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Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere

Titel: Das dunkle Universum 04 - Evolution der Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Gerechtigkeit ihren Lauf zu lassen. Der Rest des Kabinetts hatte, um den eigenen Körperverlust fürchtend, wenig Drang verspürt, irgendwelche Maßnahmen zu ergreifen. Hilfe war in erster Linie von örtlichen Stellen gekommen, die die Situation so weit beruhigten, dass sich die Gemüter wieder abkühlen konnten.
    Dafür, dass Colwyn City die ärgsten Schäden davongetragen hatte, humpelte ihre Infrastruktur noch so einigermaßen dahin, während die nötigen Reparatur- und Austauscharbeiten durchgeführt wurden. Mit Unterstützung von Equipment, das von Raumschiffen aus dem ganzen Commonwealth angeliefert wurde, befanden sich Bots und zivile Technikercrews unermüdlich im Einsatz. Doch Handel und Gewerbe kamen nur stockend in Gang, und eine beträchtliche Zahl von Geschäften hatte trotz Drängens des Stadtrats noch immer nicht wieder geöffnet.
    »Ich denke, sie haben sich in Anbetracht der allgemeinen Apathie ganz wacker geschlagen«, sagte Tomansio. »Aber es dürfte Jahre dauern, bis alles wieder auf demselben Level ist wie vor der Invasion. Dass Likans Unternehmen derzeit dichtgemacht ist, ist auch nicht hilfreich. Es hat einen großen Teil der planetaren Volkswirtschaft ausgemacht. Die Staatskasse wird wohl in die Bresche springen müssen. Und das Kabinett ist nicht stark genug, um das im Augenblick zu organisieren. Es werden Neuwahlen nötig sein, um das Vertrauen der Öffentlichkeit wiederherzustellen.«
    »Womit wir beim Hauptproblem sind«, sagte Oscar. »Was soll das Ganze überhaupt? In sieben Stunden setzt unser glorreicher hirnrissiger Träumer die Pilgerflotte in Bewegung. Wozu 'ne Neuwahl, wenn von der Galaxis nichts mehr übrig sein wird, wo man irgendeine Wahl abhalten kann.«
    »Dann hilf mir doch bitte mal auf die Sprünge und erklär mir, wieso wir immer noch hier sind«, erwiderte Tomansio.
    Oscar wollte bereits seinen üblichen leidenschaftlichen Sermon über Hoffnung und Zuversicht vom Stapel lassen, der auf jenem gerade mal fünfsekündigen persönlichen Eindruck basierte, den er von Araminta in Bodant Park gewonnen hatte. Er war sich so vollkommen sicher gewesen, dass sie Living Dream irgendwie austricksen würde. Aber das Team hatte das alles schon so oft von ihm gehört, und jetzt saß er hier und begutachtete Flugrouten, um mit einem der besten Raumschiffe, die ANA je konstruiert hatte, aus der Galaxis zu fliehen. »Keine Ahnung«, sagte er, überrascht, wie schwer ihm dies Eingeständnis
    fiel. Es bedeutete, dass die Mission vorbei war, dass sie nichts tun konnten, dass es keine Zukunft mehr g ab .
    Er fragte sich, was Dushiku und Anja und der gute, launenhafte Jesaral wohl sagen würden, wenn er in einem getarnten Ultra-Antriebsschiff vor ihrem Haus landete und ihnen mitteilte, dass sie die Galaxis verlassen mussten. Es war so lange her, dass er mit einem von ihnen gesprochen hatte, dass sie im Grunde schon begannen, aus seinem Denken zu verschwinden. Was nicht gut war. Sein Leben ging tatsächlich auch ohne sie weiter. Vor allem jetzt, wo ich wieder ein richtiges Leben führe.
    Ein betroffenes Stöhnen entwich seiner Kehle. Oh, du verräterischer, trügerischer Mann. Beckia hat recht. Ich besitze überhaupt keine Würde.
    Leicht verwirrt sahen Cheriton, Tomansio und Beckia sich an, als der Ansturm miteinander streitender Gefühle von Oscars Gaiamotes in das Gaiafield schwappte.
    »Was werdet ihr tun, wenn die Expansion einsetzt?«, fragte er sie.
    »Die Knight Guardians werden überleben«, entgegnete Tomansio. »Ich schätze, wir werden auf eine neue Welt in einer jungen Galaxis übersiedeln.«
    »So eine Welt müsstet ihr erst mal finden«, wandte Oscar vorsichtig ein. »Und dafür werdet ihr ein gutes Aufklärungsschiff brauchen. Eins mit Ultra-Antrieb wäre perfekt.«
    »Das stimmt. Und es wäre uns eine Ehre, wenn du dich uns anschließen würdest.«
    »Als wäre das so einfach«, erwiderte Oscar traurig. »Sich einzugestehen, dass wir so völlig versagt haben, nicht nur wir fünf, sondern unsere gesamte Spezies.«
    »Noch befindet sich Justine in der Leere«, sagte Beckia. »Gore kann immer noch siegen. Er hat eindeutig irgendwas vor.«
    »Der berühmt-berüchtigte Griff nach dem Strohhalm«, entgegnete Oscar. »Nicht sehr überzeugend.«
    »Nein, aber zu dem, woran ich glaube, gehört es, die Stärke zu besitzen, zuzugeben, wenn man geschlagen ist. Wir haben Araminta nicht in Sicherheit gebracht, und sie hat ihre eigene Wahl getroffen - dieses charakterlose Miststück ... Unser

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