihn am meisten überrascht und gleichermaßen Freude bereitet hatten. Er war davon ausgegangen, dass die Zwillinge daheim bleiben und weiter fröhliche Feste feiern würden. Aber stattdessen hatten sie darauf bestanden mitzukommen. Natürlich machten sie im Rahmen des Bordlebens einfach auf ihre eigene Art weiter und nahmen den Schiffsbetrieb und die Gepflogenheiten um sie herum so gut wie überhaupt nicht ernst. So waren sie kaum aus dem Hafen heraus, da erklärten sie bereits Marvane, einen hocherfreuten, betörten, verdatterten Oberleutnant zur See, zu ihrem Geliebten und lockten ihn Nacht für Nacht hinunter in ihre Kabine. (Nicht, dass sie sich groß anstrengen mussten; »Glücklichster Mann von Querencia«, so wurde Marvane schon bald von seinen neidischen Kameraden genannt.) Immerhin währte die Beziehung wesentlich länger, als dies bei den Zwillingen normalerweise der Fall war, denn in der Tat war Marvane ein netter, achtbarer Mann.
    Klein-Kiranan streckte die Ärmchen nach seiner Großmutter aus und quietschte entzückt, als Edeards dritte Hand ihn von den Schultern seines Vaters pflückte und in Kristabels offene Arme beförderte.
    »Ich frag' mich, ob es sich verändert hat«, murmelte Kristabel, während sie den Jungen hätschelte.
    Kiranan zeigte auf den Horizont. »Insel«, verkündete er. »Großes Zuhause.« Sein Geist leuchtete vor Staunen und Erwartung.
    »Wir sind bald da, Püppchen«, versprach ihm Kristabel.
    »Es wird sich nie verändern«, versicherte ihr Edeard feierlich. »So ist das nun mal mit Makkathran, es ist zeitlos.«
    Kristabel lächelte ihn schelmisch an. »Es hat sich einiges verändert, seit du aufgetaucht bist. Damen in kurzen Hosen, man fasst es nicht.«
    Er grinste, schaute an ihr herab. Sie trug ein weißes Baumwollhemd und blaue, kurze Leinenhosen, ihre Beine schlank und braungebrannt von Jahren unter der Sonne. »Es gibt schlimmere Umwälzungen.«
    »Paps«, rief in dem Moment Marilee, die sich gerade ihren Weg über das Deck bahnte.
    »Wir sind rechtzeitig zurück«, sagte Analee, die ihre Schwester begleitete. Instinktiv hakten die beiden sich gegen die Dünung unter. Die Licht der Herrin machte bei dem warmen Südwestwind ordentlich Fahrt.
    »Nicht, dass wir Taralee nicht trauen.«
    »Oder dem Schiffslazarett.«
    »Aber es wird doch eine ziemliche Erleichterung sein, wenn wir wieder im eigenen Haus sind mit all den Doktoren der Arztgilde auf Abruf.«
    »Nur für den Fall.«
    Grinsend standen sie vor ihm. Beide im sechsten Monat schwanger und herzerwärmend glücklich, der ständigen Morgenübelkeit, unter der sie beide litten, zum Trotz. Und an Bord war dies eine einigermaßen öffentliche Morgenübelkeit; niemand war vor dem Unwohlsein der Zwillinge vollständig abgeschirmt, weshalb sich so manches Mitglied der mitleidenden Mannschaft aus Solidarität gleich mit übergab.
    »Das wird knapp«, erwiderte Edeard, bestrebt, realistisch zu sein. Nicht, dass die Zwillinge das sonderlich interessierte. »Selbst bei gutem Wind wird es von hier noch einen Monat dauern.«
    »Och Paps.«
    »Das ist so

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